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Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Titel: Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan
Autoren: Anne Holt
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Maibritt je gesehen hatte. Es gab da nur leider ein Problem: Sie war gar nicht für sie.
    »Ist das nicht hübsch geworden?«, fragte Anna mit einem Lächeln. »Ich weiß ja, dass du dich nicht so für Rosa begeistern kannst, Victoria, aber da wir zwei Mädels hier eine Weile zusammen wohnen werden, dachte ich …«
    »Das ist ja wohl das Hässlichste, was ich je gesehen habe«, sagte Märzbritt und holte tief Luft. »Und außerdem heiße ich Märzbritt.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Wagen.
    Anna blieb stehen. Maibritt wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Anna sah ziemlich bedröppelt aus.
    »Das Bett ist unglaublich«, sagte Maibritt und lächelte verlegen. »Ich wünschte, ich hätte so eins.«
    Dann beschloss sie, hinter Märzbritt herzulaufen.
    Aber Märzbritt war nirgendwo zu sehen.
    Maibritt schlüpfte durch die kaputte Gartenpforte auf die Straße, die leer und still dalag. Es war wahrscheinlich noch immer recht früh am Morgen. Dummerweise hatte Maibritt vor lauter Ärger mit Juni vergessen, ihre Uhr umzubinden.
    Vielleicht war Märzbritt wieder hoch ins Baumhaus geklettert, wo niemand sie störte. Maibritt hätte auch gern einen Platz gehabt, an dem sie Ruhe vor allen und allem hatte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie sich traute, allein in den Garten zu gehen, obwohl er ihr schon nicht mehr ganz so unheimlich war, nachdem sie einmal dort gewesen war.
    Bevor sie einen Entschluss fassen konnte, kamen vier Jungs um die Kurve geschlendert. Einer von ihnen hatte ein Skateboard unter den Arm geklemmt. Zwei andere waren ziemlich groß, sie gingen schon in die fünfte Klasse, das wusste Maibritt. Der Vierte im Bunde war eine Ecke kleiner als die anderen. Maibritt erkannte ihn sofort wieder.
    »Oh nein!«, hauchte sie.
    Vor dem Zaun stand ein Lastwagenanhänger, dessen Ladefläche mit einer Plane abgedeckt war. Wenn sie sich beeilte, würden die Jungs sie hinter dem großen Reifen vielleicht gar nicht bemerken.
    Aber zu spät.
    »Maya-Papaya!«, rief der Kleinste der vier, er ging in die 4 A und hieß Robert. »Maya-Papaya mit der Ampelbirne!«
    Die anderen Jungs lachten laut. Maibritt wurde prompt ganz rot im Gesicht, worauf die Jungs noch lauter und höhnischer lachten.
    »Wann schaltest du auf Grün um?«, fragte Robert. »Stehen bleiben, Jungs, wir müssen warten, bis Maya-Papaya auf Grün umspringt.«
    Jetzt bloß nicht heulen, dachte Maibritt. Nicht heulen. Nicht vor den Jungs heulen. Sie biss sich innen in die Wange, so fest sie konnte.
    »Das dauert ja ewig«, sagte Robert und kam näher. »Wahrscheinlich muss man auf einen Knopf drücken. Wo ist dein Knopf, Maya-Papaya?«
    Seine Faust schoss vor und traf Maibritt am Bauch. Sie taumelte nach hinten.
    »Hol das Stöckchen!«, rief plötzlich jemand, aber das war keiner von den Jungs und auch nicht Maibritt.
    Im nächsten Augenblick kam Rambo unter der Plane hervorgeschossen.
    Die Plane flatterte, und Maibritt erkannte Märzbritts Gesicht dahinter. Ihr Mund war mit Zucker verschmiert, und ihre Augen funkelten freudig.
    Rambo sprang Robert von hinten an, der der Länge nach auf dem Asphalt landete und sich die Hände aufschrammte. Rambo wedelte begeistert mit dem Schwanz und sah sich um. Als er das Skateboard entdeckte, machte er einen Satz nach vorn und schlug seine Zähne in das Holzbrett. Der Junge wollte es nicht loslassen und schrie um Hilfe.
    In der Zwischenzeit war Robert wieder auf die Beine gekommen. Aber statt seinem Freund zu helfen, begann er zu laufen.

    »Das hätte er lieber nicht tun sollen«, sagte Märzbritt begeistert und kletterte von der Ladefläche.
    Rambo ließ augenblicklich das Skateboard los, kläffte laut und nahm Roberts Verfolgung auf. Die drei anderen Jungen sahen ihre Chance gekommen zu fliehen und liefen in die entgegengesetzte Richtung. Robert schaffte es nicht einmal zehn Meter weit, bis Rambo ihn eingeholt hatte.

    Rambo öffnete das Maul und schloss die Kiefer um Roberts Pobacke.
    »Aiaiaiaiaiaiau!«, heulte Robert.
    »Woffff!«, sagte Rambo und ließ los.
    »Bei Fuß!«, brüllte Märzbritt.
    »Hilfe«, flüsterte Maibritt. »Rambo hat Robert gebissen!«
    »Quatsch«, sagte Märzbritt. »Er hat nur ein bisschen an seiner Hose gezupft.«
    Rambo kam zurückgetrottet. Robert lief heulend davon und verschwand auf dem schmalen Pfad hinter dem Spielplatz.
    »Braver Junge«, sagte Märzbritt und kraulte Rambo zwischen den Ohren. »Die Blödköppe hast du schön verjagt.«
    »Er hat Robert
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