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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland
Autoren: Craig Shaw Gardner
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allen willen. Nur ein klitzekleiner Schlag mit deiner Keule, und wir müssen uns nie wieder etwas über Ösen anhören!«
    »Verdammnis!« wehrte Hendrek ab. »Der Schuhbert hat niemandem etwas getan!«
    »Nichts getan?« jammerte der Dämon. »Einzig und allein die Existenz dieses Schuhberts ist eine Beleidigung der gesamten Dämonenschaft! Sieh dir diese kleine Kreatur doch an, wie sie permanent auf- und abspringt und dabei über Schuhe erzählt, als gäbe es nichts Wichtigeres auf dieser Welt.«
    Tap hüpfte tatsächlich wie ein wildgewordenes Jojo auf und ab und sang dabei aus vollster Kehle: »Hier ein Loch und da ein Loch, Ösenlöcher noch und noch!«
    Ich muß zugeben, daß Snarks irgendwo recht hatte.
    »Gib mir ein S! Gib mir ein C! Gib mir ein H!« Der Schuhbert drehte auf.
    »Verdammnis!« Hendrek schüttelte seinen Kopf. »Ich kann so etwas nicht tun. Gewalt ist nicht immer eine Lösung, mein Freund. Hast du schon einmal versucht, einen Schuhbert wirklich zu verstehen?« Er begab sich zu Tap, der nun im Kreis herumtanzte.
    »Wie heißt das Wort? SCHUH? Wie heißt das Wort? SCHUH! Wie heißt das Wort? SCHUH!« Die Stimme des Schuhbert war am Ende der Tonleiter angekommen.
    »Verdammnis!« wiederholte Hendrek. Snarks fing an, bedenklich zu zittern.
    »Wartet, Freunde!« rief ich den dreien zu. Ich hatte genug gesehen. Wenn ich den Auftrag meines Meisters durchführen wollte, mußte ich meine Botschaft schnell loswerden – und mich wieder auf den Weg machen. »Gibt’s Probleme hier?«
    »Keine Probleme«, krähte der Schuhbert, »wir unterhalten uns nur über Schuhbert-Power!«
    »Ob wir wollen oder nicht«, bemerkte Snarks resigniert. Er zog nervös an meinem Ärmel. »Du wirst mit ihm reden, nicht wahr? Meine Mutter hat mich nicht aufgezogen, damit ich jetzt als Futter für Schuhberts ende.«
    »Futter für Schuhberts?« fragte Tap. »Wieso? Bei meiner Ehre als Schuhbert, wir haben niemals und wir werden niemals Dämonen zum Abendessen verspeisen. Oder zum Mittagessen. Oder zum Frühstück. Eigentlich bevorzugen wir süße kleine Kuchen in Stiefelform oder Sandalen aus Schokolade. Natürlich, wenn wir richtig hungrig…«
    »Verdammnis!« unterbrach Hendrek. »Mich deucht gar, der Dämon könnte das metaphorisch gemeint haben.«
    »Oh!« Tap schien etwas kleiner zu werden. »Dann muß ich mich entschuldigen. Wir aus dem Schuhgeschäft sind nicht besonders gut in Metaphoren. Vergleiche liegen uns da eher. In der Art wie: ›So emsig wie ein Schuhbert‹. Darunter kann man sich dann wenigstens etwas vorstellen!«
    Der Schuhbert zögerte, Zweifel schlichen sich in seinen Enthusiasmus.
    »Aber metaphorisches Futter für Schuhberts? Ich wußte ja nicht, daß du solche Gefühle beim Unterricht hast. Vielleicht hatte Seine Schuhbertschaft recht. Ich bin manchmal ein bißchen zu direkt. Packen wir’s an, weißt du. Eines der Mottos des Kleinen Volkes. Ich entschuldige mich, falls ich dich etwas überfahren habe.«
    »Überfahren?« antwortete Snarks, offensichtlich aus dem Gleichgewicht geworfen von Taps abrupter Kehrtwendung. »Jemand, der in den Niederhöllen aufgewachsen ist, kann von nichts mehr schockiert werden. Von einer Überdosis Schuhbertgeschwätz gelähmt zu werden, ist natürlich etwas anderes.«
    Der Dämon holte tief Luft, während er sich für den Gegenstand seiner Rede zu erwärmen schien. »Allerdings hast du dich entschuldigt. Vielleicht glimmt da trotz allem noch ein kleines Fünkchen Hoffnung, daß das Kleine Volk zu bessern ist. Ich kann euch einige gute Ratschläge über richtiges Benehmen erteilen. Ich bin mir sicher, entsprechend lange Zeit vorausgesetzt, daß wir noch irgend etwas finden werden, was selbst das Leben eines Schuhberts lebenswert gestalten kann!«
    Der Schuhbert nickte. »Mir ist nun klar, was ich falsch gemacht habe. Erfüllt von der Schuhbertschubkraft, war ich einfach zu direkt. Ich muß das subtiler angehen, diesen armen irregeleiteten Wesen die Wahrheit in kleinen Dosen aufzeigen, jeden Tag, für Wochen, vielleicht sogar für Monate…«
    »Monate?« heulte Snarks auf, während sein gerade neu aufgebautes Selbstvertrauen sich in Luft auflöste. »Monate?«
    Wieder nickte der Schuhbert. »Vielleicht sogar Jahre. Wir Schuhberts haben Zeit. Das kommt von den Freuden der Schuhbert-Power!«
    »Freuden?« Snarks Mund versuchte Töne zu bilden, die selbst für einen Dämonen eher uncharakteristisch waren. »Ich geb dir gleich Freuden!«
    Ich vereitelte den Sprung des
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