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0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung

Titel: 0014 - Ich eroberte die Gangsterfestung
Autoren: Heinz Werner Höber
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sechs Eierhandgranaten und sechs Gasmasken. Verpacken Sie das alles wasserdicht. Dazu bringen Sie einen Unterwasserscheinwerfer mit. Aber bitte, ganz schnell!«
    Well, ich war zufrieden. Mehr Entgegenkommen hatte ich nicht erwarten können. Zwei Minuten später schnallte ich mir den Nylonsack, in dem meine Ausrüstung war, auf den Rücken. Den Scheinwerfer band ich mir vor der Brust fest, links neben der kleinen Sauerstoffflasche. In der Zwischenzeit hatte der Boß von der Hafenpolizei noch ein schnittiges Rennboot herbeibeordert.
    Mit schäumender Bugwelle flitzten wir in dem fabelhaften Kahn durch den Hafen. Der Boß hatte es sich nicht nehmen lassen und war selbst' mitgefahren.
    Endlich sah ich in der Ferne den riesigen Betonklotz des Bunkers auftauchen. Na, Cotton, alter Hase, sagte ich in Gedanken zu mir, jetzt zeig', was du kannst!
    Der Boß quetschte mir die Hand.
    »Stürmen Sie die Festung, Cotton! Wenn Sie sich nicht beieilen, werden Ihnen unsere Jungen die Arbeit abnehmen.«
    »Wieso?«
    »Ich habe den Bereitschaftsdienst mobilgemacht. In einer knappen Stunde sind die Boys mit ihren Taucherausrüstungen hier und schwimmen Ihnen nach.«
    »Solange wird's hoffentlich nicht dauern.«
    Ich dirigierte das Boot an die Stelle, wo ich glaubte, daß in der Nähe die Mündung des unterirdischen Zuganges sein müsse, und ließ mich ins Wasser gleiten. Ich klemmte mir das Mundstück des Atmungsgerätes in den Mund und ließ mich absacken.
    Ich schwamm einfach das Ufer unter Wasser ab. Der Scheinwerfer zeigte mir alles so deutlich, wie es nur zu wünschen war. Nach einiger Zeit hatte ich den schwarzen, gähnenden Schlund gefunden. Ich ruderte ruhig und gleichmäßig hinein.
    Nach drei Minuten kletterte ich in der Pumpstation aus dem Wasser. Ich ließ das Atmungsgerät zurück und rannte in die Halle. Ich hatte schon in der Pumpstation die Schüsse gehört.
    In der Halle wurde ich mit lautem Jubel empfangen.
    »Die Frauen und Kinder sollen sich in den Gang zurückziehen, der zu der Gefangenenzelle führt!« rief ich und lief zur Treppe. Rechts und links davon lagen die Männer mit den Pistolen, die wir den geschlagenen Gangstern abgenommen hatten, und schossen ins Treppenhaus hinauf.
    »Gut, Jungs!« sagte ich. »Jetzt werden wir uns die Sache mal in aller Ruhe ansehen.«
    »Gott sei Dank, daß Sie wieder da sind!« sagte Joe erleichtert. »Ohne Sie verliert man leicht den Mut.« Er quatschte ein bißchen vier von meinem angeblichen Heldentum.
    Ich riß die Verschnürung des Nylonsackes auf und packte die mitgebrachten Sachen aus.
    »Hier, wenn Sie Tränengas werfen«, sagte ich und schob ihnen die Gasmasken hin. Ein Blick zurück in die Halle überzeugte mich davon, daß die Frauen mit den Kindern bereits den Rückzug in den Gang antraten.
    »Die Maschinenpistole nehme ich selbst und die Handgranaten. Ihr gebt mir Feuerschutz, und ich arbeite mich langsam vor. In einer Stunde gehört die Festung uns.«
    Sie ließen sich von meinem Siegesbewußtsein anstecken. Das hatte' ich erreichen wollen, denn die Leute über uns würden sich bis zum letzten wehren. Wenn wir sie überwältigen konnten, kamen sie auf den Elektrischen Stuhl — was hatten sie also schon zu verlieren?
    Zaghafte Männer konnte ich bei dem, was uns bevorstand, nicht gebrauchen.
    Sie luden ihre Pistolen nach mit der Munition, die sie aus den Hosentaschen der gefangenen Gangster geholt hatten.
    Noch ein Blick in die Runde. Die Frauen und Kinder waren aus der Halle verschwunden. Plötzlich zischte etwas durchs Treppenhaus und knallte vor uns auf den Betonfußboden. Eine Qualmwolke stiebte auf.
    »Gasmasken auf!« schrie ich und riß mir das Ding über den Kopf.
    Dann half ich zweien, die sich nicht mit den Dingern auskannten. Die Masken waren gut, nur die Verständigung wurde natürlich erschwert. Ich winkte die Männer dicht zu mir heran und sprach ganz langsam und deutlich, damit sie mich auch verstehen konnten.
    »Sie werden jetzt warten, bis die Tränengasbombe nach ihrer Meinung gewirkt hat. Wir steigen in der Zwischenzeit leise die Treppe hinauf. Sie werden schöne Augen machen, wenn wir aus dem Qualm vor ihnen auftauchen. Alle Pistolen schußbereit halten! Fertig?«
    Sie nickten.
    Ich stand auf, da fiel mir noch etwas ein. Ich zeigte ihnen durch Handbewegungen, daß sie die Schuhe ausziehen sollten, damit wir leise vorankamen.
    Sie taten es.
    Ich ging voran. Die Maschinenpistole schußbereit in der Hand. Die Eierhandgranaten baumelten mir auf dem
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