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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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Fünfzehneuroschein«, feixte Hauk. »In der Mensa.
Ich habe mit der Dame an der Kasse getauscht.«
    Mit einer
ruhigen Bewegung hielt Sommer die Schwarzlichtlampe über den Schein. Der leuchtete!
Strahlend blau!
    »Und was
soll das nun wieder beweisen? Sie mit Ihren albernen Zaubertricks! Den Schein kann
doch jeder zum Bezahlen benutzt haben!«
    »Ja. Jeder,
dessen Finger im Licht der Lampe hier blau leuchten, denn das Geld aus dem Portemonnaie
war ebenfalls präpariert. Darf ich mal?«
    Viola betrachtete
nun zum x-ten Mal ihre Finger. Nichts zu sehen.
    Selbstbewusst
streckte sie die Hände über den Tisch, Sommer hielt mit der Lampe darauf, die ein
fahles UV-Licht ausstrahlte.
    »Drehen
Sie bitte die Handflächen nach oben.«
    Alles blau!
Der Verwaltungschef zischte wütend hinter der Tür und rauschte mit wehendem Sakko
herein. Als Paul Sommer ihm einen prüfenden Blick zuwarf, befand er, dass der Mann
verflixt krank aussah.
    »Wie konnten
Sie nur?«, fragte er mit bebender Stimme. »Wie konnten Sie nur?«
    Hubertus
Hauk zwinkerte seinem Freund zu – ein starkes Team, wir beide, sollte das wohl heißen, erschloss sich
Paul und zwinkerte zurück. Die weitere Arbeit überließ der Kriminaltechniker der
Polizei. Am Nachmittag brachte Hauk den Rest der präparierten Scheine zurück.
    »Na, haben
wir doch gut hingekriegt, du Ferkel!«, begrüßte ihn der Freund.
    »Ferkel?
Ich? Ey, wir haben gerade einen Fall super geklärt – und du meinst, nun…«
    »Pump dich
nicht so auf«, lachte Paul. »Zeig mal deine Hände.«
    »Überführt!«,
staunte Hauk, als er alle Finger blau leuchten sah.
     
    Täterfallen/Fangstoffe: Fangmittel dienen dazu, einen Zusammenhang zwischen Täter, Tatort und
Tat herzustellen – auch dann,
wenn es keinen Zeugen gibt. Manche Stoffe reagieren sofort, andere mit Zeitverzögerung.
Es kommen selbstverständlich nur Substanzen zum Einsatz, die nicht gesundheitsschädigend
wirken. Es gibt mechanische, chemische, optische und elektronische ›Fangtechniken‹.
     
    Chemische Fangstoffe werden in der
Kriminaltechnik verwendet, um nachzuweisen, dass der präparierte Gegenstand von
einer oder mehreren Personen angefasst oder gestohlen wurde. Für einen Täter ist
der Fangstoff in der Regel nicht zu erkennen: Er ist weder zu sehen, zu riechen
noch zu ertasten. Die chemischen Fangstoffe leuchten unter einer UV-Lampe. Diese
Eigenschaft der Chemikalien wird als Fluoreszenz bezeichnet. Es gibt diese Fangstoffe
in unterschiedlichen Farben, um auch den Weg von Diebesgut verfolgen zu können.
In sehr vielen Fällen werden Gelddiebstähle auf diese Weise aufgeklärt, weil sich
ein zuvor präparierter und dann entwendeter Geldschein mittels UV-Licht sehr leicht
identifizieren lässt. Auch an Händen und Kleidung des Täters kann der Fangstoff
sichtbar gemacht werden.
    In der Regel
werden keine reinen Chemikalien verwendet. Zur besseren wie sichereren Übertragung
stellt man sogenannte Anreibungen, eine Mischung aus Streckungsmittel und Fangstoff,
her.
    Die meisten
der Fangmethoden sind in Kombination anwendbar.
     
    Silbernitrat: wurde früher
in der Medizin zum Verätzen von Wunden oder Entfernen von Warzen verwendet. Silbernitrat
(aus dem Salz der Salpetersäure) färbt Proteine bräunlich bis braun-schwarz ein.
Es ätzt dabei nicht nur die Haut, sondern kann ebenfalls auf Papier zum Nachweis
von Fingerabdrücken verwendet werden, da Schweiß Eiweißbestandteile enthält.

Kabelklau
     
    »Du, Paul, vorhin hat einer ’ne
Akte für dich vorbeigebracht. Liegt auf deinem Schreibtisch!«
    Sommers
Adrenalinpegel stieg. »Ist vielleicht zu diesen Diebstählen. Computer und Bürotechnik!«
Mit langen Schritten durchquerte er das Büro und schlug den Pappordner auf. Enttäuscht
las er, dass die Täter entkommen waren. »Scheiße!«, fluchte er herzhaft. »Die haben’s
versemmelt!«
    »Wer hat
was versemmelt?«, fragte Hubertus Hauk und streckte neugierig seinen Kopf vor.
    »Deine Kollegen.
Dann nützen auch meine Fallen nichts. Ein bisschen müsst ihr schon auch erledigen!«
    Hubertus
zog rasch den Kopf wieder ein.
    »Dabei hatte
ich das System der Gruppe schnell durchschaut – die waren zwar der Meinung, sie seien unglaublich klug, aber das
denken Verbrecher ja gern von sich!«
    Hauk drehte
sich zur Seite, damit der Freund sein Grinsen nicht sehen konnte.
    Paul Sommer
war so richtig in Fahrt gekommen. »Ziemlich geschickt. Drei Gruppen. Die ersten
schaffen den Zugang, beginnen direkt mit dem Ausräumen, Trupp B
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