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0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder

Titel: 0008 - Ich faßte den Eisenbahn-Mörder
Autoren: Delfried Kaufmann
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auseinander.
    »Alles hängt davon ab, daß weder Steven Hunter noch Rock Caldwell oder der Gehilfe Bill Strenght direkten Kontakt mit der Frau aufnehmen. Rufen Sie bitte Phil zurück. Ich hätte gern, wenn er die Überwachung der gesamten Umgebung von Liane Baker leitet, selbstverständlich braucht er dabei eine Menge Leute zu seiner Unterstützung. Vielleicht telefonieren Sie mit Ihrem Kollegen in Boston, damit er uns die Leute zur Verfügung stellt. Senden Sie außerdem ein Tonbandgerät in die Wohnung der Frau. Sobald ich ankomme, mache ich Aufnahmen von ihrer Stimme. Bitte, Mr. High, sehen Sie sich unter den weiblichen Polizistinnen der Stadt schon einmal um. Ich brauche eine Beamtin, deren Stimme dem Organ von Death-Lilly ähnelt. Glauben Sie, daß sich das alles durchführen läßt?«
    »Ich glaube schon. Entweder klappt Ihr Plan, Jerry, dann fassen wir ihn, wenn er versucht, Sie umzubringen, oder aber er nimmt persönlichen Kontakt mit der Frau auf, dann greifen wir ihn bei dieser Gelegenheit. Ich avisiere Sie McNown. Das ist der FBI-Chef von Boston. Hals- und Beinbruch!«
    Ich gab ihm noch die Adresse der Wohnung durch, die Death-Lilly in Boston gemietet hatte, Washington Street siebenhundertdreiundachtzig, Telefon NM 3 64 90.
    Am Nachmittag kamen wir in Boston an. Ich nahm ein Taxi, und wir fuhren gemeinsam zur Washington Street. Nummer siebenhundertdreiundachtzig war ein großes Haus. Die erste und zweite Etage waren von einer Mrs. Sutterdan gemietet, einer starken grauhaarigen Frau. Sie hatte die Räume einzeln als Wohn- und Schlafzimmer eingerichtet und vermietete sie weiter an Leute, die sich längere Zeit in Boston aufhalten wollten. Da viele Vertreter zu ihr kamen, die Wert darauf legten, ungestört telefonieren zu können, waren die meisten Räume mit eigenen Telefonanschlüssen versehen. Mrs. Sutterdan begegnete uns, als ich gemeinsam mit Liane durch den Flur ging.
    »Schon zurück, Miss Baker?« fragte sie und streckte die Hand aus. »Oh, Sie sehen aber nicht gut aus!«
    »Miss Baker fühlt sich nicht wohl«, sagte ich. »Ich nahm mich ihrer im Flugzeug an und brachte sie her. Mein Name ist Robert Sander.«
    »Oh, vielen Dank, Sir. Ich sehe, es gibt doch Gentlemen. Kommen Sie, mein Kind.« Sie faßte Lianes Arm und führte sie in ihr Zimmer. Ich ging mit.
    »Es ist übrigens ein Paket für Sie abgegeben worden«, flötete die Wirtin. »Dort steht es, aber jetzt legen Sie sich am besten erst hin.«
    Sie warf mir einen auffordernden Blick zu, aber ich sah mich ruhig in dem nicht schlechten Zimmer um. Eine Fluchtmöglichkeit gab es nicht. Ich konnte beruhigt auf den Flur zurückgehen. Mrs. Sutterdan kam nach wenigen Augenblicken nach.
    »Hören Sie, Ma’am«, sagte ich, »ich habe einige Zeit in Boston zu tun. Haben Sie einen Raum für mich frei?«
    »Gewiß«, erwiderte sie erfreut. »Gleich hier das Zimmer nebenan.«
    Sie öffnete die Tür. »Gefällt es Ihnen?«
    »Ich miete es. Vielen Dank.«
    Sobald Mrs. Sutterdan außer Sichtweite war, ging ich zu Liane hinüber. Sie lag ausgestreckt auf der Couch und hatte das Gesicht mit den Händen bedeckt.
    Ich öffnete das Paket mit dem Tonbandgerät.
    »Nehmen Sie sich eine Zigarette und werden Sie wach«, sagte ich, nachdem ich das Gerät eingeschaltet hatte. »Ich brauche noch Einzelheiten. Fangen wir von vorn an.«
    »Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe«, stöhnte sie.
    »Tut mir leid«, antwortete ich knapp. »Seemer und Smith wären auch gern in Ruhe gelassen worden.«
    »Ich habe Ihnen doch alles erzählt«, sagte sie gequält. »Was wollen Sie denn noch wissen?«
    »Einzelheiten. Ich sagte es schon.«
    Ohne Übergang wurde sie wütend.
    »Ich sage nichts mehr, Sie verdammter Spitzel!« schrie sie.
    »Sie sind zwar eine Frau«, sagte ich kalt, »aber Sie sind auch eine Mörderin. Es kommt mir nicht darauf an, Sie härter anzufassen.«
    Sie starrte mich aus weiten Augen an. »Was wollen Sie mit mir tun?« fragte sie angstvoll.
    So ging das hin und her. Ich erhielt zwar keine nennenswert vernünftige Auskunft von ihr, aber ich bekam viele Nuancen ihrer Stimme auf das Band. Mehr wollte ich nicht. Ich nahm es vom Gerät und verließ Lillys Zimmer.
    Auf dem Flur begegnete mir ein Mann, der mich aufmerksam musterte. Ich wollte an ihm Vorbeigehen, aber er faßte meinen Ärmel und raunte: »Sie heißen Robert Sander, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Mein Name ist Ted Brown«, flüsterte er. »FBI, Boston. Mr. McNown schickte mich her. Ich bewohne seit heute
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