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Zurueck in die Nacht

Zurueck in die Nacht

Titel: Zurueck in die Nacht
Autoren: Claudia Walter
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verweht. Aber es
reicht, um mir meine Kraft zurückzugeben. Ich stürze vorwärts, auf den Käfig
zu. „Clarissa! Ich hole dich da raus!“ Wie ein Verrückter beginne ich, an den
Gitterstäben zu rütteln.
    „Du solltest mit
deinen Versprechen lieber vorsichtig sein!“, ertönt auf einmal eine eiskalte
Stimme hinter mir. Ein Schatten fällt auf mich. „Du hast sie schon öfter
gebrochen!“
    „Arik! Pass auf!
Das ist Jay!“, schreit Mike von hinten. Gleichzeitig höre ich an dem
aufbrandenden Lärm, dass er wohl nicht mehr alleine ist.
    Jay! Ich spüre,
wie eine riesige Wut in mir hochsteigt. Das ist der Typ, der Clarissa zur
Wächterin gemacht hat! Mit einem Schrei, der so laut ist, dass man ihn bestimmt
bis runter in den Burghof hört, springe ich auf, drehe mich um und stürze ich
mich auf ihn. Aus dem Augenwinkel sehe ich gerade noch, dass auch Mike und
Patti in einen heftigen Kampf mit ziemlich vielen Wächtern verwickelt sind.
    Jay empfängt
mich mit einem wohl gezielten Hieb in den Bauch, der mir die Tränen in die
Augen treibt. Ich krümme mich zusammen, hole aber gleichzeitig mit dem
Ellenbogen aus und revanchiere mich mit einem Stoß in seine Seite. Jetzt ist er
es, der nach Luft schnappt. Er springt gerade noch rechtzeitig zurück, bevor
ich zutreten kann, und dann umkreisen wir uns lauernd. Ich tue so, als wollte
ich einen Fauststoß auf seinem Kinn landen. Er fällt darauf rein, und als er
den Kopf zur Seite nimmt, ändere ich blitzschnell die Schlagrichtung und treffe
ihn mit der Rückseite der Faust an der Schläfe. Er wankt heftig, geht aber
nicht zu Boden, sondern stürzt sich so plötzlich auf mich, dass es ihm gelingt,
mich zu umklammern und mit sich zu Boden zu reißen. Wir wälzen uns, heftige
Flüche ausstoßend, ein paar Mal hin und her, aber keinem von uns gelingt es,
dauerhaft die Oberhand zu behalten. Da merke ich, wie er nach irgendwas greift,
und auf einmal hat er ein Messer in der Hand. Ein ziemlich tödlich aussehendes
Messer. Er sticht wild drauflos und ich habe meine liebe Not, ihm auszuweichen.
„Arik! Hier!“, höre ich Patti schreien, und dann landet etwas klappernd neben
mir auf dem Boden. Ich greife blind danach und halte dann ein Jagdmesser in
meiner Hand. Mehr Zeit bleibt mir nicht, denn im nächsten Augenblick sehe ich
Jays Messer genau auf mein Gesicht zu rasen. Ich kann gerade noch den Kopf zur
Seite werfen, und er erwischt mich nur an der Wange. Sofort spüre ich heißes
Blut hervorquellen. Das ist zu viel. Mit einem Aufschrei greife ich ihn an den
Schultern und unter Aufbietung all meiner Kraft schaffe ich es, ihn kurz hoch
zu reißen und dann seinen Kopf mit voller Wucht auf den Steinboden zu knallen. Er
stöhnt, verdreht die Augen und verliert für den Bruchteil einer Sekunde das
Bewusstsein. Zwar reißt er sofort danach die Augen wieder auf, aber der kurze
Moment hat mir gereicht. Als er wieder zu sich kommt, sitze ich rittlings auf
ihm und halte ihm das Messer an die Kehle.
    „Noch
irgendwelche letzten Worte, du Bastard?“
    Er sieht mich
voller Wut an, rührt sich aber nicht. Ich merke, wie er versucht, all seine
Kraft auf einen Punkt zu konzentrieren, um mich dann abzuschütteln. Warnend
drücke ich das Messer tiefer. Ein dünner roter Strich erscheint an seinem Hals,
aber er zuckt nicht mit der Wimper.
    „Wie kriege ich
sie da raus?“ Ich deute mit den Augen auf Clarissa in ihrem Käfig, die immer
noch so regungslos daliegt wie zuvor.
    Er will den Kopf
bewegen und ich drücke das Messer noch tiefer. Er hält inne und zischt etwas.
    „Wie bitte?“
    „Gar nicht!“, knirscht
er. „Du kriegst sie da gar nicht raus!“
    Im letzten
Augenblick spüre ich, wie er seine Hand hebt, in der er immer noch das Messer
hält, und trete ihm brutal mit dem Fuß auf die Finger. Das darauf folgende
Knacken zeigt, dass ich ihm mindestens einen gebrochen habe, aber selbst jetzt
entlockt ihm das nur ein Keuchen.
    „Versuch das
noch mal und du bist sofort tot!“, fahre ich ihn an. „Und jetzt zum letzten
Mal: Wie – kriege – ich – Clarissa – aus – dem – Käfig?“
    Er verzieht
verächtlich den Mund. „Bist du so blöd oder tust du nur so? Sieh doch hin! Es
gibt keinen Ausgang! Diesen Käfig verlässt keiner mehr! Sie wird darin sterben!
Wie sie es verdient hat!“
    Mich erfasst
eine solche Wut und Verzweiflung, dass ich das Messer hebe und schreie: „Dann
gehst du ihr voran!“ Und damit lasse ich es auf ihn niederfahren.

Ende
    Arik
     
    Im
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