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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Kenny
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hat?“, fragte Leila in gewollt munterem Ton.
    Wenn möglich wurde Rafaels Lächeln noch breiter, während sein verlangender Blick über Leilas tiefes Dekolleté zum noch flachen Bauch wanderte. „Ich überlege mir gerade, wie hinreißend du aussehen wirst, wenn du erst schwanger bist.“

2. KAPITEL
    Allein die Vorstellung, schwanger zu sein, sandte einen eisigen Schauer über Leilas Rücken. Noch einmal würde sie es nicht durchstehen.
    Trotzdem sehnte sie sich ebenso sehr wie Rafael nach einem eigenen Kind. Nach einem Baby, das sie an ihre Brust drücken und lieben konnte. Ein Unterpfand ihrer großen Liebe zueinander.
    Sie hatte es versucht und versagt.
    Mitte letzten Sommers hatte Leila festgestellt, dass sie schwanger war. Anfang September, in der zwölften Woche, verlor sie ihr Baby und mit ihm eine Menge Blut. Dann hatte sie Gewicht und sich selbst über dieser Tragödie verloren.
    Die eindringlichen Warnungen ihres Arztes hallten immer noch in ihrem Kopf. Obwohl es ihr inzwischen besser ging, bestand auch weiterhin eine erhöhte Gefahr von Fehlgeburten. Schuld daran waren ihre überwundene Magersucht und die dadurch verursachten körperlichen Schäden.
    Und so gern sie Rafael die ersehnte Familie geschenkt hätte, so groß war ihre Furcht vor einem erneuten Versagen und den seelischen Qualen, die der Verlust eines Babys mit sich brachte. Inzwischen hatte sich ihre Angst zu einer regelrechten Panik gesteigert.
    Was ihren Zustand noch weiter verschlimmerte, war das grausame Schicksal einer ihrer Modelkolleginnen, die ebenfalls an Magersucht gelitten hatte und zusammen mit ihrem Baby während der Geburt gestorben war.
    Allerdings hatte sich ihre Freundin, sobald die Schwangerschaft anfing, ihren Körper zu verändern, auch in ihre alte, selbstzerstörerische Anorexie zurückfallen lassen. Hilflos hatte Leila mit ansehen müssen, wie sie vergeblich versucht hatte, die grausame Krankheit erneut zu überwinden. Am Ende gewann die Sucht und zerstörte zwei Leben.
    Danach begannen Leilas wirkliche Albträume. Inzwischen endeten alle Fantasien von einem eigenen Kind und einer erneuten Schwangerschaft am Sterbebett ihrer Freundin. Ihre Hoffnung und das ohnehin geringe Selbstvertrauen, eine weitere mögliche Fehlgeburt zu verkraften, waren inzwischen völlig geschwunden.
    Dass in ihr gleichzeitig das wilde Verlangen brannte, ihrem Mann die ersehnten Nachkommen zu schenken, machte ihr Leben zur Hölle. Der schmerzliche Verlust ihres Babys hatte sie für immer verändert. Was würde die furchtbare Nachricht in Rafael auslösen, der sich so verzweifelt nach einer eigenen Familie sehnte?
    Das drückende Schuldgefühl, ihm die Fehlgeburt und den anschließenden seelischen Ausnahmezustand verheimlicht zu haben, überwältigte sie fast. Wie würde Rafael reagieren, wenn er erfuhr, was sie vor ihm verheimlicht hatte?
    Zur Zeit der Fehlgeburt war er auf einer Art Exkursion in Brasilien gewesen, und Leila hätte es niemals übers Herz gebracht, ihm eine derartige Nachricht per Handy zu übermitteln. Während ihres kurzen Treffens nach seiner Rückkehr hatte sie es versucht, aber nicht die Worte gefunden, mit denen sie ihm die Katastrophe hätte schildern können. Und dann war der Moment auch schon vorüber gewesen.
    Irgendwann lähmte das traumatische Erlebnis sie derart, dass selbst Leilas innere Stimme verstummte. Doch jetzt stellte Rafael Forderungen, die sie nicht erfüllen konnte. Ihn noch weiter im Unklaren über das Geschehene zu lassen, war undenkbar. Aber ihm so einfach zu gestehen …
    Mit einem Ruck machte sie sich von ihm frei. Ihr flackernder Blick erinnerte ihn an ein Tier in der Falle, das verzweifelt Ausschau nach einem Fluchtweg hielt.
    „Was ist los, Querida ?“
    Sag es ihm! Erzähl ihm einfach alles, was passiert ist …
    Doch sie brachte es nicht über sich und nagte nur verzweifelt auf ihrer Unterlippe. Sie konnte es nicht tun, nicht vor der Premiere des Films, der so wichtig für Rafael war. Nicht, wenn die Wahrheit einen Keil zwischen sie treiben oder sie sogar ganz entzweien könnte.
    „Ich muss sichergehen, dass ich auch alles hier habe, was ich in den nächsten Tagen brauche“, murmelte sie und nestelte an ihrer eleganten Reisetasche.
    „Dann lass ich dich erst in Ruhe auspacken und erledige inzwischen ein paar Telefonate“, gab Rafael nach. „Die Premiere beginnt um acht, also in … zwei Stunden“, erinnerte er seine Frau nach einem schnellen Blick auf die Uhr.
    „Dann habe ich ja noch

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