Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Zweyer, Jan - Rainer Esch 01

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Esch 01
Autoren: Glück ab Glück auf
Vom Netzwerk:
schieße!« Dann knallte es.
    »So, dann mal her mit den Patscherchen.« Baumann griff zu seinen Handfesseln.
    Brischinsky nahm sein Taschentuch, wickelte es um seine rechte Hand und fingerte die Knarre aus dem Papierkorb.
    »Einen Waffenschein haben wir wohl nicht, was, Herr…« Er blickte auf den Personalausweis, den Baumann bei der Durchsuchung des Mannes gefunden hatte. »Herr Adolf Trieger.«
    Ein Beamter betrat den Container. »In der Halle war noch jemand. Der ist über den Zaun in den Wald. Wir haben einen Warnschuß abgegeben, und zwei Kollegen sind hinterher, aber in der Dunkelheit…« Er schüttelte den Kopf.
    »Danke. Nehmt den hier mit und überprüft ihn. Zunächst mal wegen des Verdachtes auf unerlaubten Waffenbesitzes. Was ist mit dem anderen?« fragte Brischinsky den Uniformierten.
    »Herbert Finke. Gemeldet in Hoyerswerda.«
    »Beide ins Präsidium. Die nehmen wir uns noch heute vor.
    Komm, Heiner, wir sehen uns hier mal um.«
    In der Halle stand ein roter Golf. Baumann verglich das Kennzeichen mit seinen Notizen.
    »Das ist der Wagen von Westhoffs Freund.«
    Ansonsten war die Halle bis auf einige Fässer leer.
    »Fehlanzeige«, knurrte Baumann und wollte gehen.
    »Wart mal«, stoppte ihn sein Vorgesetzter, »sieh mal dahinten.«
    Am anderen Hallenende befand sich eine Bodenklappe.
    Baumann öffnete die Klapptür, und eine Treppe kam zum Vorschein, die nach unten führte. Brischinsky zog den Kopf ein und betrat als erster die Stufen. Er fand einen Lichtschalter, und kaltes Neonlicht erhellte den Keller. Die Kripobeamten zogen ihre Waffen und schlichen vorsichtig nach unten. Am Fuß der Treppe befand sich ein etwa fünf mal fünf Meter großer Raum. Im Raum waren Dutzende Kisten gestapelt.
    Baumann sah in eine hinein und holte eine Stange Zigaretten heraus. »Ohne Steuerbanderole. Schmuggelware. Mit der Menge kannste viel Lungenkrebs verursachen.«
    Gegenüber der Treppe war eine verschlossene Stahltür mit einem schwerem Riegel davor. Brischinsky nickte Baumann zu, der vorsichtig den Riegel ergriff. Wie sein Assistent hielt der Hauptkommissar seine Knarre schußbereit.
    Baumann öffnete die Tür.
     
    Rainer schnappte sich den Holm des Bettgestelles, Cengiz den Eimer. Sie nahmen hinter der Tür Aufstellung.
    Mit einem quietschenden Geräusch schwang die Tür langsam nach innen. Sie hörten leise Schritte.
    Ein Mann mit einer Waffe trat in den Raum. Cengiz hob energisch den Eimer und holte aus.
    »Nein, Cengiz, nein.« Rainer brüllte los. Er hatte Brischinsky erkannt.
    Baumann wirbelte herum und zielte auf die beiden Freunde.
    »Polizei. Legen Sie das hin.« Mittlerweile hatte auch Brischinsky den Raum betreten. »Schon gut, Heiner. Alles in Ordnung. Wegen der zwei sind wir doch hier.«
    Als sie die Halle verließen, raste ein Zivilfahrzeug mit Bochumer Kennzeichen auf das Gelände. Ein Mann stieg aus und kam auf die Recklinghäuser Beamten zu.
    »Brischinsky. Das hätte ich mir doch denken können.
    Erklären Sie mir mal ganz schnell und ganz einfach, was die halbe Polizei aus Recklinghausen bei einem Einsatz hier in Herne zu suchen hat?«
    »Guten Morgen, Kollege Moser. Einfach geht nicht und kurz schon gar nicht. Deshalb erläutert das jetzt alles in aller Ruhe und so ausführlich wie nötig der Kollege Baumann. Habe die Ehre.«
    Brischinsky ging mit Esch und Kaya weiter und ließ seinen völlig perplexen Assistenten zurück, der sich nicht zum ersten Mal fragte, warum er nicht bei der Schutzpolizei geblieben war.
     
    34
    Der Hauptkommissar kramte die Akte Westhoff aus dem Schrank und überflog sie. Dann ließ er Trieger reinbringen, bedeutete dem begleitenden Polizeibeamten, sich neben die Tür zu stellen, und schaltete das Tonbandgerät ein.
    »Ist Adolf Trieger Ihr richtiger Name?« begann er das Verhör.
    »So hat mein Papa dat gewollt«, lautete die flapsige Antwort.
    »Herr Trieger, als wir Sie festnahmen, hatten Sie eine Waffe in der Hand. Sie haben keinen Waffenschein. Was wollten Sie mit der Kanone? Auf uns schießen?«
    »Ach, wissen Sie, heutzutage laufen ja so viele Gestalten durch die Straßen, ich wollte mich schützen. Gut, ich hab keinen Waffenschein, aber ist dat ‘n Kapitalverbrechen?«
    »Nein, das nicht. Aber Entführung und Freiheitsberaubung.«
    »Wat für ‘ne Entführung? Da schnüffeln zwei Kerle bei uns aufm Gelände herum, dringen widerrechtlich ein. Wir haben die nur kurz zwischengelagert. Wir wollten gerade Ihre Kollegen anrufen, aber da waren Sie ja schon da«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher