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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme
Autoren: Janette Kenny
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Brust spannte und …“
    Weiter kam sie nicht. Mit einem dumpfen Laut, der einem Donnergrollen glich, riss Rafael sie an sich. „Dieses verdammte letzte Jahr hat mich fast den Verstand gekostet!“, stöhnte er gegen ihren Hals.
    „Mich auch“, flüsterte Leila erstickt, und wieder drohte ihr Schuldgefühl sie zu überwältigen, angesichts der Seligkeit, die sie in seinen Armen empfand. Er war so ein fantastischer, umwerfend attraktiver Mann. So liebevoll und fürsorglich. So gut.
    Außerdem war er stolz und gradlinig. Ein Mann, der nicht schnell Vertrauen zu anderen Menschen fasste. Und sie hatte sein Vertrauen in sie als seine Geliebte und Ehefrau missbraucht. Ob er ihr das je verzeihen würde?
    „Warum dieser traurige Blick, Querida ?“
    Leila holte tief Luft, halb und halb entschlossen, ihrem Gatten alles, was sie schon viel zu lange belastete, ungefiltert anzuvertrauen und seine berechtigte Wut und stumme Verachtung während der bevorstehenden Premiere zu ertragen. Doch das würde den einen Abend seiner Karriere ruinieren, auf den er jahrelang hart hingearbeitet hatte.
    Jetzt wartete sie schon so lange darauf, ihr Gewissen zu entlasten, da machte ein Tag mehr oder weniger auch nichts mehr aus. Und bis dahin wollte sie mit allen Sinnen das Privileg genießen, nichts anderes als Rafaels Ehefrau und Geliebte zu sein.
    „Ich habe nur gerade daran gedacht, wie schön es wäre, diese Woche nicht so viele offizielle Termine wahrnehmen zu müssen“, zog sie sich geschickt aus der Affäre.
    Lächelnd führte er ihre Hand an die Lippen. „Ein Wort von dir, Querida ! Wir packen die Koffer und fliegen irgendwohin, wo wir ganz allein sind.“
    „So verlockend das auch klingt, du weißt, dass wir das nicht tun dürfen“, trat Leila gleich wieder den Rückzug an.
    Rafael seufzte und fuhr sich mit den Händen durch das nachtschwarze Haar. „Wann sind unsere Berufe eigentlich wichtiger geworden als unsere Ehe?“, fragte er in gespielter Verzweiflung, aber mit einem ernsten Unterton.
    „Das waren sie nie“, protestierte seine Frau spontan.
    „Nein? Im letzten Jahr war uns kaum mehr als ein kurzes gemeinsames Wochenende vergönnt, wenn ich mich recht erinnere.“
    „Ich weiß, aber du musst zugeben, dass es auch eine besonders heiße berufliche Phase für jeden von uns beiden war.“ Obwohl das stimmte, belastete Leila das Wissen, dass sie nach ihrer Fehlgeburt jedes Alleinsein mit ihrem Mann vermieden hatte, immer mehr.
    Als sie Rafaels forschenden Blick auf sich fühlte, errötete sie unwillkürlich.
    „Ich weiß nicht“, murmelte er nachdenklich, „irgendwie habe ich das Gefühl, dich bedrückt noch etwas ganz anderes als die wenige Zeit, die wir in den letzten Monaten miteinander verbracht haben.“
    Noch während er sprach, kehrte Leila ihm den Rücken zu – aus Angst, sich doch noch zu verraten. „Die letzten sechs Monate waren für mich wie eine einzige Achterbahnfahrt“, erklärte sie in leichtem Ton. „Ich bin quasi nicht eine Sekunde zur Ruhe gekommen, und ein derartiges Leben fordert natürlich seinen Tribut.“
    Während sie sprach, hantierte sie mit diversen Gepäckstücken herum, um ihrem Mann nicht in die Augen schauen zu müssen.
    „Da es mir selbst kaum anders ergangen ist, kann ich nur wenig dagegen einwenden“, war alles, was Rafael auf ihre dünne Ausrede hin erwiderte.
    Frisch geduscht und mit sorgfältig aufgetragenem Make-up schlüpfte Leila in den schillernd blauen Designertraum, den sie für den heutigen Premierenabend ausgewählt hatte. Der lange, schmale Rock war seitlich geschlitzt, um das Gehen zu erleichtern. Die mit winzigen Pailletten bestickte Korsage umschloss eng ihre schmale Wespentaille und öffnete sich nach oben wie eine exotische Blüte im tropischen Regen, was Leilas zartes Dekolleté hinreißend zur Geltung brachte.
    Blaue Diamant-Clips strahlten an ihren Ohren und bildeten das perfekte Pendant zu dem aufsehenerregenden Diamanten, den sie an einer schlichten goldenen Kette um den Hals trug. Gedankenverloren schob Leila einen opulenten, ebenfalls mit Diamanten besetzten Ring auf den Mittelfinger ihrer rechten Hand. Lauter großzügige Geschenke ihres Gatten, mit denen er sie zum Geburtstag oder an anderen Festtagen überrascht hatte.
    An der linken Hand trug sie wie immer ihren schlichten Trauring, dem sich ein ebenso zierlicher Goldreif mit einem hübschen Solitär, flankiert von weiteren winzigen Brillanten, anschloss. Dieses Hochzeits-Ensemble war ihr liebster
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