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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz
Autoren: Kurt Mahr
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ohne eine Reaktion zu zeigen. In der Zwischenzeit hatte er den gesamten Stab der hauptstädtischen Garnison um sich versammelt, und es schien angebracht, solange den Optimisten zu spielen, wie es noch wenigstens einen winzigen Grund gab, Hoffnung zu haben.
    „Unser nächster Schritt ist klar", sagte er hart. „Der Feind ist uns mit unserem wertvollsten Schiff entkommen. Wir wissen nicht, wohin er sich gewandt hat. Vermutlich hat er dieses System auf dem schnellsten Wege verlassen. Auch wenn das der Fall ist, erscheint es geraten, auf der Stelle gegen Rofus loszuschlagen. Wir müssen diesen Krieg so schnell wie möglich beenden. Dieser Grund ist natürlich um so zwingender, wenn das Schlachtschiff nicht aus dem System ausfliegt. Mit diesem Schiff kann der Gegner uns ungeheueren Schaden zufügen. Wir müssen seine Basen und Verstecke also zerstören, bevor er genug Zeit gehabt hat, sich mit der Bedienung des Schiffes vertraut zu machen."
    Er stand auf.
    „Weisen Sie Ihre Abteilungen an", sagte er, „daß sie in drei Stunden startklar zu sein haben."
     
    *
     
    Selbst der gewaltige Einflugschacht des Forts war zu klein gewesen, um den Riesenkörper des arkonidischen Schlachtschiffes aufzunehmen. Rhodan ließ es in einem Bergkessel oberhalb der Einflugschlucht niedergehen und justierte den Transmitter so, daß der Thort ihn benutzen konnte.
    Das war ein anderer Mann als der, den Rhodan in Erinnerung hatte. Die stolze Selbstsicherheit, die ihn selbst an jenem Tag noch bemerkenswert gemacht hatte, als er Hals über Kopf von Ferrol fliehen mußte, war verschwunden. Selbst der Anblick des erbeuteten Superschiffes entlockte ihm nicht mehr als ein schwaches Lächeln. Er kam ohne großes Gefolge, wie es einem geschlagenen Thort angemessen war. Rhodan schilderte die Situation in kurzen einprägsamen Worten.
    „Ich rechne mit dem Angriff der Topsider in zwanzig bis dreißig Stunden. Ich glaube nicht, daß sie früher kommen, aber wir halten auf jeden Fall die Augen offen. Sie werden Rofus mit aller Macht angreifen, weil jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, in dem sie eine Entscheidung haben müssen - ob es ihnen paßt oder nicht. Ohne Zweifel ist es für uns ein nicht unwesentlicher Vorteil, dem Feind das Gesetz des Handelns aufgezwungen zu haben. Ich rechne nicht damit, daß wir die feindliche Flotte mit einem Schlag zerstören können; aber wenigstens werden wir ihr erhebliche Verluste zufügen. Die Topsider werden einige Zeit brauchen, um sich von diesem Schlag zu erholen. Das läßt uns Zeit, zu unserem eigentlichen Stützpunkt zurückzukehren und die Mannschaft dieses Schiffes zu vervollständigen. Wir..."
    „Sie wollen uns allein lassen?" fragte der Thort mit angstvoll großen Augen. „Nur ein paar Tage", beschwichtigte ihn Rhodan.
    „Dieses Schiff ist ein Krüppel solange es nicht voll besetzt ist."
    „Nehmen Sie meine Leute!" schlug der Thort vor. Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Das würde noch länger dauern. Wir sind nicht in der Lage, Ihre Leute schnell genug zu schulen. Wir würden allein zwei bis drei Wochen brauchen, um die nötigen Informationen auf Hypno-Schablonen zu schreiben, die für die Schulung Ihrer Leute geeignet sind."
    Er beobachtete die Wirkung, die seine Worte auf den Thort hatten, mit Sorgfalt. In Wirklichkeit war es ihm doch um nichts anderes zu tun als darum. Fremde vom Verständnis der Einrichtungen des Schlachtschiffes fernzuhalten.
    Bei allem, was unternommen wurde, durfte das große Ziel nicht aus den Augen verloren werden: die Menschheit zur führenden Zivilisation der Galaxis zu machen. Der Mensch hatte darauf zu achten, daß seine Geheimnisse auch seine Geheimnisse blieben.
    Der Thort schien keinen Verdacht zu fassen. Er dachte ein wenig über seine Lage nach und sagte dann: „Wir werden froh sein, wenn Sie wieder zurück sind. Ich glaube nicht, daß wir uns allein allzulange halten könnten."
    „Wir tun, was wir können", versicherte Rhodan.
    Der Thort machte ein Zeichen der Zustimmung.
    „Wir sind Ihnen sehr zu Dank verpflichtet", begann er von neuem. „Ich weiß nicht, was ohne Sie aus uns geworden wäre."
    Er lächelte schwach.
    „Sie kamen als Schiffbrüchige zu uns, und nun haben Sie das gewaltigste Schiff in der Hand, das jemals in diesem System existiert hat. Ich weiß nicht, wie wir Ihnen danken sollen."
    Auf diesen Augenblick hatte Rhodan gewartet. Der Thort mußte sich bedanken, und wenn er sich den Kopf darüber zerbrach, wie er es tun sollte, dann würde Rhodan ihm
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