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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis
Autoren: Kurt Mahr
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und zu der Überzeugung gebracht, daß ohne sie - ohne die Dritte Macht - auf der Erde und in der Umgebung der Erde nichts mehr getan werden könne.
    Jetzt war es Mai. Das Abenteuer dauerte nun ein knappes Jahr, und trotzdem war es nach der Sintflut das größte, das die Menschheit jemals erlebt hatte.
     
    2.
     
    „Wir sollten nicht mehr lange zögern, Chef!" drängte Bull, den gedrungenen, muskelbepackten Körper gestrafft und die roten Haarborsten kampfeslustig gesträubt. „Wir brauchen einen Ausweichposten nötiger als alles andere. Wir..."
    Rhodan machte eine beruhigende Handbewegung. „Nichts übereilen, Bully! Wir starten in zwei Stunden."
    „Gut", sagte Bull. „Wie ist der Plan?"
    „Wir landen auf dem Mond. Ich will den alten Kreuzer nicht länger warten lassen. Wir werden eine Menge von den Dingen gebrauchen können, die dort nutzlos herumliegen. Vom Mond aus fliegen wir geradewegs zur Venus."
    Er unterbrach sich nachdenklich. „Du hast recht", sagte er nach einer Weile, „wir brauchen den Ausweichposten nötiger als alles andere."
    Die Idee war einfach und klar. Wie auch immer die Verhältnisse auf und in der Nähe der Erde sich entwickeln würden - gegen einen überraschenden und mit Wucht vorgetragenen Angriff eines feindlichen Volkes gab es keine Versicherung. Rhodan jedoch hielt es für leichtfertig, das Risiko einer allgemeinen Vernichtung länger als unbedingt nötig zu ertragen. Dadurch, daß er der Dritten Macht auf der Venus einen Stützpunkt schuf, bannte er zwar nicht die Gefahr, die der Erde drohte, aber er sorgte dafür, daß die Katastrophe keine endgültige sein würde.
    Crest und Thora, die ehemalige Kommandantin des Kreuzers, den irdische Kampfraketen auf dem Mond vernichtet hatten, waren mit Rhodans Plan einverstanden, wenn sie ihm auch nur geringes Interesse beimaßen. Für sie ging es in erster Linie darum, daß die sich sprunghaft entwickelnde irdische Technologie möglichst bald ein Stadium erreichte, in dem sie in der Lage war, ein ähnliches Schiff wie den auf dem Mond zerstörten Kreuzer zu bauen. Crest pflegte mit Spott zu sagen: „Wir mußten in den entlegensten Winkel der Galaxis kommen, um zu sehen, wie schlecht es um das Imperium steht. Niemand kann uns übelnehmen, daß wir keinen anderen Wunsch haben als den, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren. - Allerdings", fügte er ernsthaft hinzu, „sind wir unserem Geschick zu Dank verpflichtet. Für das, was dem Imperium bevorsteht, braucht es einen Bundesgenossen. Wir hätten keinen besseren finden können als die irdische Menschheit."
    Dies war keine Bemerkung, der sich Thora leichten Herzens hätte anschließen können. Der Kampf, den ihre Vernunft mit wechselnder Intensität gegen die intuitive, emotionelle Mißachtung der Menschheit führte, war noch nicht entschieden. Thora war noch nicht dazu gekommen, Menschen als ebenbürtige Wesen zu betrachten. Man wußte nicht, inwieweit Perry Rhodan in dieser Hinsicht eine Ausnahme darstellte.
     
    *
     
    Der Raumkreuzer GOOD HOPE, das arkonidische Kugelschiff, startete bei Einbruch der Dunkelheit. Die Rechenautomaten hatten nur Minuten gebraucht, um den Mondkurs festzulegen und die Steuerautomatik so einzurichten, daß für den Piloten nur noch die Aufgabe blieb, den Start durch einen Knopfdruck auszulösen.
    Die GOOD HOPE startete mit Maximalschub. Der Impuls der mit Lichtgeschwindigkeit aus den Düsen austretenden Korpuskularwellenbündel verlieh ihr eine Anfangsbeschleunigung von nahezu 500 g.
    Der ungeheure Andruck, den diese Beschleunigung auslöste, wurde im gesamten Schiffsvolumen neutralisiert. Im Innern der GOOD HOPE herrschte niemals eine Beschleunigung von mehr als etwa 1 g, wobei der Besatzung zugute kam, daß die Werte der Fallbeschleunigung auf den beiden Welten ARKON und ERDE bis auf wenige Prozent die gleichen waren. Unter diesen Umständen war ein Flug zum Mond eine Sache weniger Minuten.
    Rhodan war beruhigt und nahezu leichten Herzens von der Erde gestartet. Tako Kakuta, der Teleporter und Subchef des Mutantenkorps, hatte gute Nachrichten gebracht. Der Befehl über das Korps war an Ras Tschubai übergegangen, da Tako die Expedition begleitete. Ras Tschubai hatte die kleine Betty Toufry mit ihren erstaunlichen Gaben gewissermaßen als Spürhund zur Seite, und bei dem rastlosen, aber stets umsichtigen Eifer, mit dem er zu Werke zu gehen pflegte, war Rhodan davon überzeugt, daß die Aktion gegen die Individual-Verformer bei Ras in den besten
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