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Zwergenzwist im Monsterland

Zwergenzwist im Monsterland

Titel: Zwergenzwist im Monsterland
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Platz einzunehmen. Schuhbert sein bringt niemals Pein. Bald wird dir Gerechtigkeit widerfahren!« Der kleine Mann führte einen improvisierten Steptanz auf Snarks Robe auf.
    Der Dämon starrte den Schuhbert an. Sein Mund öffnete und schloß sich mehrere Male, aber kein Ton drang heraus.
    »Das haut dich um, was?« Tap bekam einen ansteckenden Lachanfall. »Nun, eigentlich hätten wir sogar Zeit für die erste Lektion.«
    Der Schuhbert blickte verträumt auf die gegenüberliegende Wand. »Lektion eins: Die Auswahl von Schuhleder. Alles Gute muß irgendwo seinen Ursprung haben. Schuhe bilden da keine Ausnahme, und die sorgfältige Auswahl der Rohmaterialien…«
    Snarks erhob sich unsicher und stolperte aus dem Raum. Tap legte eine kleine Verschnaufpause ein und blickte verwirrt um sich, bis ihm auffiel, daß sein Schüler geflohen war. »O Freund, du hast ja so recht! Draußen in der lauen Sommerluft läßt es sich auch viel besser unterrichten! Ich komme, mein Freund!«
    Tap verschwand in Windeseile aus dem Raum.
    Ich hielt vor einer niesenden, in königliches Blau gekleideten Gestalt an.
    »Meister?«
    Ebenezum blickte auf und nickte. »Zu viel«, stöhnte er, »draußen…«
    Ich half dem mächtigsten aller Magier, sich vor dem Gebäude auf den Rasen zu setzen, welcher bereits mit keuchenden Zauberern übersät war. Wir mußten einige Zeit suchen, um ein ungestörtes Fleckchen zu finden. Mit einem Stoßseufzer ließ Ebenezum sich fallen. Zumindest, schoß es mir durch den Kopf, nieste er nicht mehr. Überhaupt herrschte außerhalb des Gebäudes eine bemerkenswert niesfreie Atmosphäre.
    »Danke, Lehrling«, sagte mein Meister, als er wieder zu Atem gekommen war. »Die Luft war ziemlich ungesund da drinnen, was? Zu viele Magier. Die latent vorhandene magische Energie hätte alleine bereits ausgereicht, um die Krankheit in jedem von uns zum Ausbruch zu bringen. Und als dann der Schuhbert auftauchte – von Snarks wollen wir erst gar nicht anfangen – und die Kriegskeule von Hendrek…« Ebenezum schüttelte den Kopf. »Wir müssen Pläne schmieden«, – der Zauberer strich sich gedankenschwer über seinen Bart – »aber nie wieder in so einer großen Gruppe.«
    Ich äußerte meine Gedanken nicht laut (daß die Niederhöllen dem Sieg schon einen bedeutenden Schritt näher gerückt wären, wenn sie die Magier von Vushta über längere Zeit davon abhalten könnten, ihre vereinigte Macht gegen die Niederhöllen einzusetzen). Von Minute zu Minute sah die Zukunft düsterer aus.
    »In der Tat«, interpretierte Ebenezum meinen sorgenvollen Gesichtsausdruck, »diese unwillkommene Ausbreitung meiner Krankheit ist ein herber Rückschlag. Aber wir haben schon andere Herausforderungen angenommen und gesiegt!«
    Snarks eilte hastig an uns vorüber, einen gehetzten Ausdruck im Gesicht. Tap folgte ihm dicht auf den Fersen. »Nun weißt du alles über das Leder«, rief er hinter dem fliehenden Dämonen her, »und was machen wir nun damit? Diese Frage bringt uns zum zweiten Teil unseres Unterrichtes: Schuh-Design für Anfänger!«
    Ebenezum strich über seinen Schurrbart, als der Schuhbert ebenfalls in der Menge der sich langsam erholenden Zauberer verschwand. »Allerdings reift in mir langsam ein Plan.« Er wandte sich zu mir, einen Anflug von Begeisterung in der Stimme. »Wunt! Hole alle unsere Gefährten und teile ihnen mit, daß wir uns in einer Stunde an der alten Trauerweide treffen!«
    Ich sah zu dem Baum hinüber, den mein Meister bezeichnet hatte, eine große, sich leicht im Wind wiegende Trauerweide.
    »Alle Gefährten?« fragte ich vorsichtig nach.
    Der Zauberer nickte. »Jeden einzelnen. In der Zwischenzeit werde ich wohl mit dem einen oder anderen meiner Zaubererkollegen konferieren. Ich muß noch letzte Hand an unsere Strategie legen.«
    Ich nickte und eilte davon. Wir hatten tatsächlich ein paar Gefährten auf unseren Abenteuern gefunden, doch wahrscheinlich hatten sie sich mittlerweile über ganz Vushta verstreut. Und nun mußte ich die ganze Herde in einer Stunde zusammentreiben!
    Ich fand Snarks hinter der Ecke des nächsten Gebäudes, wo er auf Hendrek einredete. Der Schuhbert stand ein paar Fuß entfernt und dozierte über den richtigen Abstand der einzelnen Ösen zueinander. Immerhin drei der Gesuchten waren also schon gefunden. Wahrscheinlich wurde es doch nicht so schwierig, wie ich anfangs gedacht hatte.
    »Verdammnis!« bemerkte Hendrek.
    »Bitte«, flehte Snarks, »um der geistigen Gesundheit von uns
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