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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme
Autoren: Janette Kenny
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machen.“ Das Einzige, woran Rafael momentan denken konnte, war, wann er endlich mit seiner Frau im Bett liegen würde, um ihre Wiedervereinigung gebührend zu feiern. Abrupt wandte er sich um und ging zurück in die Suite, wo ein Tablett mit Getränken stand.
    „Was für einen Drink darf ich dir kredenzen?“, fragte er launig, während er sich einen Eiskaffee einschenkte und einen Schuss Cachaça hinzufügte.
    „Mineralwasser mit einem Spritzer Zitrone. Ich habe am Flughafen schon einen Orangensaft getrunken.“
    Der fast entschuldigende Tonfall ließ Rafael eine Grimasse schneiden. Nur selten akzeptierte Leila einen Drink , der aus etwas anderem bestand als Wasser mit Schuss , wobei Letzterer unter einer Kalorie liegen musste! Wie oft er sie eine komplette Mahlzeit hatte essen sehen, konnte er an einer Hand abzählen. Und einen Schwips hatte er bei ihr noch nie erlebt.
    Was Alkohol betraf, war Rafael jedoch selbst sehr zurückhaltend, da er nicht vorhatte, in die Fußstapfen seines hassenswerten Erzeugers zu treten.
    Als er seiner Frau jetzt die gewünschte Erfrischung reichen wollte, sah er gerade noch, wie ihre wehenden Goldlocken im Schlafzimmer verschwanden. Im nächsten Moment klappte auch schon die angrenzende Badezimmertür. Rafael stand da wie festgefroren, während gedämpfte Würgelaute an sein Ohr drangen.
    Wäre es um jemand anderen gegangen, hätte er spontan auf einen Magen- und Darminfekt getippt, aber angesichts Leilas Vorgeschichte fragte er sich natürlich, ob hier vielleicht ein Rückfall in die Magersucht vorlag, von dem er bisher nichts mitbekommen hatte.
    Um Leila und sich selbst eine kleine Atempause zu gönnen, trug Rafael ihr Gepäck von der Eingangsdiele ins Schlafzimmer. Dann lauschte er kurz. Da nicht das leiseste Geräusch aus dem Bad drang, drückte er in einem Anflug von Panik die Klinke herunter und stieß die Tür auf.
    Leila stand mit dem Rücken zu ihm über das Waschbecken gebeugt und spülte sich den Mund aus. Als sie sich aufrichtete, sah er ihr leichenblasses Gesicht im Spiegel.
    „Was ist los?“, fragte er alarmiert, erntete aber nur einen flackernden Blick und ein schwaches Kopfschütteln.
    „Ich … ich bin krank. Ein hartnäckiger Virus, der einfach nicht verschwinden will.“
    „Warst du damit bei einem Arzt?“
    „Ja, beim letzten Foto-Shooting gehörte einer zum Team. Er hat mir ein Antibiotikum verabreicht, es aber leider versäumt, mir zu sagen, dass es im Falle einer Virusinfektion gar nichts nützt.“ Sie lächelte flüchtig. „Aber jetzt geht es schon wieder.“
    Er hätte ihr gern geglaubt, tat sich aber schwer damit. In der langen Zeit ihrer Trennung hatte Leila an Gewicht verloren. Außerdem wirkte sie ziemlich nervös und seltsam abwesend.
    „Hast du in letzter Zeit versucht, schnell abzunehmen?“
    Sie fuhr herum. Unter seinem forschenden Blick röteten sich ihre blassen Wangen. „Nein, habe ich nicht!“, stieß sie wütend hervor. „Ich leide weder erneut an Magersucht noch an Bulimie, sondern an einem hartnäckigen Virus! Und wenn du glaubst, dass ich dich anlüge, dann frag doch den Arzt oder meine Agentin!“
    Verdammt! Nie hätte er damit gerechnet, dass sie so wütend werden könnte. Aber wahrscheinlich hatte er das Donnerwetter verdient.
    „Tut mir leid, dass ich für einen Moment befürchtet habe, du hättest einen Rückfall erlitten“, sagte er ruhig und streckte die Hand aus, doch Leila wich zur Seite und flüchtete sich an ihm vorbei ins Schlafzimmer. „Ich mache mir einfach Sorgen um dich“, rief er ihr nach.
    Abrupt blieb sie stehen, ihre Schultern sackten nach vorn. „Ich weiß …“ Mit einem tiefen Seufzer drehte Leila sich zu ihrem Mann um und strich sich nervös das honigblonde Haar aus der Stirn. „Ich mache mir auch um dich Sorgen. Aber dieses Jahr ist einfach …“
    Diesmal akzeptierte Rafael kein Ausweichen, sondern zog Leila fest an sich und strich ihr sanft mit der Fingerspitze über die gefurchten Brauen. „Ab sofort wird alles besser.“ Es hörte sich regelrecht beschwörend an. Und als Leila zaghaft nickte, küsste er sie liebevoll auf die Nasenspitze.
    Ihr Erröten zeigte ihm, dass die kleine Zärtlichkeit nicht ohne Wirkung auf sie blieb. Das bestärkte ihn in seinem Plan, keinen Tag länger darauf zu warten, ihren gemeinsamen Traum voranzutreiben. Ein Kind würde ihrer Ehe noch mehr Stabilität und Inhalt verleihen. Ein Kind der Liebe …
    „Darf ich erfahren, was dieses freche Grinsen zu bedeuten
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