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Zweimal ist einmal zuviel

Zweimal ist einmal zuviel

Titel: Zweimal ist einmal zuviel
Autoren: Janet Evanovich
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Bestien!«
    Wieder knackte es im Dunkeln. Vermutlich hatte Morelli aus Versehen etwas kaputtgemacht, was Kenny gehörte. Seine Nase zum Beispiel.

15
    Ich hatte den Käfig in eine blaue Decke gewickelt, damit Rex sich auf dem Transport nicht erkältete. Nun nahm ich ihn vorsichtig aus dem Buick und klappte die Tür mit dem Hinterteil zu. Es war schön, sich wieder sicher fühlen zu können. Kenny saß hinter Gittern, und eine Kaution konnte er sich diesmal abschminken. Mit ein bißchen Glück würde er lebenslänglich bekommen.
    Rex und ich nahmen den Aufzug. Als wir ausstiegen, war mir ganz schwummerig vor Glück. Ich liebte den Hausflur, ich liebte Mr. Wolesky, ich liebte Mrs. Bestier. Es war neun Uhr morgens, und gleich würde ich in meinem eigenen Badezimmer eine Dusche nehmen. Ich liebte mein Badezimmer.
    Ich balancierte Rex auf dem Hüftknochen, während ich die Tür aufschloß. Später würde ich im Kautionsbüro vorbeischauen und meinen Scheck abholen. Dann würde ich einkaufen gehen. Vielleicht würde ich mir sogar einen neuen Kühlschrank zulegen.
    Ich stellte Rex auf den Couchtisch und zog den Vorhang auf. Ich liebte meinen Vorhang.
    Ich blieb eine Weile am Fenster stehen und genoß die Aussicht auf den Parkplatz. Ich hatte fast das Gefühl, daß ich den Parkplatz ebenfalls liebte.
    »Endlich wieder daheim«, sagte ich. Wie friedlich es war. Wie ruhig.
    Es klopfte an der Tür.
    Ich spähte durch den Spion. Es war Morelli.
    »Möchtest du vielleicht den Rest der Geschichte hören?« fragte Morelli.
    Ich ließ ihn herein. »Hat Kenny geredet?«
    Morelli gab sich locker und entspannt, aber sein Blick wanderte prüfend umher. Einmal Polizist, immer Polizist. »Er hat auf jeden Fall ein paar dunkle Punkte aufgeklärt«, sagte er. »Am Anfang waren sie zu dritt, genau wie wir dachten. Kenny, Moogey und Spiro. Jeder von ihnen hatte einen Schlüssel zu dem Lagerraum.«
    »Einer für alle, alle für einen.«
    »Es war wohl eher so, daß keiner dem anderen über den Weg traute. Kenny war der Kopf der Bande. Er hat den Diebstahl geplant und im Ausland einen Käufer für die gestohlenen Waffen aufgetan.«
    »Die mexikanischen und salvadorianischen Telefonnummern.«
    »Genau. Er hat auch einen anständigen Vorschuß bekommen …«
    »Den er viel zu schnell ausgegeben hat.«
    »Genau. Er ist zu dem Lager gefahren, um die Sachen transportfertig zu machen, und was muß er feststellen?«
    »Die Beute ist verschwunden.«
    »Schon wieder richtig geraten«, sagte Morelli. »Warum hast du eine Jacke an?«
    »Ich bin erst vor ein paar Minuten gekommen.« Ich sah traurig in Richtung Badezimmer. »Ich wollte gerade duschen gehen.«
    »Hmm«, sagte Morelli.
    »Kein Hmm. Erzähl mir lieber von Sandeman. Wie paßt er in das Puzzle hinein?«
    »Sandeman hat ein paar Gespräche zwischen Moogey und Spiro aufgeschnappt und ist neugierig geworden. Also hat er sich eine der vielen Fähigkeiten zunutze gemacht, die er sich im Laufe seiner Karriere als Kleinkrimineller angeeignet hatte, und heimlich Moogeys Schlüssel nachgemacht. Nach längerer Suche hat er das Lager tatsächlich gefunden.«
    »Wer hat Moogey umgebracht?«
    »Sandeman. Er hat kalte Füße bekommen. Er dachte, Moogey würde irgendwann die Sache mit dem ausgeliehenen Möbelwagen spitzkriegen.«
    »Und das alles hat Sandeman Kenny erzählt?«
    »Kenny kann ein ziemlicher Überredungskünstler sein.«
    Das bezweifelte ich keine Sekunde lang.
    Morelli spielte an dem Reißverschluß meiner Jacke herum. »Du wolltest also duschen…«
    Ich zeigte mit dem ausgestreckten Arm zur Tür. »Raus.«
    »Möchtest du nichts über Spiro wissen?«
    »Was ist mit ihm?«
    »Wir haben ihn noch nicht gefunden.«
    »Obwohl ihr doch so darauf brennt.«
    Morelli verzog das Gesicht.
    »Das ist typischer Bestatterhumor«, erläuterte ich ihm.
    »Noch eines. Kenny hat eine interessante Erklärung dafür, wie das Feuer entstanden ist.«
    »Lüge. Alles Lüge.«
    »Du hättest dir eine Menge Angst und Ärger ersparen können, wenn du die Wanze in der Handtasche gelassen hättest.«
    Ich verschränkte die Arme. »Laß uns lieber nicht davon sprechen.«
    »Du hast mich mit nacktem Hintern auf der Straße stehen lassen.«
    »Aber immerhin habe ich dir deine Waffe gegeben.«
    Morelli grinste. »Du wirst mir noch mehr geben, Zuckerschnecke.«
    »Vergiß es.«
    »Niemals«, sagte Morelli. »Du schuldest mir was.«
    »Ich schulde dir gar nichts! Wenn überhaupt, schuldest du mir was. Ich habe deinen Vetter
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