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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen
Autoren: Julie Garwood
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armen unschuldigen Millicent angetan hatte.
    Von diesem Horror wurde Tom total überwältigt, ihm wurde schrecklich übel. Lieber Gott, was sollte er tun? Er hatte geprahlt, dass er nicht schockiert oder erzürnt sein würde, aber nichts hätte ihn auf diese Grausamkeiten vorbereiten können, die der Fremde ihm mit solchem Vergnügen beschrieb.
    Hasse die Sünde, nicht den Sünder.
    »Ich bin richtig auf den Geschmack gekommen«, flüsterte der Wahnsinnige.
    »Wie viele andere Frauen haben Sie getötet?«
    »Millicent war die Erste. Ich schwärmte vorher auch für andere, und als sie mich enttäuschten, musste ich ihnen wehtun, aber ich tötete keine von ihnen. Nachdem ich Millicent kennen gelernt hatte, änderte sich alles. Ich beobachtete sie lange, und alles an ihr war … perfekt.« Seine Stimme wurde zu einem wütenden Knurren, als er fortfuhr. »Aber sie betrog mich, genau wie die anderen. Sie glaubte, sie könnte mit anderen Männern ihre Spielchen treiben und ich würde es nicht merken. Ich konnte nicht zulassen, dass sie mich so quälte. Ich ließ es nicht zu«, korrigierte er sich. »Ich musste sie bestrafen.«
    Er stieß einen lauten, übertriebenen Seufzer aus und gluckste dann in sich hinein. »Ich tötete die kleine Hure vor zwölf Monaten und vergrub sie ganz, ganz tief. Niemand wird sie je finden. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. No, Sir. Ich hatte ja keine Ahnung, wie aufregend es sein würde zu töten. Ich brachte Millicent dazu, mich um Gnade anzuflehen und das tat sie. Bei Gott, das tat sie.« Er lachte. »Sie schrie wie ein Schwein, und ich liebte dieses Geräusch. Ich wurde so erregt, erregter als ich es mir je hätte vorstellen können, und deshalb musste ich sie dazu bringen, noch mehr zu schreien, nicht wahr? Als ich mit ihr fertig war, schäumte ich vor Freude über. Nun, Pater, werden Sie mich nicht fragen, ob mir meine Sünden Leid tun?«, hänselte er ihn.
    »Nein, Sie zeigen keine Reue.«
    Ein erstickendes Schweigen erfüllte den Beichtstuhl. Und dann kehrte die Stimme, die wie eine Schlange zischte, zurück.
    »Das Verlangen ist wiedergekommen.«
    Tom bekam eine Gänsehaut. »Es gibt Leute, die –«
    »Sie meinen, ich sollte eingesperrt werden? Ich bestrafe nur diejenigen, die mir wehtun. Sie sehen also, ich bin nicht schuldig. Aber Sie glauben, ich sei krank, nicht? Wir sind bei der Beichte, Pater. Sie müssen die Wahrheit sagen.«
    »Ja, ich glaube, Sie sind krank.«
    »Oh, ich finde nicht. Ich bin nur engagiert.«
    »Es gibt Leute, die Ihnen helfen können.«
    »Ich bin brillant, wissen Sie. Es wird nicht leicht sein, mich aufzuhalten. Ich studiere meine Klienten, bevor ich sie übernehme. Ich weiß alles über ihre Familien und Freunde. Alles. Ja, es wird sehr viel schwerer sein, mich jetzt aufzuhalten, aber diesmal habe ich beschlossen, es mir noch schwerer zu machen. Verstehen Sie? Ich will nicht sündigen. Ich will es wirklich nicht.« Die Singsangstimme war wieder da.
    »Hören Sie zu«, bat Tom. »Verlassen Sie mit mir den Beichtstuhl, und wir setzen uns zusammen hin und sprechen das durch. Ich möchte Ihnen helfen, wenn Sie mich nur lassen.«
    »Nein, ich brauchte früher Hilfe, und die wurde mir verweigert, erinnern Sie sich? Erteilen Sie mir Absolution.«
    »Das werde ich nicht.«
    Der Seufzer war lang. »Also gut«, sagte er. »Ich werde die Regeln diesmal ändern. Sie haben meine Erlaubnis, jedem, dem Sie wollen, davon zu erzählen. Sehen Sie, wie gefällig ich sein kann?«
    »Es spielt keine Rolle, ob Sie mir die Erlaubnis geben, darüber zu sprechen oder nicht. Diese Unterhaltung bleibt vertraulich. Das Beichtgeheimnis muss gewahrt bleiben, um die Unbescholtenheit der Beichte zu schützen.«
    »Ganz gleich, was ich beichte?«
    »Ganz gleich, was Sie beichten.«
    »Ich verlange, dass Sie es erzählen.«
    »Sie können verlangen, was Sie wollen, das ändert nichts. Ich kann niemandem erzählen, was Sie mir gesagt haben. Ich werde es nicht tun.«
    Ein Augenblick des Schweigens verstrich, dann begann der Fremde zu kichern. »Ein Priester mit Skrupeln. Wie außergewöhnlich. Was für ein Dilemma. Hmmm. Aber ärgern Sie sich nicht, Pater. Ich bin Ihnen zehn Schritte voraus. Yes, Sir.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ich habe eine neue Klientin übernommen.«
    »Sie haben bereits Ihr nächstes –«
    Der Verrückte schnitt ihm das Wort ab. »Ich habe die Behörden bereits benachrichtigt. Sie werden meinen Brief bald erhalten. Natürlich war das, bevor ich wusste, dass Sie sich so
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