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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz
Autoren: Kurt Mahr
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einen Vorschlag machen.
    „Wissen Sie", sagte Rhodan so nebenhin, „ich habe eine Bitte."
    „Sprechen Sie!" forderte der Thort ihn hastig auf. „Nichts, was wir tun können, wird versäumt werden."
    „Dabei", fügte Rhodan hinzu, „dreht es sich nicht um etwas, was mir allein Vorteil bringt. Ich denke vielmehr an den weiteren Ablauf dieses Krieges. Wir könnten ihn ziemlich schnell und ohne große Verluste zu Ende führen. - Ich denke an die Einrichtung einer Reihe neuer Transmitter-Stationen!"
    Er sah den Thort erwartungsvoll an. Der Thort verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. „Ich will versuchen, was ich tun kann. Leider ist unsere Transmitter-Fertigung nur ein sehr kleiner, wenig ausgebauter Industriezweig. Ich glaube nicht, daß wir so schnell so viele Transmitter herstellen können, wie Sie brauchen." Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Das bedeutet keine Schwierigkeit", sagte er leichthin. „Unsere Heimat ist in der Lage, alles und jedes in beliebig kurzer Zeit und beliebig großen Mengen herzustellen, wozu man ihr eine Konstruktionsanleitung gibt. Sie haben nichts anderes zu tun, als mir die Konstruktionsskizze eines Transmitters zu überlassen, dann können auf meiner Heimatwelt in den fünf Tagen, die ich brauchen werde, meine Leute zu schulen, genügend Transmitter hergestellt werden, daß wir ein Dutzend neuer Stationen einrichten können."
    Etwas wie Bestürzung zeigte sich auf dem Gesicht des Thort. Es war leicht zu erkennen, daß ihm dieser Vorschlag alles andere als gelegen kam.
    „Ich weiß nicht", sagte er zögernd, „ob Ihre Leute tatsächlich in der Lage sein würden, ein so überaus schwieriges und selbst im Prinzip kaum zu verstehendes Gerät nachzubauen. Außerdem besteht die Gefahr, daß Ihr Schiff in die Hände des Feindes gerät und mit ihm die Konstruktionsskizze. Halten Sie das nicht für zu gefährlich?"
    Rhodan schüttelte mit Bestimmtheit den Kopf. „Auf keinen Fall. Kein Gegner im ganzen Universum ist in der Lage, dieses Schiff unversehrt in die Hand zu bekommen - kaum einer ist überhaupt in der Lage, es zu verfolgen. Sie können darüber völlig beruhigt sein. Und was die Geschicklichkeit unserer Leute anbelangt - lassen Sie mich den Beweis dafür antreten!"
    Der Thort sah seine beiden Berater an, aber offenbar war deren Funktion in diesem Punkt erloschen.
    Keiner antwortete anders als mit der händedrehenden Geste der Unsicherheit. Der Thort brauchte eine Weile, bis er sich zu einer Antwort durchgerungen hatte.
    „Ich will es auf einen Versuch ankommen lassen", meinte er seufzend. „Ich möchte, daß Sie erkennen, daß ich es nur schweren Herzens tue. Aber der Dank, zu dem ich Ihnen gegenüber verpflichtet bin, wiegt schwerer als ein technisches Geheimnis!"
    Rhodan machte eine leise Verbeugung. Es fiel ihm schwer, den Triumph zu unterdrücken, der in ihm aufstieg. „Ich bin sicher", antwortete er, „daß wir dieses Geheimnis auch zum Nutzen Ihres Reiches anwenden werden!"
     
    *
     
    Die Vorbereitungen waren getroffen, die Konstruktionsskizzen befanden sich an Bord. Rhodan empfand keine Scham darüber, daß er den Thort sozusagen erpreßt hatte. Der Transmitter war ein Politikum erster Güte, und um solche Dinge herum haben die Gesetze der Anständigkeit eine andere Auslegung. Rhodan wäre, ohne zu zögern, so weit gegangen, dem Thort mit dem vollständigen Rückzug aus seinem System zu drohen, wenn ihm die Skizzen nicht übergeben worden wären. Glücklicherweise war es so weit nicht gekommen.
    Rhodan bezweifelte, daß er sein Versprechen würde wahr machen können - nach wenigen Tagen mit neugebauten Transmittern für ein Dutzend großer Stationen zurückzukommen; aber das war erst in zweiter Linie wichtig. Ob es ihm gelang oder nicht, die Erde war im Besitz eines technischen Geheimnisses, das nicht einmal die Arkoniden besaßen, und für den Fall, daß die neuen Geräte auf der Erde nicht schnell genug gebaut worden konnten, brauchte man nicht mehr als eine glaubwürdige Ausrede.
    Thora und Crest hatten beide verstanden, worum es Rhodan ging. Crest machte darüber keine Bemerkung, aber Thora sagte, als sie im Laufe des Tages für ein paar Minuten mit Rhodan allein im Kommandostand war, mit einer seltsamen Mischung aus Spott und Bewunderung: „Eines Tages werden Sie auf mich den Eindruck machen, Sie könnten selbst Arkon gefährlich werden, und dann schütte ich Ihnen Schierling in den Wein!"
    Sie hatte Englisch gesprochen, und Rhodan wunderte sich
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