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Zwischen Liebe und Intrige

Zwischen Liebe und Intrige

Titel: Zwischen Liebe und Intrige
Autoren: Penny Jordan
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…"
    "So
ein Parfüm werde ich niemals herstellen!" erklärte
Sadie nachdrücklich. "Ich verabscheue synthetische Düfte.
Nur natürliche Inhaltsstoffe ergeben einen hochwertigen Duft,
der die individuelle Ausstrahlung einer Frau unterstreicht …"
    "Die
Ausstrahlung einer Frau?" Leon zog spöttisch die
Augenbrauen hoch. "Sie meinen ihre Sinnlichkeit?"
    Zu
ihrem Ärger spürte Sadie, wie sie errötete.
    "Sadie,
du hast keine Ahnung, wie es heutzutage in der Parfümindustrie
zugeht", meinte Raoul ärgerlich.
    "Irrtum,
Raoul. Du bist es, der nicht auf dem Laufenden ist. Der Massenmarkt
mag von künstlichen Duftstoffen beherrscht sein, aber in der
oberen Kategorie gibt es eine wachsende Nachfrage nach traditionell
hergestellten Parfüms. Offenbar habt ihr beide eure Hausaufgaben
nicht gemacht, sonst wüsstet ihr das", sagte sie mit
schneidender Stimme. "Die Tatsache, dass ihr es nicht wisst,
lässt mich stark am Erfolg eines neuen Parfüms zweifeln,
das ihr auf den Markt bringt."
    Während
ihr Cousin beleidigt protestierte, presste Leon die Lippen zusammen
und musterte Sadie stirnrunzelnd.
    "Mit
Parfüms für die breite Masse kann man Geschäfte
machen", erklärte er. "Produkte, die sich nur wenige
Reiche leisten können, interessieren mich nicht."
    "Sollten
sie aber, denn genau diese Parfüms will auch die Mehrheit der
Kundinnen tragen. Warum auch nicht? Warum sollen sie mit
synthetischen Ersatzstoffen abgespeist werden, die nicht annähernd
so gut sind?"
    "Vielleicht,
weil diese Ersatzstoffe bezahlbar sind und die echten nicht?"
fragte er scharf.
    "Das
müsste nicht sein", konterte sie. "Auch hochwertige
natürliche Düfte könnten zu einem vernünftigen
Preis hergestellt werden. Die Gewinnspanne wäre natürlich
geringer, und das ist der wahre Grund, weshalb Sie nicht an der
Produktion interessiert sind. Für Sie zählt nur der Profit.
Männer wie Sie sind genauso kalt, so seelenlos wie … wie
synthetisches Parfüm!"
    "Tatsächlich?"
Seine Stimme klang gefährlich ruhig. "Sie können das
beurteilen, nicht wahr? Wie oft haben Sie mich gesehen, zweimal?"
    "Dreimal",
korrigierte sie und wurde rot vor Verlegenheit, als er sie verwundert
ansah. "Aber das spielt keine Rolle", fügte sie eilig
hinzu. "Was von Ihrem Großunternehmen zu halten ist und
welche Ziele Sie verfolgen, kann man im Wirtschaftsteil der Zeitung
nachlesen …"
    "Die
Zeitungen schreiben über Unternehmenspolitik, aber sie machen
sie nicht", erwiderte er ungehalten.
    "Wie
auch immer, Raoul kennt meinen Standpunkt. Ich kann ihn nicht daran
hindern, Francine zu verkaufen, aber nie im Leben werde ich mein
Talent für so etwas hergeben."
    "Leere
Worte. Zu dumm, dass Sie sich selber Lügen strafen." Leons
Stimme war so frostig wie das Glitzern seiner Augen. "Auf der
Messe hatte ich einen ganz anderen Eindruck …"
    "Das
war Raouls Idee", verteidigte sie sich und sah sich Hilfe
suchend nach ihrem Cousin um, doch der war mit den Unterlagen auf
seinem Schreibtisch beschäftigt.
    "Raouls
Idee, Francines Parfüm und Ihr Körper. Nur interessehalber
– welche Erfolge haben Sie denn mit der billigen kleinen
Vorführung erzielt? Ich meine natürlich die
Geschäftsabschlüsse, nicht die privaten Angebote."
    Sadie
sah ihn wütend an.
    "Wie
können Sie es wagen, so etwas zu sagen? Ich hatte nicht
erwartet, dass die anwesenden Männer auf die Idee kommen
könnten, mich für käuflich zu halten."
    "So?"
Sein verächtlicher Blick verletzte sie zutiefst. "Und das
soll ich glauben? Sie haben sich bewusst zur Schau gestellt und
trugen …"
    "Ich
war völlig korrekt gekleidet. Wenn ich gewusst hätte, dass
sich die Männer, die ich für ehrbare Geschäftsleute
hielt, wie ein Rudel wilder Tiere aufführen würden, hätte
ich nicht versucht, Raoul zu helfen."
    Wie
konnte Raoul nur in Erwägung ziehen, Francine an diesen Mann zu
verkaufen? An dieses … Monster!
    Überraschend
wechselte er das Thema.
    "Das
Parfüm, das Sie heute tragen – was ist das?"
    Sadie
musterte ihn argwöhnisch.
    "Das
ist meine eigene Kreation."
    "Es
gefällt mir sehr. Es würde gut in das Sortiment von
Francine passen."
    "Dieses
Parfüm ist nur für mich persönlich bestimmt."
    "Die
Rezeptur stammt von Ihnen?"
    Warum
fragt er so viel? dachte sie ärgerlich.
    "Nicht
ganz", gab sie zögernd zu. "Es basiert auf einem
alten, damals sehr berühmten Duft von Francine namens Myrrh."
    Leon
zog die dunklen Augenbrauen zusammen. "Myrrh … ich
verstehe."
    Unheilvolle
Stille folgte seinen Worten. Sadie wurde
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