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Kissing a heart

Kissing a heart

Titel: Kissing a heart
Autoren: Kajsa Arnold
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Das Erste, was mir an ihm auffällt, ist das übermäßig große Tattoo, das über seinen ganzen rechten Arm verläuft, von der Schulter hinunter bis zu seinem Handgelenk. Ein Tribal Tattoo. Groß. Schwarz. Auffällig. Wie ich diese tätowierten Typen hasse, die durch die Welt laufen, als gehöre sie ihnen.
    Ich meine, hey, was wollen uns solche Kerle damit sagen? Ich bin so cool! Ich ertrage die Schmerzen! Oder: Ich bin taff und lasse mir ein Tattoo stechen, egal was meine Eltern sagen? Eltern übrigens, die ohne mit der Wimper zu zucken ein gutes College bezahlen können? In diese Kategorie gehört jedenfalls der Tattoo-Träger für mich, den Brooklyn angeschleppt hat.
    H eute hat für uns das dritte Semester des Albertus Magnus College in New Haven begonnen. Ich habe mich für den Schwerpunkt Psychologie entschieden, zusammen mit meiner besten Freundin Hope. Ihr Schwerpunkt lag früher mehr im Bereich Jung‘s aufreißen, aber dann hat sie sich direkt im ersten Semester Brooklyn unter den Nagel gerissen und sie gehen jetzt bereits seit einem Jahr miteinander, länger als sie es je zuvor mit jemandem ausgehalten hat.
    Wir sitzen in der Cafeteria essen zu Mittag und diskutieren, was am Abend abgehen soll. Einige wollen einen neuen In-Club in der City besuchen, mir ist es egal, ich muss ohnehin im Firework arbeiten, einer Bar am Sargent Drive, in der man auch essen kann. Ich wurde Gott sei Dank in der Stadt, in der ich geboren bin, von dem College angenommen, ein anderes kann ich mir einfach nicht leisten. Und da gibt es auch noch Mom, die ich nicht allein lassen kann, obwohl sie immer versucht, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Immerhin gibt es in New Haven noch die Yale-Universität, falls es mir doch noch einfallen sollte, nach meinem Abschluss hier weiter zu studieren. Allerdings bräuchte ich dazu ein Stipendium, denn aus eigener Tasche würde ich das alles nie bezahlen können. Wir kommen so schon nur mehr schlecht als recht über die Runden, seit mein Vater vor zehn Jahren gestorben ist. Mo mʼ s kleine Unfallrente reicht gerade so zum Leben. Um das College zu besuchen, muss ich arbeiten.
    Mein Blick schweift über die Runde, die sich an unserem Tisch im hinteren Teil der Cafeteria versammelt hat, und bleibt wieder an den Tribal Tattoos hängen. Brooklyn ist heute mit diesem Typen hier aufgetaucht.
    »Wer ist das denn ?«, frage ich Hope, die kurz in meine Blickrichtung schaut.
    »Mein Freund Brooklyn«, antwortet sie kurz angebunden.
    Oh Mann, manchmal frage ich mich, ob Hope wirklich so begriffsstutzig ist, wie sie ab und an tut. Wer sie kennt, wird mich verstehen. Sie ist zwar meine beste Freundin, doch auch beste Freundinnen sind nicht davor gefeit, sich zu Nervensägen zu entwickeln, und Hope kann man nur in gewissen Tagesdosen ertragen. »Ich weiß, dass das dein Freund ist, ich meine den Typen neben Brook.«
    »Ach, irgend so ein reicher Futzi aus East Rock. Er ist mit Brook zur Schule gegangen, war früher sein bester Freund. Er lebte die letzten vier Jahre mit seinem Vater in Europa, ich glaube in Spanien. Angeblich wollte sein Vater, dass er nach Yale geht und dort seinen Bachelor macht, doch er will nicht.«
    »Da passt er ja auch wohl gar nicht hin .«
    »Ava Roach, würdest du bitte aufhören , immer alle Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen und sie in Schubladen zu verfrachten, ohne sie zu kennen?«, entrüstet sich Hope und klaut ein Stück Tomate von meinem Salatteller.
    »Du vergisst, ich studiere nicht umsonst Psychologie .«
    »Das solltest du nicht immer so laut sagen, Jungs haben Angst vor uns Psychotanten .«
    »Ich bin nicht auf der Suche nach einem Freund .«
    »Wer redet denn von einem Freund ?«, fragt sie schelmisch und hebt ihre sorgfältig gezupften Augenbrauen.
    »Also , Leute, heute Abend zwanzig Uhr im Firework?«, fragt Brooklyn laut und erntet damit allgemeine Zustimmung.
    »Heute ist Freitag, Lambada Abend«, mahne ich und verdrehe genervt die Augen.
    Doch Brooklyn lacht laut auf und zieht Hope in seine Arme. »Hey, ich wollte schon lange mal wieder mit meinem Baby einen heißen Ritt hinlegen. Du kommst doch auch, oder Jaden?«
    Der Tattoo Typ verzieht keine Miene. »Ich denke, eher nicht .«
    »Ist wohl auch besser so, Hardrock spielen sie heute nicht«, brumme ich leise vor mich hin, doch als sich unsere Blicke kreuzen, geht mir auf, dass er mich gehört haben muss.

    »Hi, Mom, ich bin zu Hause, muss gleich aber wieder los.«
    Mom kommt in ihre m Rollstuhl aus dem
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