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Zum Küssen schön

Zum Küssen schön

Titel: Zum Küssen schön
Autoren: Lori Foster
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Dickschädel bringen will, sagst du mir, ich soll den Mund halten.”
    Er trat ein – und blieb abrupt stehen. So hatte er sich Lacy McGees Zuhause nicht vorgestellt – Lacy McGee, die große Expertin für Liebe, Sex und Partnerschaft. Es gab keinen einzigen schwarzen Gegenstand zu sehen, keine Lektüre bestimmter Art – nichts, das auf die Frau hindeutete, die er kannte.
    Es sah hier eher wie im Salon einer Großmutter aus. Spitzendeckchen lagen auf fast allen antiken Möbeln, und Tiffany-Lampen schenkten dem Raum den sanften Schein bunter Farben. Das Sofa war mit einem Stoff bezogen, der ein lebhaftes Blumenmuster aufwies. Der polierte Holzfußboden wurde hier und da von handgewebten Teppichen bedeckt.
    Daniel sah sich fassungslos um. Einen Augenblick vergaß er fast, dass er Lacy auf den Armen hielt. “Ich bin gerade aus dem Wirbelsturm gekommen und ins Land des Zauberers von Oz geraten.”
    Lacy wand sich in seinen Armen. “Halt den Mund, Daniel, und lass mich runter.”
    Langsam ließ er sie hinunter. Sein Blick ruhte nachdenklich auf ihr. Ihre Wangen waren gerötet, und sie wich seinem Blick aus. Er hielt sie vorsichtig fest, bis er sicher war, dass sie ihr Gleichgewicht nicht verlor.
    Er musste Annie falsch verstanden haben. “Wohnt deine Mutter oder eine Tante mit dir zusammen, Lacy?”
    “Ich habe keine Tante.”
    Sie sah ihn immer noch nicht an, und das reizte ihn immer mehr. Zuerst warf sie ihm alle möglichen Zweideutigkeiten an den Kopf, und nun spielte sie die Schüchterne.
    “Wer hat denn diese Wohnung eingerichtet?”
    Sie schlug ihm mit ihrer kleinen Faust gegen die Schulter. “Ich, du Idiot! Und es ist nichts falsch an meiner Wohnung. Hör also auf, so zu stieren.” Lacy wandte sich ab und ging hinkend den Flur hinunter.
    “Aber es ist alles so farbenfroh”, sagte er und folgte ihr.
    “Na und? Ich liebe Farben.”
    Sie klang ziemlich kampflustig, und er runzelte die Stirn. “Stimmt doch gar nicht. Du liebst Schwarz. Du trägst immer Schwarz. Dein Wagen ist schwarz. Sogar deine Koffer sind schwarz. Ich wette, dein Slip heute war auch schwarz, obwohl ich nicht sicher sein kann, da er mit Blut befleckt war.”
    Lacy warf ihm einen vernichtenden Blick zu, bevor sie in ihr Schlafzimmer humpelte, aber der Blick verfehlte seine Wirkung. Es war Daniel klar, dass Lacy große Schmerzen hatte, denn die Betäubung ließ sicher allmählich nach. Er musste Lacy sagen, dass er ihr das Schmerzmittel besorgen würde. Als er nun hinter ihr das Schlafzimmer betrat, blieb er wie vom Donner gerührt stehen.
    Nein, das konnte nicht wahr sein. Wenn das Wohnzimmer schon eine Überraschung gewesen war, so warf ihn dieser Anblick fast um.
    Mindestens ein Dutzend kleiner Samtkissen in verschiedenen Pastelltönen war auf einer gestreiften Bettdecke mit altrosafarbenen Rüschen verteilt. Ein durchsichtiges hauchfeines Material, ebenfalls in Pastelltönen gehalten, diente als Gardine. Er konnte sich gut vorstellen, dass das Zimmer jeden Morgen, wenn die Sonne hereinschien, in das Licht eines zartbunten Regenbogens getaucht wurde.
    Lacy war offenbar nicht besonders ordentlich. Schwarze Kleidungsstücke lagen auf den Stühlen und dem Fußende des Bettes. Und unter dem Bett lugte auch etwas hervor. Daniel bückte sich, um den schimmernden Stoff aufzuheben, und hielt ihn hoch. Ein Slip, ein winziger, schimmernder zitronengelber Slip. Er versuchte sich Lacy darin vorzustellen, und leider gelang ihm das nur allzu gut.
    Lacy riss ihm den Slip mit einem wütenden Schrei aus der Hand. “So, Daniel, ich bin jetzt zu Hause. Ich werde mich umziehen und zu Bett gehen und bissige Hunde und aufdringliche Ärzte vergessen. Du kannst jetzt gehen. Deine Pflicht ist getan.”
    “Du trägst zitronengelbe Unterwäsche?”
    “Um Himmels willen!” Sie schien am Ende ihrer Geduld zu sein. “Was macht es dir aus, welche Farbe meine Unterwäsche hat?”
    Er runzelte verwirrt die Stirn. Seine Welt stand Kopf. Er begriff gar nichts mehr. Und das war alles ihre Schuld, die kleine Hexe. Warum tat sie ihm das an? “Ich verstehe das nicht, Lacy.”
    Sie stieß ungeduldig den Atem aus. “Ich kann Farben nicht gut aufeinander abstimmen. Du brauchst dich nur mal umzuschauen. Es sieht hier aus wie auf einem Rummelplatz. Aber ich liebe nun mal Farben. Alle Farben, jeden Ton, dunkel und sündig, hell und verspielt. Ich brauche Farben um mich herum. Aber ich habe einfach nicht den Dreh heraus, welche Farben zusammenpassen und welche nicht, und da
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