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Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan

Titel: Zwei kunterbunte Freundinnen | Das Chaos wohnt nebenan
Autoren: Anne Holt
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bleiben, weil Märzbritts Frisur tatsächlich sehr seltsam war. Sie stand auf.
    »Ich habe ein tolle Überraschung für sie«, sagte Anna laut und schaute zu dem Baumhaus hoch. »Wenn ich sie nur finden könnte!«
    Oben im Baumhaus war ein Geräusch zu hören. Die Luke ging auf.
    »Da bist du ja, Victoria!« Anna lächelte ihre Tochter an.
    »Ich heiße Märzbritt«, sagte Märzbritt. »Was für eine Überraschung?«
    »Komm runter«, sagte Anna. »Dann kannst du sie dir angucken.«
    Es polterte oben im Baumhaus. Dann schoben sich Märzbritts Beine aus der Luke. Und wieder konnte Maibritt kaum blinzeln, bis ihre neue Freundin auch schon neben ihr stand. Den Rucksack hatte sie immer noch auf der Schulter.
    »Mama glaubt, ich heiße Victoria«, flüsterte sie Maibritt hinter vorgehaltener Hand ins Ohr. »Frag mich nicht, warum. Tu einfach, als ob nichts wäre. So ist sie nun mal, die Arme.«
    »Kommst du mit uns?«, fragte Anna und hielt Maibritt die Hand hin.
    Märzbritt lief schon mal vor, während Maibritt an Annas Hand langsam hinterherschlenderte. Anna war vorsichtiger mit den Zweigen als Märzbritt und hielt sie gut fest, damit sie Maibritt nicht kratzten.
    »Ich bin ja mal gespannt, was das für eine Überraschung ist!«, hörten sie Märzbritt vom Haus rufen.
    Bestimmt hat Märzbritt sich das mit ihrem Namen nur ausgedacht, dachte Maibritt. Aber sie hat auf alle Fälle die allerallernetteste Mama, die ich in meinem ganzen Leben getroffen habe.

[zurück]
    Drittes Kapitel,
    in dem Maibritt eine wunderbare Überraschung erlebt, die gar nicht für sie bestimmt ist, in dem vier schreckliche Jungs eine Lektion erteilt bekommen und in dem die Mädchen sich fast auf eine ziemlich gefährliche Lüge einigen.
    Vor der Bruchbude von Anna und Märzbritt gab es eine große Auffahrt. Das war aber nicht die Überraschung. Da sich seit lange vor Maibritts Geburt niemand mehr um Haus, Garten und Auffahrt gekümmert hatte, wucherte jede Menge Gras und Unkraut zwischen den Steinplatten. Eigentlich sah sie eher nach einer Wiese als nach einer gepflasterten Auffahrt aus. Später, im Frühsommer, würden dort überall Blumen anfangen zu blühen, das wusste Maibritt. Ganz selten hatte sie sich nämlich getraut, durch das kaputte Gartentor zu schlüpfen und einen großen Strauß für Mama zu pflücken.
    Auf der Auffahrt stand ein Wohnwagen. Aber auch das war nicht die Überraschung.
    Der Wohnwagen war sehr klein und sehr altmodisch. Er war nicht eckig und weiß wie der, den Oma und Opa in Kjærstranda stehen hatten. Dieser Wohnwagen war wie ein Ei geformt, und einen Augenblick glaubte Maibritt, dass er aus Silber war. Aber Silber war natürlich ziemlich teuer, also musste es sich wohl um ein anderes Metall handeln. Schön war er auf alle Fälle. Dumm nur, dass mitten auf der Auffahrt Rambo lag.
    Er gähnte, als er sie kommen sah. Maibritt atmete erleichtert auf, als sie sah, dass er an einem Strick festgebunden war, der, wie es schien, nicht bis zu der kleinen Treppe vor dem Wohnwagen reichte. Rambo legte den Kopf zwischen die Pfoten. Vielleicht war er ja müde und satt und interessierte sich gar nicht für sie.
    Der Wohnwagen glänzte hübsch, und das Dach reflektierte die Sonne so stark, dass Maibritt die Augen zukneifen musste. Sie folgte den beiden anderen in einem großen Bogen um Rambo herum.
    Die Überraschung wartete drinnen im Wohnwagen.
    »Oh nein!«, rief Märzbritt entsetzt, als sie den Kopf durch die kleine Tür steckte und sah, was Anna ihr zeigen wollte. »Das ist schrecklich!«
    Maibritt drängelte sich nach drinnen. Der Wohnwagen wirkte innen noch kleiner als von außen. In der einen Hälfte stand ein quer gestelltes Doppelbett. In der anderen Hälfte, dort, wo man reinkam, gab es eine kleine Bank mit Tisch, eine Waschschüssel, zwei Wandschränke und den kleinsten Kühlschrank, den Maibritt je gesehen hatte. Es war alles ganz aufgeräumt und roch frisch.
    »Was hast du getan, Mama?« Märzbritt zeigte verzweifelt auf das Bett.
    Es war komplett rosa. In vielen Nuancen. Der Bettüberwurf war hellrosa, die Kissen mit dunkelrosa glänzendem Stoff bezogen. In der einen Ecke saß ein riesiger knallrosa Plüschbär mit babyrosa Schleife um den Hals. Die blassrosa Tapete um das Bett herum war mit dunkelrosa Herzen verziert. Vor dem Bett war ein rosa Hauch von einer durchsichtigen Gardine aufgespannt.

    Ein Prinzessinnenbett, dachte Maibritt hingerissen.
    »Toll!«, platzte sie heraus.
    Das war die tollste Überraschung, die
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