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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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mich.«
    »Über uns ...«
    Er nickte und griff nach seiner Weste, die über einem in der Nähe stehenden Stuhl hing.
    »Offensichtlich sind die Pembrokes gewillt, den Skandal zu übersehen.«
    »Geld spricht für sich«, gab er lakonisch zurück und ließ die Arme in die bestickte weiße Seidenweste gleiten.
    »Und der Engel ist an deinem Geld nicht interessiert?«
    Er schüttelte den Kopf, während er die Weste zuknöpfte. »Nicht jeder ist so berechnend wie Priscillas Familie. Außerdem hat sie selbst ein gehöriges Vermögen.«
    »Hast du ihr erzählt, wir seien bloß miteinander befreundet?«
    »Dazu hatte ich noch keine Gelegenheit. Ich habe sie erst einmal gesehen, und das nur kurz, und sie hat mich klugerweise daran erinnert, daß sie mit Priscillas Mutter eng befreundet ist.«
    »Das war eine klare Zurückweisung, Liebling.«
    »Genau. Aber sag das mal meiner Libido. Ich denke unentwegt an sie.«
    »Die berüchtigte Gräfin Angela reizt dich natürlich. Eine Frau, der die Männer immer nur so zugeflogen sind.«
    »Ich gebe zu, ihr Ruf hat einen gewissen verlockenden Reiz für mich.«
    »Und was ist mit deiner Suche nach einer Gattin und einem Enkelkind für deine Mutter?«
    Seine Brauen hoben sich um einen Bruchteil. »Diese beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun.«
    »Hast du dich also für die schöne und ach so dumme Priscilla Pembroke entschieden?«
    »Ich habe mich für überhaupt nichts entschieden, doch ehe ich der Gräfin begegnete, klangen meine Pläne wesentlich vernünftiger. Sie hat mir Priscillas zahlreiche Nachteile klargemacht.«
    »Dann hast du mir in den letzten zwei Wochen offensichtlich nie zugehört.«
    »Während du, meine Liebe, auch nicht den liebevollen, aber ständigen Bitten meiner Mutter nach einem Enkelkind ausgesetzt warst. Wenn ich überhaupt jemanden heiraten muß, dann begreifen junge Damen wie Priscilla wenigstens die Spielregeln. Sie handeln ihre Schönheit oder ihren Titel gegen Geld ein und gebären dafür die angemessene Anzahl Kinder, um ihren Männern Genüge zu tun. Das ist eine ganz klare und präzise Geschäftsabmachung. Und genau aus diesem Grund bin ich an ihr interessiert.«
    »Hast du jemals an Liebe gedacht?«
    »Nein, du vielleicht? Ich kann mich nicht erinnern, daß deine Ehe auf einer romantischen Vorstellung beruhte.«
    Sie grinste. »Er war so verdammt reich ...«
    »Und alt.«
    »Leider ... und grausam.«
    »Schau mal, Süße, wir sind doch beide praktisch veranlagt. Als ich dich in Java kennenlernte, habe ich dir gern geholfen, aber in all den Jahren, seit wir uns kennen ... und das ist ganz schön lange her ...«
    »Fünf Jahre.«
    »In diesen fünf Jahren habe ich dich niemals von Liebe sprechen hören, daher brauchst du mich auch nicht zu fragen, ob das für meine Heirat nötig ist. Ich würde nicht im Traum an eine Eheschließung denken, wenn meine Mutter sich nicht eine englische Schwiegertochter in den Kopf gesetzt hätte. Am liebsten wäre ihr eine aus Devon, ihrer alten Heimat, aber ich habe sie gewarnt, daß mein Pflichtbewußtsein als Sohn auch Grenzen hat. Wenn ich ihr gehorche, darf sie so wählerisch nicht sein.«
    »Klingt nicht sonderlich nach den Schwüren eines Jungverliebten«, meinte Saskia sarkastisch.
    »Mir ist mein Junggesellenleben lieber, Schätzchen, wie du genau weißt. Auch du scheinst nicht gerade auf der Suche nach einem Ehemann zu sein.«
    »Mit den großzügigen Summen, die du an mich verschwendest, habe ich das nicht nötig. Das gilt für uns alle. Dafür sind wir dir sehr dankbar.« Kit hatte seine Gespielinnen mit gutgepolsterten Bankkonten ausgestattet, daher war ihre Beziehung eine von gegenseitigem Interesse und beruhte nicht auf finanzieller Verpflichtung.
    »Ihr seid mir immer die besten Gefährtinnen gewesen. Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Sag mir jetzt aber, ob mich die Gräfin Angela heute abend noch anlächeln wird?«
    »Nicht, wenn Priscilla auch da ist, Schatz. Wie könnte sie das?«
    »Hmmm ...« Leichte Falten zogen seine Brauen zusammen. »Was schlägst du vor? Gib mir einen deiner einfühlsamen weiblichen Ratschläge.«
    »Schick diese überhebliche Priscilla in die Wüste.«
    »Ich hatte um einen vernünftigen Rat gebeten, Süße. Jesus, ich brauche einen Drink!« Er schritt durch die große Kabine, hob eine Karaffe aus der Halterung in dem Barfach, das auch bei schwerem Seegang die Flaschen an ihrem Platz hielt, und goß sich ein halbes Glas Kentucky-Bourbon ein. Dann ließ er sich mit weit
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