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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis
Autoren: Kurt Mahr
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Reaktor, die Düsen und die Tanks, ihrer Stützen beraubt, kamen ins Rutschen und stürzten auf den Boden.
    Freyt erkannte mit angehaltenem Atem, daß keines der herabstürzenden Teile mehr angegriffen wurde. Als der schwere Reaktor taumelnd zur Ruhe gekommen war, begann er das Wunder zu glauben. Sie schossen nicht mehr!
    „Nyssen!" sagte er, und seine Stimme war so schwach, daß der Captain sie gerade noch hören konnte. „Hierher!"
    In diesem Augenblick fiel ein schwarzer, voluminöser Schatten über die sonnenbeschienene Ebene. Der Leutnant fuhr mit einem entsetzten Schrei herum und stolperte vor Schreck. Aber es war nur das arkonidische Kugelschiff, das zur Landung ansetzte.
    Nyssen nahm sich Zeit, es anzustaunen. Er hatte es schon einmal zu sehen bekommen, vor einem Dreivierteljahr, als er mit Freyt zusammen den Angriff gegen den Kreuzer flog, dessen Trümmer sie vor sich liegen hatten. Damals war der Abstand wesentlich größer gewesen.
    „Mein Gott, was für ein Monstrum es ist!" staunte er. Freyt sah ihn an. Es schien, als habe er seine Ruhe wiedergefunden. „Na schön, gehen wir hinüber und entschuldigen wir uns!"
     
    *
     
    Rhodan sah die drei Gestalten über die Trümmerebene marschieren. Die Entfernung war gering, so, daß man sich mit ihnen über Helmfunk verständigen konnte.
    „Seien Sie vernünftig", befahl Rhodan hart, „und lassen Sie allen Unsinn sein!"
    „Schon gut, Rhodan", kam Freyts Antwort nach einer Weile. „Wir sind so vernünftig, wie Sie es von drei gestrandeten Schiffern erwarten würden."
    Rhodan stutzte beim Klang der Stimme.
    „Wer ist das? Sind Sie das, Freyt?"
    „Ja, das bin ich."
    „Und wer ist mit Ihnen?"
    „Captain Nyssen und Lieutenant Deringhouse."
    „Gut. Kommen Sie herein?"
    Er kannte Nyssen; von Deringhouse hatte er noch nie gehört. Rhodan wandte sich um, da hinter ihm etwas gepoltert hatte. Es war Thora. In ihrer Erregung, als sie den Namen Freyt hörte, hatte sie die Liege zurückgeklappt, auf der sie gesessen hatte.
    „Freyt!" zischte sie, als Rhodan sie ansah. „Der Mann, der meinen Kreuzer vernichtet hat Rhodan ließ sie nicht weiterreden.
    „Freyt war es nicht allein. Ihn trifft nicht die ganze Schuld, schon gar nicht, wenn man bedenkt, daß er lediglich einen Befehl ausführte."
    Thoras Augen sprühten rotes Feuer.
    „Was haben Sie mit den Leuten vor?"
    „Sie an Bord nehmen, was dachten Sie?"
    „Ausgeschlossen! Ich dulde es nicht! Ich bin die Kommandantin des Kreuzers!"
    „Der Kreuzer existiert nicht mehr!"
    „Dieses Beiboot ist ein Teil des Kreuzers. Wir werden diese Leute nicht an Bord nehmen!"
    In ihrem Zorn schien sie nicht daran zu zweifeln, daß damit das letzte Wort in dieser Angelegenheit gefallen sei. Es gab jedoch noch ein Nachspiel, und alle, die ihm zusahen, konnten sich des Gefühls nicht erwehren, sie seien Zeuge eines überaus sonderbaren und einmaligen Kampfes geworden. Rhodan drehte sich nach Bull um.
    „Bully, öffne die A-Schleuse!"
    „Sofort, Chef!"
    Thora hatte sich abgewandt. Als sie Rhodans Befehl hörte, fuhr sie herum.
    „Ich habe gesagt...!"
    „Was Sie sagen, interessiert nicht", erwiderte Rhodan.
    Im Hintergrund stöhnte Crest vor plötzlichem Schmerz, aber niemand achtete auf ihn.
    „Diese drei Männer werden nicht an Bord meines Schiffes kommen", sprudelte Thora hastig hervor. „Ich denke, daß ich mich deutlich genug ausgedrückt habe. Ich verbiete..."
    „Sie haben nichts zu verbieten", mahnte sie Rhodan sanft.
    Der Rest, was Thora hatte sagen wollen, wurde zu einem Gemurmel. Schlaff ließ sie ihre Schultern sinken. Crest stand auf, nahm sie am Arm und führte sie aus dem Zentralraum hinaus.
    Rhodan fuhr sich über die Stirn.
    Bull seufzte.
    Vom Gang draußen kamen klappernde Schritte. Freyts hochgewachsene Figur erschien unter dem Schott. Er salutierte.
    „Sie sehen vor sich einen äußerst zerknirschten Mann, Sir", sagte er zu Rhodan, „der für das Mißverständnis um Entschuldigung bittet."
    „Welches Mißverständnis?" „Wir hielten Sie für ein Schiff der IVs und versuchten, es zu vernichten."
    „Warum haben Sie auf unsere Anrufe nicht geantwortet?"
    „Wir wissen nicht einmal, daß Sie uns angerufen haben. Unsere Rakete ging bei der Landung zu Bruch, und mit ihr alle Sende- und Empfangsgeräte."
    „Was haben Sie auf dem Mond zu suchen?"
    Freyt senkte den Blick.
    „Sie dürfen sich die Antwort schenken", fuhr Rhodan zornig fort. „Sie sollten in den Trümmern des Kreuzers herumwühlen und
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