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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz
Autoren: Kurt Mahr
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stand.
    Des weiteren wurde die Verteilung der übrigen, kleineren Stützpunkte und Flottenkommandos klar. Es stellte sich heraus, daß die Topsider zwar überall, aber überall nur in recht kleiner Zahl sich festgesetzt hatten. Die einzelnen Kommandos reichten aus, um Unruhen unter der Bevölkerung zu unterdrücken, aber niemals, um einem mit angemessener Wucht von außen hervorgetragenen Angriff zu widerstehen.
    Die Schloßfolgerung, die daraus gezogen werden mußte, war beängstigend. Die Topsider konzentrierten ihre ganze Macht auf dem Stützpunkt in der Ozeanischen Landbrücke. Dadurch gaben sie sich auf der restlichen Oberfläche von Ferrol empfindliche Blößen. Wenn man topsidische Flottenführung nicht von vornherein für dumm und dilettantisch halten wollte, dann konnte man daraus nur folgern, daß der Angriff auf die letzte Bastion der Ferronen, auf Rofus, kurz bevorstand.
    Rhodan hatte über Telekom einige Unterredungen mit dem Thort, der sich über die Entwicklung besorgt zeigte. Er war hilflos. Rhodan spürte, daß von ihm die eigentliche Hilfe erwartet wurde. Er verkniff sich ein Lächeln, als er daran dachte, daß er mit der angeschlagenen GOOD HOPE nach Rofus gekommen war, um selbst Hilfe zu erlangen. Er tröstete den Thort, so gut es ihm gelang, und begann sich Gedanken darüber zu machen, wie er das schwere Schicksal von dem neunten Planeten des Systems abwenden könne. Er beriet sich darüber mit Crest, Thora und Tako Kakuta.
    Das Ergebnis dieser Beratung war, daß die Erkundungs - und Störflüge des Captain Klein allein nicht ausreichten, um die Topsider von ihrem Angriff auf Rofus abzuhalten. Die einzige Möglichkeit überhaupt schien darin zu bestehen, daß mit Hilfe der Transmitterstation ein kräftiges Einsatzkommando nach Ferrol überwechselte und den Feind sozusagen im eigenen Land angriff.
    Kekeler in Sic-Horum waren die von Klein zusammengetragenen Informationen übermittelt worden, und in seinen Antwortbotschaften zeigte er sich darüber sehr erfreut. Als man ihm jedoch zu verstehen gab, daß in aller Kürze ein aus etwa vierzig Mann bestehendes Stoßtruppkommando auf Ferrol eintreffen würde, da fragte er zurück, ob man auch die richtigen Leute ausgewählt habe, die in der Lage seien, die Strapazen des Guerilla-Krieges zu ertragen.
    Daraufhin knurrte Reginald Bull böse: „Dem Kerl will ich's zeigen, sobald ich ihn zu sehen bekomme. Glaubt er denn, die Sichas seien die einzigen Krieger auf der ganzen Welt?"
     
    *
     
    Eine überaus alltägliche Tatsache unterbrach schließlich Deringhouses Marsch nach Süden und war letztlich der Anlaß dafür, daß er sich zwar nicht kopfüber, aber doch unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen in ein bis an die Grenzen der Tollkühnheit abenteuerliches Unternehmen stürzte. Die Tatsache war die, daß ein Mann unter ungewohnten Gravitationsverhältnissen nicht länger als eine gewisse Anzahl von Stunden marschieren konnte, ohne rabiaten Hunger zu bekommen.
    Deringhouse beherrschte durch ein kurzes Hypno-Training die Sprache des Landes einigermaßen, er konnte Menschen verschiedener Ferrol-Stämme voneinander unterscheiden, und er traute sich sogar zu, die Rolle eines von ihnen leidlich gut zu spielen. Sich dieser Fähigkeiten entsinnend, kam er auf eine Idee. Dieser Idee fiel ein harmloser Ferrone zum Opfer, der während seines Spazierganges von hinten her einen Schlag über den Kopf erhielt und sich splitternackt fand, als er wieder erwachte. Deringhouse, nachdem er sich seines Raumanzuges entledigt und den Neutronenstrahler sowie die übrigen Kleinwaffen unter dem wallenden Gewand verborgen hatte, machte schleunigst, daß er aus der Nähe des Dorfes kam, in dem der Überfallene lebte; aber nachdem er mit knurrendem Magen fünfzehn Kilometer zwischen sich und dem Ort des Überfalls gebracht hatte, betrat er die nächste Straße, die den Wald durchzog, und blieb auf ihr mit dem festen, grimmigen Vorsatz, sich im Laufe der nächsten halben Stunde etwas zu essen zu besorgen - koste es, was es wolle.
     
    *
     
    Der Empfang war den Umständen angemessen grotesk. Vor dem Transmitterkäfig, in dem sie alle der Reihe nach landeten, stand eine Horde buntgekleideter, stämmiger, großer Gesellen, die so finster dreinblickten, als wollten sie die Ankommenden sofort gefangennehmen.
    Rhodan hielt den Thermostrahler in der Armbeuge, als er durch die Tür des Käfigs trat. Er sah sich um. Keiner von den stämmigen Burschen machte Anstalten, ihm
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