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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut
Autoren: B Leix
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dich anrufe. Halt dich fest. Wir haben doch die Fingerabdrücke von deinem Mordopfer. Ja, aus der Gerichtsmedizin. Und genau diese Abdrücke finden sich auf dem Stadtplan. ... bist du noch da, Oskar?«, tönte Willms’ Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Ja, Ludwig, ich habe alles verstanden. Jetzt wird’s aber wirklich interessant. Vielen Dank erst mal. Wir sind gerade auf der Rückfahrt ins Präsidium. Wir kommen dann gleich rüber.«
    Lindt beendete das Gespräch und drückte während des Weiterfahrens sofort die Kurzwahltaste für die Handynummer von Paul Wellmann.
    »Bist du im Büro, Paul? Gut, wir brauchen dringend Unterstützung, von mir aus sag auch Sonderkommission dazu. Kannst du noch ein paar Kollegen aus den anderen Abteilungen organisieren? Drei, vier Leute oder mehr, schau mal, wie viele du woanders loseisen kannst. Du weißt schon, die ganzen Befragungen. Von Tür zu Tür halt.«
    Schnell informierte Lindt seinen Mitarbeiter über die aktuellen Ereignisse.
    »Ja, Besprechungstermin nachher um halb zwölf. Jan und ich gehen vorher noch ins Labor.«
     
    KTU-Chef Willms erwartete die beiden schon. Unter einem Aufsicht-Mikroskop hatte er den Stadtplan liegen. Er zeigte auf einen großen Monitor: »Hier könnt ihr alles genau sehen. Das Mikroskop ist über eine Datenleitung direkt mit dem Computer verbunden.«
    Zuerst vergrößerte er einen der fünf rotbraunen Punkte. »Tolles Bild«, nickte Lindt anerkennend. »Ganz anders, als durch meine Lupe.« Deutlich war die raue, strukturierte Oberfläche der angetrockneten Blutstropfen zu erkennen.
    »Wie ich schon am Telefon sagte«, erklärte Willms weiter, »einwandfrei Blut und wie es aussieht, auch von fünf verschiedenen Personen. Wir brauchen noch die kompletten DNA-Auswertungen, um ganz sicher zu sein, aber die Parameter, die wir schon haben, zeigen deutliche Unterschiede bei den einzelnen Proben – auch verschiedenes Alter.«
    »Wie meinst du das, verschiedenes Alter?«
    »Die Tropfen sind nicht gleichzeitig auf dem Stadtplan angebracht worden, sondern in gewissen zeitlichen Abständen. Mindestens Tage, wenn nicht gar Wochen.«
    »Du sagst, sie sind angebracht worden – dann können wir also ausschließen, dass die Punkte rein zufällig auf den Plan gekommen sind? So als Spritzer etwa?«
    »Das hast du schon gestern richtig vermutet, Oskar, als du mir die Karte gebracht hast. Es sieht so aus, als hätte jemand mit einem feinen Gerät, vielleicht mit einer Pipette oder etwas Ähnlichem die Kleckse ganz gezielt und exakt angebracht. Sie sind auch alle gleich groß, haben fast denselben Durchmesser.«
    Lindt war zufrieden, dass sich sein Verdacht bestätigt hatte. Die Flecke markierten also ganz bestimmte Stellen auf dem Stadtplan.
    »Und nun zum nächsten Detail ...« Ludwig Willms bewegte sein Untersuchungsobjekt unter dem Mikroskop hin und her, bis er die gesuchte Stelle erreicht hatte. Er stellte scharf und auf dem Monitor war ein schwarz eingefärbter Fingerabdruck zu sehen.
    »An dieser Stelle haben wir es am Deutlichsten. Da ist ein Riss im Papier mal mit einem Klebefilm repariert worden. Auf so einer Folie gibt es viel bessere Abdrücke, als auf glattem Papier. Identisch mit den Fingerabdrücken eures Mordopfers, eindeutig. Unsere neue Computertechnik hilft da enorm, Zeit zu sparen. In knapp zwei Stunden waren die ganzen Datenbanken abgeglichen und wir hatten das Ergebnis.«
    »Gibt es auch noch Spuren von anderen Personen?«, fragte Lindt interessiert nach.
    »Nichts Verwertbares, Oskar. Hier am Rand ...« Er bewegte den Stadtplan unter dem Vergrößerungsobjektiv wieder ein Stück weiter. »Leider nur ein Fragment. Wir haben es eingescannt, aber die Auswertung hat nichts ergeben. Auch sonst finden sich auf der Papieroberfläche noch einige Fingerspuren, sind aber alles nur sehr unvollständige Bruchstücke. Der Computer ist richtig heiß gelaufen beim Abgleich, aber leider ohne Erfolg.«
    »Wenn die Spuren von jemandem stammen, der noch nirgends registriert ist, gibt es ja auch keine Identifikation«, warf Jan Sternberg ein, der bisher nur interessiert zugesehen hatte.
    »Das ist natürlich völlig klar«, antwortete Ludwig Willms, »wenn wir einen passenden Abdruck zum Vergleich hätten, könnten die Fragmente auf dem Papier eventuell zur Identifizierung ausreichen, doch sicher bin ich mir nicht. Aber die weiteren Rätsel zu lösen, überlassen wir jetzt euch.«
    »Da hast du ganz Recht«, antwortete ihm der Kommissar und stieß seinen
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