Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
positronische Maschine, die er nach dem großen Zentralcomputer auf ARKON zu sehen bekam - bereitwillig zur Verfügung stellte in Form von gesprochenen Berichten in der Sprache, die der Übersetzungsrobot der GOOD HOPE als ANTIKES INTERKOSMO bezeichnet hatte, und in Form von Bildstreifen oder Impulsbändern, deren Inhalt dem Lernenden nach der Art der Hypnoschulung übermittelt wurde.
    Ohne, daß er es wußte, vollzog Crest damit eine zeitsparende Arbeitsteilung insofern, als er Rhodan und Bull Zeit ließ, neben der historischen Bestandsaufnahme her die rein materielle zu machen. Nach den Informationen, die Crest ihnen weitergab, durchsuchten sie Etage für Etage, Sektor für Sektor, Gang für Gang der gewaltigen Bergfestung und nahmen das Inventar auf. Es dauerte nur einige Stunden, bis sie mit einem groben Überblick festgestellt hatten, daß hier genug brauchbares Material herumlag, um der Dritten Macht über alle Schwierigkeiten ihres Anfangsstadiums hinwegzuhelfen.
    Tako Kakuta war, nachdem er sich von den Strapazen der hypnotischen Befragung erholt hatte, natürlich freigelassen worden und hatte vom Kommandanten ebenso wie die übrigen Teilnehmer des Stoßtrupps in der X. Etage eine Wohnkabine angewiesen bekommen. Die anderen vertrieben sich ihre Zeit nach Lust und Laune in den langen Gängen und den gewaltigen Räumen der Festung. Nachdem sie die Anweisungen erhalten hatten, stellten die glatten Wände mit ihren verborgenen Türen keine Hindernisse für sie mehr dar. Wenn ihre Beschäftigung auch nur ein unverständliches, kindliches Umhertappen in dieser Wunderwelt der Technik war, so empfanden sie doch wenigstens darüber Erleichterung, daß der Kommandant seine pockennarbigen Polizisten in ihre Quartiere zurückbeordert hatte, so, daß sie sie nirgendwo mehr erschreckten.
    Die Polizisten waren nichts anderes als Robots, die die Zeit seit dem Bau der Festung überstanden hatten. Die Festung beherbergte kein einziges wirklich lebendes Wesen. Es gab eine riesige Positronik - den Kommandanten - und eine Armee von Robots, nicht mehr. Die selbständigen Reparaturabteilungen hatten dafür gesorgt, daß alles ohne größeren Schaden die Jahrtausende überstand. Die hautähnlichen organischen Verkleidungen der metallischen Robotkörper hatte der Kommandant allerdings nicht für so wichtig gehalten, daß er sie zur ständigen Wartung angewiesen hätte. Deswegen war die Organ-Plastik nachgedunkelt und hatte Löcher bekommen - oder Pockennarben, wie sie die Erdenmenschen nach ihrem ersten Eindruck nannten. Eine Ausnahme machten nur die mit wesentlich komplexeren Funktionen ausgestatteten Robot-Offiziere.
     
    *
     
    An einem dieser Tage kam Crest müde, aber trotzdem mit strahlenden Augen aus den Schulungsräumen zum Vorschein, und erklärte sich bereit, die Mitglieder des Stoß-trupps über alles zu informieren, was er aus den Aufzeichnungen der Festung gelernt hatte. Diese Art der Kenntnisübermittlung war notwendig, da außer Bull und Rhodan von den Terranern noch keiner in der Lage war, arkonidische Hypnoimpulse auf sich einwirken zu lassen.
    Sie fanden sich in dem Saal zusammen, dessen eine Wand die Schalttafel des positronischen Computers einnahm. Jeder war anwesend - außer Thora.
    Thora hatte sich in den Tagen, seitdem die GOOD HOPE draußen auf dem Plateau gelandet war, nur selten sehen lassen. Rhodan glaubte zu wissen, wonach sie suchte, und da er die technischen Vorräte der Bergfestung inzwischen besser kannte als sie, empfand er Mitleid mit ihr und ihrer törichten Hoffnung. Crest erstattete seinen Bericht in englischer Sprache. Mittlerweile beherrschte er sie perfekt, und es gab niemanden, der ihm auch nur den kleinsten Fehler hätte nachweisen können.
    „Dieser Stützpunkt", begann Crest, „ist nach Ihrer Zeitrechnung etwa zehntausend Jahre alt. Nach der Geschichte des Galaktischen Imperiums stammt er aus der Periode der ersten Kolonisation. Die Kolonistenflotte, die sich auf diesem Planeten niederließ, hatte ursprünglich ein anderes Ziel. Sie unterbrach ihren Flug, weil den Kolonisten der dritte Planet dieses Systems ein erstrebenswerterer Hafen zu sein schien als die Welt, die man ihnen nach den arkonidischen Sternkarten zum Ziel bestimmt hatte. Da sich jedoch beim Anflug herausstellte, daß der dritte Planet - Ihre Erde! bewohnt war, landete die Flotte zunächst auf der Venus und bereitete die Besiedlung der Erde von dieser Welt aus vor. Dabei entstand, gewissermaßen als Ausweichstation, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher