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Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme
Autoren: Janette Kenny
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könnte …
    Rafael legte die Hände auf die zart gebräunten Schultern seiner Frau und drehte sie sanft um. „Du siehst atemberaubend aus“, sagte er rau.
    „Danke …“ Errötend hielt Leila nach ihren hochhackigen Sandaletten Ausschau, um es nicht nach einer Flucht aussehen zu lassen, wenn sie sich von ihm freimachte. „Das Kompliment kann ich auf jeden Fall zurückgeben.“
    Er stieß ein kurzes Lachen aus. „Okay, dann lass uns los.“ Ungeduld und eine Spur Verärgerung lagen in seiner Stimme. Mit langen Schritten durchquerte er die großzügige Suite und machte erst wieder vor dem Privatlift halt.
    So schnell sie es auf ihren High Heels konnte, folgte sie ihm. Die Atmosphäre zwischen ihnen schien plötzlich elektrisch aufgeladen zu sein. Zur fast greifbaren sexuellen Spannung hatte sich eine Nervosität und Gereiztheit gesellt, die sie regelrecht antrieb. Denn eines war klar: Wenn sie nicht ganz schnell hier rauskamen, würden sie im Bett enden, vereint im leidenschaftlichen Liebesspiel.
    Oder im leidenschaftlichen Kampf, was wahrscheinlicher war. Denn lange konnte sie ihr schreckliches Geheimnis nicht mehr für sich behalten.
    „Ich hoffe, der Andrang an Schaulustigen ist nicht zu groß“, versuchte Leila ein unverfängliches Thema anzuschneiden, während der Lift nach unten schwebte.
    „Das werden wir ja bald sehen“, kam es wenig ermutigend zurück.
    Was habe ich denn erwartet? Dass Rafael mir versichert, mich gegen allzu neugierige und aufdringliche Fans und Blicke abzuschirmen und zu beschützen? Da sie im letzten Jahr kaum Zeit miteinander verbracht hatten, konnte er nicht wissen, wie groß ihre Popularität war, seitdem sie als Stilikone für den mysteriösen Frauentyp in Bare Souls gehandelt wurde. Die Femme fatale, deren unwiderstehlich verführerischer Duft ab sofort den Herren der Schöpfung die Sinne vernebeln sollte.
    Diesen Aspekt ihrer Karriere hatte Leila nie gemocht. Starrummel und allzu distanzlose Fans irritierten sie und machten ihr manchmal sogar Angst. Als die Lifttüren im Erdgeschoss auseinanderglitten und sie die riesige Menschenansammlung sah, stieg das altbekannte Panikgefühl in ihr auf. Im nächsten Moment spürte sie eine warme Hand auf ihrem Rücken. „Tief durchatmen, meu Amor .“
    Das tat sie, vorsichtshalber gleich mehrfach hintereinander.
    „Ich … ich kann niemanden entdecken, den ich kenne … persönlich, meine ich.“
    Promis jeden Geschlechts und jeder Couleur waren genügend vertreten unter den Paradiesvögeln, die das elegante Hotelfoyer bevölkerten. Doch in den letzten Monaten hatte Leila ausschließlich unter sehr intimen Rahmenbedingungen gearbeitet. Zu den übersichtlichen Crews gehörte außer den Modefotografen, Assistenten und Stylisten höchstens noch ein Vertreter der jeweiligen Werbekampagne.
    „Hier entlang“, dirigierte Rafael sie geschickt durch das bunte Menschengewimmel in Richtung einer kleinen Gruppe festlich gekleideter Besucher. Die drei Männer und eine Frau sahen ihnen so aufmerksam und erwartungsvoll entgegen, dass es Bekannte von Rafael sein mussten.
    „Schön Sie zu sehen, mein Freund“, bestätigte einer der Männer dann auch Leilas Vermutung und streckte ihrem Mann strahlend die Hand entgegen. „Die neuen Smartphones machen sich fantastisch in den Promi-Bags . Noch bevor das Festival vorbei ist, wird man sich darum schlagen!“
    „Das hoffe ich doch.“ Rafael schüttelte herzlich die Hand des Älteren und schloss die anderen Anwesenden in sein Lächeln mit ein. „Darf ich Ihnen meine Frau Leila Santiago vorstellen? Leila, das sind die wichtigen Köpfe, die für Bastion 9 verantwortlich sind: Produzent, Regisseur und Drehbuchautor.“
    Nach dem Austausch einiger höflicher Nichtigkeiten drückte die Frau des Produzenten begeistert Leilas Arm. „Unsere Tochter wird mich um dieses Treffen beneiden. Sie träumt davon, eines Tages Model zu werden, und Sie sind ihr Idol.“
    „Dann wünsche ich Ihrer Tochter viel Erfolg für ihren Traum“, erwiderte Leila lächelnd.
    Und hoffentlich nicht meinen Leidensweg …
    Rafael hatte einen Wagen mit Chauffeur organisiert, der sie zum Veranstaltungsort der Filmpremiere bringen würde. Die luxuriöse Stretch-Limousine tauchte wie von Zauberhand vor ihnen auf, kaum, dass sie einen Fuß vors Hotel setzten.
    Am Zielort angekommen strebte Leila instinktiv von den anderen weg, sodass Rafael sich verpflichtet fühlte, den angeblichen Übereifer seiner Frau zu erklären. „Ich habe ihr so
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