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0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

Titel: 0007 - Die Nacht der mordenden Leichen
Autoren: Franc Helgath
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Flamme gehalten. Total angebrannt.«
    »Ich werde mir die Wunden mal ansehen«, meinte Professor Zamorra.
    Vor der Taverne hielt ein Auto. Ein Jeep. Zamorra sah ihn durch die Fenster. Zwei Männer stiegen aus. Ein uniformierter Polizist und ein älterer Herr mit einer Tasche. Sein Haar war bereits angegraut, und eine beginnende Stirnglatze verdrängte langsam auch diesen grauen Rest.
    Mallyrand sprang auf und tupfte sich mit der Serviette den Mund ab. Die Männer kamen herein.
    »Mallyrand?« fragte der Grauhaarige.
    Der Inspektor nickte. »Dr. Verga?«
    »Dann haben Sie mich also in dieses gottverlassene Nest gejagt. Bringen wir es hinter uns. Wo sind die Leichen?«
    »Folgen Sie mir. Wir gehen zu Fuß. Zum Friedhof ist es nicht weit.«
    Professor Zamorra folgte den Männern. Dr. Verga nahm keine Notiz von ihm. Vermutlich nahm er an, er würde zu dem Inspektor gehören.
    Nach fünf Minuten standen sie vor dem baufälligen Leichenhaus von Lamastre.
    »Wollen Sie Versteck mit mir spielen?« bellte der Doktor unwillig.
    »Hier sind keine Leichen. Zwei leere Särge.«
    Inspektor Mallyrand wurde blaß.
    »Scherzen Sie nicht! Die Geschichte kostet mich auch so schon genügend Nerven.«
    Er drängte sich am Arzt vorbei.
    Die Särge waren leer. An den weißen Kissen waren noch die Blutkrusten zu erkennen, aber die Leichen waren weg.
    Mallyrand wischte sich über die Augen. Doch auch danach zeigten sie ihm kein anderes Bild.
    Zamorra sah den schmutzigen Fuß zuerst. Sie standen immer noch vor dem Gebäude.
    »Hier liegt einer«, sagte er.
    Der Inspektor wurde noch eine Spur blasser, als er ohnehin schon war. An der windschief hängenden Flügeltür vorbei ging er in das offene Gebäude. Süßlicher Geruch schlug ihm entgegen.
    Blutgeruch!
    Mallyrand war durch seinen Beruf einiges gewöhnt, doch jetzt stockte ihm der Atem. Er bekam große Augen, und das Würgen saß ihm plötzlich in der Kehle. Er wandte sich schnell um und rannte hinaus. Neben der Kapelle übergab er sich.
    Zamorra ging hinein.
    Der alte Mann lag in einer seltsam verkrümmten Stellung. Es gab keine Zeichen, daß ein Kampf stattgefunden hatte. Der Mann hatte sich nicht einmal gewehrt, als sein Körper mit einem klauenartigen Gegenstand zerfetzt worden war.
    Und noch eines sah Zamorra: verschmortes Fleisch. Es gab keinen Zweifel! Die Wundränder waren verbrannt.
    »Mist«, sagte Dr. Verga. »Wo ist die andere Leiche? Sagten Sie nicht am Telefon, es würde sich bei den beiden Toten um einen jungen Mann und ein junges Mädchen handeln? Das hier ist zwar eine männliche Leiche, aber das Alter zum Zeitpunkt des Todes war kaum unter sechzig. He, wo sind Sie, Mallyrand?«
    Der Inspektor war nach wie vor käsig. Doch er fing sich schon wieder. Ohne Kaffee und scharfer Wurst im Magen fühlte er sich jetzt wohler.
    »Diese Leiche gehört nicht zu denen, die ich Ihnen zeigen wollte. Das ist eine neue. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es Mannaix, der Friedhofswärter. Man erkennt ihn ja kaum wieder.«
    »War dieser Mannaix immer hier?« fragte Zamorra.
    »Er schläft im anderen Teil der Kapelle. Ein verrückter alter Kerl. Aber das hat er nicht verdient. Wer kann nur die beiden Leichen gestohlen und diesen armen Hund so zugerichtet haben?«
    »Die Leichen wurden nicht gestohlen«, sagte Professor Zamorra ruhig. »Diese Leichen haben sich selbständig gemacht…«
    Dr. Verga schaute den Professor an wie ein Känguruh, das plötzlich durch die City von Paris hoppelt.
    »Wer ist denn dieser Irre?« fragte er und hatte einen Blick dabei, als wolle er im nächsten Augenblick sein Seziermesser ansetzen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    Professor Zamorra wartete nicht, bis der Inspektor ihn vorstellte.
    Er tat es selbst.
    »So? Professor sind Sie?« bellte der Grauhaarige. »Dann sollten Sie vernünftiger sein.«
    »Mein Studiengebiet sind Parapsychologie und Okkultismus. Hier scheint eine mysteriöse Wiederbelebung stattgefunden zu haben. Sehen Sie sich die Wundränder der Leiche an! Sie sind verbrannt. Sie werden zu dem Ergebnis kommen, daß man mit Instrumenten, ähnlich glühenden Fleischerhaken, auf den Mann eingeschlagen hat. Mit Sicherheit wiesen die beiden verschwundenen Toten dieselben Merkmale auf. An den Särgen werden Sie Schab- und Kratzspuren feststellen. Und zwar innen. Sie können sich natürlich auch eine eigene Theorie zurechtbasteln, aber ich verspreche Ihnen, daß sie genauso unwahrscheinlich wie die meine klingt.«
    »Aber das gibt es doch nicht«,
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