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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis
Autoren: Kurt Mahr
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versuchte, unseren Standort durch ihre Vermittlung ausfindig zu machen. Auch dieser Versuch mißlang, da die Robben nicht intelligent genug sind, Ortsangaben so zu machen, daß der Computer sie verwerten kann. Nun gut, er faßte sich in Geduld, und ein paar Tage später erwies es sich, daß die FREMDEN, - wie er den Stoßtrupp nannte, von selbst kamen. Erstaunliche Einzelheiten wurden registriert: Die Mitglieder des Stoßtrupps waren in Wirklichkeit Fremde; aber ihre Ausrüstung war zum größten Teil arkonidischer Herkunft. Die Positronik kam zu dem Schluß, daß es den Fremden gelungen sein müsse, ein arkonidisches Schiff zu überwältigen, seine Besatzung gefangenzunehmen und auszurauben. Der Schluß besaß jedoch ein nicht ausreichendes Maß an Wahrscheinlichkeit, und sie arbeitete weiter. Wenige Stunden später machte Tako seinen Sprung. Die Positronik erkannte seine Chance. Tako wurde festgenommen, und den Rest kennen Sie selbst."
    Rhodan war von dem Bericht als solchem weniger beeindruckt. Was ihn ruhig und beinahe andächtig machte, war die Tatsache, daß hier - aus den Überlieferungen einer außerirdischen Intelligenz - zum erstenmal ein Hinweis auf die Existenz des sagenhaften Reiches ATLANTIS auftauchte. Nicht anders, glaubte Rhodan, konnte der Bericht über das Kolonistenreich auf dem Erdteil zwischen Europa-Afrika und Amerika verstanden werden. Ein Lächeln lief über Rhodans Gesicht, als er daran dachte, daß die Arkoniden, die der Zufall vor einem Jahr hatte auf dem Mond landen lassen, jetzt offenbar nicht nur für die irdische Technik ein unschätzbarer Gewinn waren, sondern ebensosehr für die Geschichtswissenschaft, insofern, als sie mit ihren eigenen Aufzeichnungen in der Lage waren, eines der am wenigsten beleuchteten Gebiete der Menschheitsgeschichte - das Reich ATLANTIS und die Vorgänge während der Sintflut - so aufzuhellen, daß alles sichtbar wurde. „Der Computer", begann Crest von neuem, „hat also achttausend Jahre lang gewartet. Das sagt sich leichthin; aber unser Computer hier...", dabei deutete er mit dem Daumen über die Schulter, „... hatte tatsächlich ein Ziel. Er wartete auf einen neuen Kommandanten, auf dessen mentale Konstitution er so abgestimmt werden kann, daß er nur ihm allein gehorcht. Wie es scheint, hat er diesen neuen Kommandanten gefunden."
    Er unterbrach sich, um die Wirkung seiner Worte zu beobachten.
    „Die mentalen Daten aller Mitglieder dieser Expedition", fuhr Crest fort, „sind der Positronik durch Tako und noch mehr durch meine Angaben bekannt. Der zukünftige Kommandant dieses Stützpunktes unterscheidet sich in seiner mentalen Konstitution nicht von einem Arkoniden, obwohl er ein Erdenmensch ist: PERRY RHODAN!"
     
    *
     
    Rhodan brauchte lange, um die Überraschung zu überwinden. Nicht, daß er von seinen eigenen Qualitäten zu wenig überzeugt gewesen wäre - ihn überraschten vielmehr die Konsequenzen, die sich aus der Entscheidung des Computers ergaben, und er fragte sich, ob Crest der Positronik nicht etwas vorgeflunkert habe, als sie ihn über ihn. Rhodan, ausfragte. Er stellte jedoch fest, daß man der Positronik nichts vormachen konnte, und nahm sein neues Amt an.
    Eine Zeitlang fürchtete er, Crest könnte ihm die Bevorzugung durch die Positronik übelnehmen, aber offenbar war Crest als Wissenschaftler jenseits der Fähigkeit, Neid aus politischen Gründen zu empfinden. Damit war Rhodan Kommandant oder Alleinherrscher - einer Festung, in deren Räumen sich auf kleinem Volumen mehr Energie zusammenballte als in allen Fabriken und Forschungsstätten der Erde zusammen. Mit der Ausrüstung dieses Stützpunktes konnte man Sonnensysteme erobern und jeden Feind abwehren, solange er nicht mit einer ganzen Flotte angriff. Eines jedoch besaß die Festung nicht ...
     
    *
     
    Thora hatte es nicht glauben wollen. - Sie hatte sich in der ersten Stunde nach ihrer Ankunft von dem Gehirn summarische Angaben über die Lage der einzelnen Räume machen lassen und war dann auf die Suche gegangen. Ein paar Stunden, nachdem Rhodan das Kommando über die Festung übernommen und die Frequenz der Befehlsimpulse, die die Positronik antrieben, auf seine eigenen Gehirnimpulse umgeschaltet hatte, traf er Thora, als er mit Bull zusammen einen der Lagerräume in der obersten Etage der Festung untersuchte.
    „Sie sind auf dem falschen Wege", sagte er ernst.
    Thora schien zu wissen, was er meinte.
    „Ich weiß", antwortete sie kleinlaut.
    „Warum versuchen Sie nicht",
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