Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zurück in deine Arme

Zurück in deine Arme

Titel: Zurück in deine Arme
Autoren: Janette Kenny
Vom Netzwerk:
viel erzählt, dass sie es kaum abwarten kann, das fantastische Ergebnis zu sehen“, entschuldigte er das Verhalten seiner Frau.
    „Absolut verständlich“, lachte der Produzent geschmeichelt. „Wir treffen uns dann bei der After-Show-Feier wieder. Ich habe nämlich noch eine besondere Überraschung für Sie, da Souza“, versprach er gut gelaunt.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Rafael, als er Leila eingeholt hatte.
    Sie schämte sich längst ihrer Überreaktion und lächelte reuevoll. „Entschuldige bitte, du weißt ja, wie nervös mich fremde Menschen und enge Räume machen.“
    „So wie mich die verflixten Kameras und Paparazzi“, knirschte ihr Gatte grimmig und lächelte dabei pflichtschuldig ins Blitzlichtgewitter. „Das ist ganz allein deine Welt, Querida …“
    „Diesen roten Teppich zum Palais du Cinéma zu überstehen, strengt mich mindestens so an wie dich“, flüsterte sie verschwörerisch zurück, und für einen glücklichen Moment fühlte sie sich ihrem Mann ganz nah. Besonders als sie seinen verdutzten Blick sah, der ihn jungenhaft erscheinen ließ.
    „Ist das wahr?“, hakte er nach, sobald sie im Palais waren.
    „Ja, es ist etwas völlig anderes, nach Anweisung vor einer Kamera zu posieren, als dieses Spießrutenlaufen veranstalten zu müssen. Am Set habe ich alles unter Kontrolle, hier bin ich so … ausgeliefert.“
    „Nur wenn du es zulässt, Leila“, sagte Rafael ernst. „Stell dir einfach anstatt der Kamera einen guten Freund vor und lächle ihm zu. Dann ist es halb so schlimm.“
    Er hatte recht, und sie wusste es. Trotzdem kosteten sie derartige Auftritte immer wieder eine große Überwindung.
    „Na komm“, ermunterte ihr Gatte sie, „lass uns das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen.“
    Sobald sie ihre reservierten Plätze in einer der luxuriösen Kinositzreihen gefunden und eingenommen hatten, entspannte Leila sich. Um sie herum ließ sich die Elite des internationalen Showgeschäfts nieder, und als das Licht gedimmt wurde, seufzte sie verhalten auf.
    Erst im Verlauf der Filmvorführung und besonders im Getümmel der animierten Zuschauer nach der Vorstellung wurde ihr bewusst, wie viel Zeit und Energie Rafael in sein neuestes Projekt gesteckt hatte. Und dabei ging es nicht allein um die technische Beratung des Filmteams. Sein innovatives, ultraleichtes iPhone wurde von den glücklichen Besitzern gleich nach der Vorstellung begeistert aktiviert und avancierte rasch zu dem Gespräch des Abends!
    „Ich hätte nie gedacht, dass die Handys gleich ausprobiert werden können“, wunderte sich Leila.
    „In jedem Gerät ist ein vierwöchiger Nutzerservice installiert, um die neuen Funktionen und Apps testen zu können“, erklärte Rafael. „Sonst würde das Ganze hier wenig Sinn machen.“
    Dass er so lässig über Kosten redete, die beträchtlich sein mussten, erstaunte Leila dann doch, auch wenn sie ahnte, dass Rafaels Kontostand im letzten Jahr immens angewachsen sein musste. Aber was wussten sie wirklich noch voneinander?
    Die Luxusjacht, auf der die anschließende Party stattfand, war so dekoriert, dass sie das futuristische Panorama des Filmsets von Bastion 9 detailgetreu widerspiegelte, inklusive der Uniformen für das Servicepersonal. Das Buffet war herausragend, Champagner und sonstige Getränke flossen in Strömen.
    Am indigoblauen Himmel funkelten die Sterne, unzählige Spotlights illuminierten das Deck der Jacht. Zu Beginn ihrer Ehe hatte Leila das Nachtleben sehr genossen und auf den exklusivsten Events in Rafaels Armen bis zum Morgengrauen durchgetanzt. Doch in den letzten Jahren hatte ihre Lust auf Partys kontinuierlich abgenommen.
    Heute Abend erschien ihr sogar der teure französische Champagner seltsam schal und bitter. Und der attraktive Mann an ihrer Seite bedrückend fremd.
    Jedermann schien ihn zu kennen und beanspruchte seine Aufmerksamkeit, die früher bei ähnlichen Gelegenheiten hauptsächlich ihr gegolten hatte. Die hingegebene Begeisterung des jungen Designers, der sich in der Anerkennung, die man ihm zollte, sonnte, war einer kühlen Arroganz gewichen, die an Langeweile grenzte. Rafael hatte sich auf seinem Gebiet offensichtlich zu einem ähnlichen Megastar entwickelt wie sie in der Model-Szene.
    Einen Unterschied gab es allerdings. Er schritt zielstrebig auf seiner Karriereleiter voran, die steil nach oben führte, während sie eine Art Comeback-Modequeen war. Nach ihrem Zusammenbruch und der mühevollen Genesung hatte es sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher