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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis
Autoren: Kurt Mahr
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Festung, in deren Innerem wir uns jetzt aufhalten. Die Arkoniden - die Chronik spricht von zweihunderttausend - besiedelten auf der Erde einen Kontinent, den es nach meinem Wissen heutzutage nicht mehr gibt. Er bildete damals, vor zehntausend Jahren, den Überrest eine Landbrücke zwischen den afrikanisch-europäischen und den amerikanischen Landmassen. Das Kolonistenreich war jedoch nur von kurzer Dauer. Sie werden sich über die Ursachen der Katastrophe, die das Reich vernichtete und die gesamte Erde in Mitleidenschaft zog, später in Einzelheiten informieren können. Auf jeden Fall entgingen nur fünf Prozent der Arkoniden der Katastrophe und kehrten zur Venus zurück. Sie berichteten über einen Angriff Unsichtbarer. Es ist klar, daß sie damit nur persönliches Versagen entschuldigen wollten. Damals verfügte der Venusstützpunkt noch über eine halbe Flotte raumtüchtiger Fahrzeuge - raumtüchtig in dem Sinn, daß die Schiffe fast ohne Zeitverlust jede beliebige Entfernung zurücklegen konnten. Die Kolonisten... ah, warten Sie! An dieser Stelle sollte ich vielleicht eine Erklärung einfügen: Kolonisationsflüge waren niemals demokratische Unternehmen - sie konnten es nicht sein. Eine junge Kolonie bedarf in den Jahren der Gründung und des Aufstiegs einer straffen Leitung. Wir verwirklichten sie durch eine Art Aristokratie. Der aristokratische Rat der irdischen Kolonie entschied sich dafür, daß der Rest des Kolonistentrupps mit den übriggebliebenen Fahrzeugen versuchen sollte, das ursprüngliche Ziel zu erreichen, nachdem die Erde über Jahrhunderte hinaus für eine zweite Besiedlung nicht geeignet zu sein schien. Die Entscheidung wurde befolgt - ganz selbstverständlich, es gibt keine Widersprüche gegen einen Beschluß des Kolonistenrates - der Großteil der Kolonisten brach mit den übriggebliebenen Schiffen von der Venus auf, der kleinere Teil blieb zurück, weil er in den Schiffen keinen Platz mehr fand. Immerhin war der größte Teil der Flotte auf der Erde vernichtet worden. Etwa zweitausend Kolonisten mußten zurückbleiben. Sie führten ein etwas einsames, aber sicher nicht unbequemes Leben. Offenbar hatte der aristokratische Rat sie deshalb ausgewählt, weil sie geistig die Trägsten waren. Sie dachten nicht daran, sich mit den vorhandenen Hilfsmitteln eigene Raumfahrzeuge zu schaffen; sie blieben, wo sie waren. Vor etwa achttausend Jahren ist der letzte von ihnen gestorben. Die Kolonisten in diesem Sektor der Galaxis schienen von vornherein unter einem Unstern zu stehen. Von der Flotte, die nach der irdischen Katastrophe von der Venus aufbrach, wurde niemals wieder etwas gehört. Sie hat ihr Ziel nicht erreicht, dessen sind wir sicher. Aber niemand weiß, was ihr zugestoßen ist. Eine Nachricht darüber ist niemals bis nach Arkon gelangt, und auch der Kommandant weiß nichts über ihren Verbleib. Allerdings scheinen auch auf der Venus einige rätselhafte Dinge vorgefallen zu sein. Die Informationen darüber sind aber so dürftig, daß wir kaum etwas damit anfangen können. Die Festung jedoch lebte weiter. Sie war autark. Ihre Reparaturgruppen waren in der Lage, alle Geräte am Funktionieren zu erhalten. Sie überdauerte die Jahrtausende und verriet ihre Anwesenheit nur alle zehn Stunden dadurch, daß sie aus den Reaktorsälen die verbrauchte Heiß-luft durch einen geschickt getarnten Kanal abließ. Die Befehle, die der letzte arkonidische Kommandant der positronischen Zentrale gegeben hatte, wirkten jedoch weiter. Außerdem war der Computer angewiesen, jedes fremde Schiff zur Landung zu zwingen oder zu vernichten. Eine Ausnahme machten arkonidische Schiffe. Da angenommen wurde, daß arkonidische Schiffe nur dann diesen Planeten anfliegen würden, wenn sie zu irgendeinem Kolonistenunternehmen dieses Abschnittes gehörten, verlangte man von ihnen das Kodesignal des Abschnitts - jene Anfrage, die wir nicht verstanden. Obwohl wir das Signal nicht gegeben haben, war der Kommandant - die Positronik doch in der Lage, zu erkennen, daß unser Schiff eines von der Sorte war, die er nicht beschießen durfte. Er versuchte, uns mit dem Zugstrahl auf das Plateau vor der Höhle zu bugsieren, aber ...", er verneigte sich in Rhodans Richtung, „... unserem Kommandanten gelang es in schneller Reaktion, das Schiff dem fremden Einfluß zu entziehen und so zu landen, daß das positronische Gerät es nicht mehr zu finden vermochte. Es setzte sich daraufhin mit den schwach intelligenten Robbenwesen in Verbindung und
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