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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy
Autoren: Ali McNamara
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zu.
    Niall starrt mich ausdruckslos an. »Ach ja, natürlich, Sie wollen etwas über das Testament wissen.« Er sortiert die Dokumente, die vor ihm liegen, nimmt dann eines in die Hand, als wolle er etwas vorlesen, hält dann inne, sieht mich an und lässt das Blatt wieder sinken. »Bevor ich anfange, Darcy, möchte ich Ihnen versichern, wie sehr wir alle in der Kanzlei Ihre Tante dafür bewundern, wie gründlich sie vor ihrem Ableben ihre Angelegenheiten geregelt hat. Das hat sowohl die Organisation der Bestattung als auch die Veranlassung dieses recht ungewöhnlichen Vermächtnisses sehr erleichtert und, wenn ich es einmal so ausdrücken darf, war uns persönlich damit ein Vergnügen.«
    Ich gebe mir Mühe, angesichts dieses Kompliments über meine Tante einen zufriedenen Eindruck zu machen, während mein Verstand jedoch schon auf Hochtouren läuft. Was soll das heißen, »ungewöhnliches« Vermächtnis? Da ich die Alleinerbin bin, müsste das den ganzen Prozess doch deutlich vereinfachen? Heute Nachmittag habe ich weder Zeit noch Lust gehabt, mir über das Testament meiner Tante Gedanken zu machen. Immerhin haben wir gerade erst den Tag damit verbracht, uns von ihr zu verabschieden. Aber da ich hier nun mit Niall sitze, werde ich doch ein bisschen neugierig. Vielleicht ist ihr Besitz das kleine Cottage, in dem wir heute waren – aber was sollte daran ungewöhnlich sein? Das ergibt einfach keinen Sinn.
    »Ich fange einfach mal an und lese vor, wenn es Ihnen recht ist.« Niall hebt das Dokument wieder an und schiebt sich die Brille auf der Nase zurecht, bevor er loslegt. »Ich, Emmeline Ava Aisling McCall, vermache im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte …«, beginnt er in feierlichem Ton.
    »Niall«, unterbreche ich ihn. »Ich wäre Ihnen nicht böse, wenn Sie heute Abend den Anwalt mal zuhause lassen würden. Außerdem erscheint mir das hier nicht gerade passend«, erkläre ich und deute auf unsere Umgebung.
    Einen Augenblick lang starrt Niall mich an, bevor er dann die anderen Pubbesucher mustert, die sich heute Abend in Mulligan’s Bar amüsieren.
    »Vielleicht könnten Sie einfach nur die wichtigen Teile vorlesen, wenn das einfacher wäre, und die juristischen Dinge überspringen?« Ich beuge mich über den Tisch und lege meine Hand auf seine. »Erklären Sie mir es so, dass ich es auch als Laie verstehe.« Kurz ziehe ich es in Betracht, mit den Wimpern zu klimpern, entscheide dann jedoch, dass das vielleicht doch ein wenig zu viel des Guten sein könnte.
    Niall zögert, schaut dann auf meine Hand und nickt schließlich. »Na gut. Ich denke, dieses eine Mal wird es nicht weiter schlimm sein.«
    »Fantastisch, vielen Dank!« Ich ziehe meine Hand zurück. »Dann mal los!«
    Einen Augenblick lang mustert Niall mich argwöhnisch. »Wie es aussieht, Darcy, war Ihre Tante eine sehr reiche Frau.«
    »War sie das?« Das ist mir neu. »Wie reich?«
    »Sehr. Das bescheidene Leben, das sie nach außen hin in dem kleinen Cottage geführt hat, in dem wir heute waren, hat über ein riesiges Vermögen hinweggetäuscht, das sie über Jahre hinweg gut angelegt hatte.«
    »Angelegt? Wie hat sie das Geld angelegt?«
    »Hauptsächlich in Form von Grundstücken und Immobilien. Soweit ich weiß, gehörte ihr ein ziemlich großes Anwesen im County Kerry.« Niall sucht nach einem bestimmten Dokument auf dem Tisch.
    »Ja, ich habe als Kind bei ihr gewohnt. Aber das war nur ein großes Haus. Sie hat es nach dem Tod meines Onkels gekauft.«
    Nachdem Niall die entsprechenden Unterlagen gefunden hat und in seine komfortable Rolle als Anwalt zurückgekehrt ist, übernimmt er wieder die Regie. »Oh nein. Ihr gehörten außerdem noch große Stücke Land in der Umgebung. Einige davon waren landwirtschaftlich nutzbar, für mehrere bestand sogar eine Baugenehmigung für eine große Anzahl Häuser. Vor fünf Jahren musste sie dann zurück nach Dublin ziehen.« Er wirft einen prüfenden Blick in die Unterlagen. »Ich glaube, sie brauchte die medizinische Hilfe eines Spezialisten?« Er hält inne und schaut zu mir auf.
    Ich nicke, schäme mich aber insgeheim, denn ich habe keine Ahnung, wovon er spricht. Ich hätte mir wirklich mehr Mühe geben sollen … geht es mir zum hundertsten Mal heute durch den Kopf.
    »Den Großteil ihrer Ländereien hat sie verkauft, um damit den Umzug und die Kosten ihrer Behandlung zu finanzieren«, fährt Niall fort. »Den Rest des Geldes hat sie dann sehr klug angelegt.«
    Jetzt bin ich wirklich sprachlos. Ich
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