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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy
Autoren: Ali McNamara
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aber wo genau?«
    »Nein«, erwidert er und sieht mir in die Augen. »Auf einer echten Insel , direkt vor der irischen Westküste.«
    Ich lehne mich zurück und schüttele langsam den Kopf. »Tut mir wirklich leid – aber ich habe gerade wirklich gedacht, Sie hätten gesagt, ich soll ein Jahr lang auf einer Insel leben. Niall?«
    Nickend hält Niall ein neues Blatt Papier in die Höhe. »Ja. Ich bedaure, aber das steht alles hier, Darcy.« Er tippt auf das Dokument, um auf den entsprechenden Abschnitt hinzuweisen. »Wie es scheint, ist Ihre Tante als Mitglied einer kleinen Gemeinde auf dieser Insel aufgewachsen. Als sich diese Gemeinde dann nach und nach aufgelöst hat und die Bewohner die Insel verließen, ist die Familie Ihrer Tante, wie so viele andere, aufs irische Festland zurückgekehrt. Ihre Tante hat jedoch nie aufgehört, diese Insel zu lieben, und als sie dann in den Achtzigerjahren zum Verkauf stand, kaufte sie sie und zog in die Gegend zurück. Seitdem ist sie die Besitzerin dieser Insel.«
    »Ich glaube, sie hat mich ein paarmal zu Besuch dorthin mitgenommen.« Eine verschwommene Erinnerung an einen Bootsausflug zu einer Insel taucht plötzlich in meinem Gedächtnis auf, verschwindet jedoch auch genauso schnell wieder. »Aber ich kann doch nicht einfach dahin reisen und dann ein Jahr dort allein wie ein Einsiedler wohnen.«
    »Oh nein, sie will gar nicht, dass Sie dort allein leben«, erwidert Niall schnell, als ich den Rest meines Getränks herunterkippe und mich verzweifelt nach einem neuen umschaue. »Sie wünscht, dass Sie eine neue Gemeinde aufbauen und mit dieser dann dort leben.«
    »Wie bitte? Oha, einen Moment mal.« Das war jetzt alles ein bisschen viel auf einmal. »Niall, lassen Sie mich das alles kurz noch einmal wiederholen, damit ich weiß, ob ich alles richtig verstanden habe.«
    »Natürlich. Ich kann mir vorstellen, dass das alles für Sie ein ziemlicher Schock sein muss.«
    Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahres. »Sie haben mir erklärt, dass meine Tante Molly mir und nur mir allein in ihrem Testament einen großen Besitz vermacht hat?«, wiederhole ich langsam.
    Niall nickt. »Ja. Einen sehr, sehr großen Besitz.«
    Mit weit aufgerissenen Augen fahre ich fort: »Und um den zu erben, muss ich auf eine Insel ziehen und dort ein Jahr lang mit einer Gruppe von Fremden leben?«
    »Sie müssen eine kleine Gemeinde gründen, die ein Jahr lang wachsen und gedeihen soll. Aber ja, im Grunde genommen haben Sie Recht.«
    »Wenn ich all das tue – was passiert dann am Ende des Jahres?«
    »Den Bedingungen des Testaments entsprechend, werden Sie den gesamten Besitz Ihrer Tante erben, solange Sie zwölf Monate lang auf der Insel leben mit einer Gemeinde, die zu keinem Zeitpunkt weniger als fünfzehn Leute umfassen darf.«
    »Und danach dann kann ich sowohl mit der Insel als auch mit dem Geld anstellen, was ich will?«
    »Ja, ich denke schon. Das Testament setzt diese Anweisung nur für das erste Jahr voraus.«
    »Aber was, wenn ich mich entscheiden sollte, all das nicht zu tun … Wenn ich mich weigern sollte, auf dieser Insel zu leben?«
    »Dann, Darcy, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Sie nichts bekommen werden. Die Insel wird in diesem Fall Heritage Ireland überschrieben, und der Rest des Geldes wird an eine gemeinnützige Organisation gespendet, die Ihre Tante ausgewählt hat.«
    Ich lehne mich wieder zurück und bin zu sprachlos, um nachzudenken.
    »Ich möchte mitnichten Ihre Entscheidung beeinflussen, Darcy«, höre ich Niall mit sanfter Stimme erklären, während ich verzweifelt sämtliche Möglichkeiten im Kopf durchspiele. »Aber da sich Ihre Tante offensichtlich so viele Gedanken um ihren letzten Willen gemacht hat, muss das wirklich ihr aufrichtiger Wunsch gewesen sein. In der Kanzlei kommt uns so etwas nicht oft unter. Tatsächlich hat wohl mein Vater Ihrer Tante bei der Formulierung ihres Testaments geholfen, und deshalb fühle ich mich verantwortlich dafür, ihren Willen auch wirklich zu vollstrecken.«
    Ich reiße mich von meinen Gedanken los und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Niall.
    »Ich weiß, und ich danke Ihnen, Niall. Sie haben alles sehr ausführlich und korrekt ausgeführt. Ich hätte mir keinen besseren Anwalt wünschen können, um mir diese verrückte Situation zu erklären.«
    Niall lächelt stolz.
    »Ich verspreche Ihnen, das im Hinterkopf zu behalten, wenn ich eine Entscheidung fälle, was ich tun will.«
    Niall hat Recht. Während Bilder von
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