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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen
Autoren: Benedikt Altmann , Berthold F. Bauer
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verpuffen.
    Zufrieden grinste Buch zu mir hinüber. Florians Hintern hatte sich an den Trefferstellen mittlerweile knallrot gefärbt.
    Bei den nächsten vier Hieben nahm ich dann zusätzlich noch einen extra Schritt Anlauf und legte nun mein gesamtes Körpergewicht mit in die Schläge hinein. Ganz so, als wolle ich Buch dadurch beweisen, was für ein harter Kerl ich doch eigentlich war. Dieses seltsam prickelnde Gefühl von sanfter Sympathie, das mich gerade vorher befallen hatte, als ich von Florians Rücken und von den beiden Bereichen darunter Marcels dort aufgeschriebene Geschichte ablas, sollte so verdammt noch mal endlich verschwinden. Es fehlte ja gerade noch, dass Buch etwas von dieser Seite, die zwar stets tief in mir schlummerte, die aber hier während meiner professionellen Tätigkeit an dieser Schule absolut nichts in meinen Empfindungen zu suchen hatte, bemerkte.
    So war ich nun gerade also dabei, dem armen Florian schier unglaubliche Schmerzen und Erniedrigungen zuzufügen. Bei jedem meiner Schläge mit Anlauf sank er wehklagend und schrill aufschreiend in die Knie. Und es brauchte eine gewisse Zeit lang, bis er sich dann dem nächsten Schlag stellen konnte. Aber er tat es.
    Er tat es tapfer.
    Und er tat es jedes mal aufs neue.
    Mittlerweile war die obere Haut auf seinen beiden Arschbacken schon dabei, leicht aufzuplatzen, bisher jedoch aber noch ohne dass es auch wirklich blutete.
    Als ich die vier Schläge dann letztendlich angebracht hatte, lag Florian schließlich wieder heulend auf den Boden. Jeder halbwegs vernünftige Mensch konnte nun ganz klar sehen, dass er nun wirklich genug hatte. Jeder weitere Schlag hätte nun als Disziplinarmaßnahme keinerlei Bedeutung mehr. Er wäre schlicht die pure Gewalttätigkeit. Vorsätzliche Körperverletzung. Ja sogar Folter.
     
    »HOCH MIT DIR«, brüllte Buch und zog mir dabei sanft das Lineal aus der Hand. Es blieben nun ja immer noch drei restliche Schläge.
    Zitternd vor Angst, Schmerzen und der üblen Furcht vor neuen Schlägen, die schlimmer war als Angst und Schmerzen zusammen, hangelte sich Florian nun nochmals mit letzter Kraft mühsam stöhnend an Buchs Schreibtisch nach oben und stützte sich dort mit seinen beiden Handflächen ab, schlotternd wie vertrocknetes Herbstlaub in einem Wintersturm.
    »Hände hinter den Kopf«, befahl Buch dann aber dennoch.
    Wankend gehorchte Florian. Wieder blickte er sehnsüchtig auf das Blankoformular dort auf Buchs Schreibtisch. Er konnte nun kaum noch stehen und atmete jetzt nur noch schwer und stoßweise, während ihn heftige Heulkrämpfe schüttelten.
    Buch holte aus und schlug noch mal zu. Dabei konzentrierte er sich bei allen seinen Schlägen jetzt allein voll auf Florians linke Arschbacke. Noch ehe der jetzt schrill schreiende Florian wieder hinunter auf den Boden sinken konnte, hatte Buch die noch fehlenden drei Schläge auch schon verabreicht. Kurz, heftig und dabei extrem schmerzhaft. Zuckend lag Florian jetzt dort unten auf dem Heugerfeld. Bluttropfen begannen nun dort auf seiner jetzt inzwischen doch schon ziemlich aufgeplatzten linken Arschbacke über die dort von Marcel aufgeschriebenen wunderbaren Sätze von der Möwe herunter zu rinnen, die in kalten Winternächten immer zu den warmen Inseln der Gefühle aufbricht .
    Zufrieden und mit sich im Reinen reinigte Buch sein Lineal am Waschbecken. Nach der Maßnahme, die er gerade so hochprofessionell zu Ende gebracht hatte, hatte es sich für den Küstenvogel dort unten auf Florians linkem Hintern nun wohl endgültig ausgeflogen. Statt Flüge zu den sonnigen Inseln der Gefühle gab es von nun an ab sofort wieder nur karge Körnerkost im kalten Käfig.
    Dann sprühte Buch aus einer schlanken Plastikflasche Desinfektionsspray in ein Papierhandtuch und rieb damit nochmals sorgfältig über das Lineal.
    »Tragen Sie ein: Belehrt und angemessen diszipliniert. Angemessen , das langt für die Akten«, meinte er zu mir. Ich tat es, während Florian dort unten auf dem Boden noch immer zu schwach war, um dagegen protestieren zu können.
    Als er schließlich doch ein leichtes Murren von sich gab, verabreichte ihm Buch unangekündigt einige Sprühstöße aus der Plastikflasche auf seinen wunden Hintern. »Alles nur zu deinem Besten, mein Junge!«
    Der Schmerz, der Florian nun heimsuchte, schien sogar alles, was er vorhin während der Schläge hatte erdulden musste, nochmals in den Schatten zu stellen. Brüllend robbte er mit nun völlig unkontrolliert ausschlagenden
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