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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut
Autoren: B Leix
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Hausmeister zu, »Sie sollten doch draußen warten.« Er warf einen Blick aus dem Fenster: »Könnten Sie bitte unsere Kollegen von der Technik hereinlassen, die sind unten gerade vorgefahren.« Vorsichtig rückwärts gehend verließ der Hausmeister die Wohnung wieder.
    »Wer auch immer das hier verursacht hat«, meinte Sternberg, »wenn das, was er gesucht hat, in der Wohnung war, dann hat er es mit Sicherheit gefunden.«
    »Glaube ich auch, Jan«, antwortete ihm Oskar Lindt. »Aber Krach hat er wohl weitgehend vermieden. Sieh mal, Geschirr und Töpfe sind fein säuberlich auf den Tisch gestellt worden.«
    »Also kein Vandalismus, sondern es war jemand, der gezielt gesucht hat. Meinen Sie, Chef, die Frau ist hier ermordet worden?«
    »Durchaus möglich, fragt sich nur, wie sie dann unbemerkt weggeschafft worden ist ...« Lindt schaute sich weiter um, erkannte aber gleich, dass er in diesem Fall der Spurensicherung den Vortritt lassen musste.
    Mit wenigen Worten wies er die beiden Kollegen ein. »Ihr wisst ja, den Bericht so schnell es geht.«
    »Ja, ja, möglichst gestern. Wie immer wird Unmögliches sofort erledigt und auf Wunsch kann gehext werden.«
    Lindt schmunzelte. Er kannte die erfahrenen Beamten schon von vielen Einsätzen und verzieh ihnen diese kleine Schnoddrigkeit gern.
    »Komm Jan, wir fahren. Hier sind wir doch nur im Weg.«
    »Endlich hat er’s kapiert«, grinsten die beiden Techniker in ihren weißen Overalls.
    Im Aufzug wollte Sternberg wieder auf E wie Erdgeschoss drücken, um zur Haustüre zu kommen. Er stutzte. Es gab E 1 und E 2.
    Sein Vorgesetzter bemerkte das Zögern und drückte kurz entschlossen E 2.
    Nach kurzer Abwärtsfahrt stoppte der Lift. Die hintere Aufzugstür öffnete sich und sie befanden sich ein halbes Stockwerk unterhalb des eigentlichen Hauseingangs. Ein dunkler Flur führte zur Rückseite des Mietshauses. Durch eine schwere Stahltüre traten sie nach draußen auf einen Hinterhof, wo Fahrräder und Autos abgestellt waren.
    »Unauffälliger kann es ja kaum gehen. Rein in den Aufzug, runter und dann nur ein paar Meter bis zum Kofferraum. Damit wäre die Frage des Leichentransports auch schon geklärt«, stellte Sternberg lapidar fest.
    »Also, bitte Jan!« Lindt gefiel die Ausdrucksweise seines Mitarbeiters nicht. »Immerhin handelt es sich um einen Menschen und nicht gerade um einen Teppich, den sich jemand über die Schulter wirft.«
    »Vielleicht ist die Frau aber trotzdem auf diese Art weggeschafft worden ... falls da oben der Tatort war.«
    »Ja, kann sein ... vielleicht ... aber es kann auch woanders passiert sein. Am Schloss der Wohnungstüre zum Beispiel habe ich keine Aufbruchsspuren bemerkt, also hatte der Täter wahrscheinlich einen Schlüssel. Den könnte er ja seinem toten Opfer abgenommen haben, um erst nach dem Mord die Wohnung zu durchsuchen.«
    »Ach, so ein Schloss, Chef, das mache ich Ihnen doch in zwei Minuten auf. Dafür gibt es mittlerweile genügend Geräte auf dem Markt und wenn die Tür nicht verriegelt war, reicht sogar eine einfache Scheckkarte.«
    »Okay, technisch gebe ich mich geschlagen, aber jetzt erst mal zurück zum Präsidium. Wir müssen überlegen, wie wir am schnellsten vorwärts kommen.«
    »Sie meinen Anwohner befragen ... ›Wer hat was gehört oder gesehen?‹ ... ›Ist Ihnen etwas Außergewöhnliches aufgefallen?‹ ... ›Kannten Sie die Tote?‹ und so weiter.«
    »Genau«, antwortete der Kommissar, als sie losfuhren. »Wir müssen soviel wie möglich über die Frau erfahren. Wie es aussieht, hat sie ja alleine gelebt. Aber Freunde und Bekannte gibt es doch sicher. Die müssen wir finden. Dann der Arbeitsplatz: Wo war sie beschäftigt? Welchen Beruf hat sie ausgeübt? Kollegen befragen, Vorgesetzte und was weiß ich noch alles. Wahrscheinlich hätte uns der Hausmeister noch einiges verraten können, aber bestimmt erfahren wir das Wichtigste auch von den Eltern. Heute Nachmittag wollen sie kommen, müssen ihre Tochter ja identifiz...«
    Handyklingeln unterbrach ihn.
    Er schaute auf das Display des Geräts, das er gerade in die Freisprecheinrichtung gesteckt hatte. ›Willms – KTU‹ leuchtete auf.
    »Oskar, kannst du mich verstehen? Ludwig hier. Du hast mir doch den Stadtplan mit den fünf merkwürdigen Punkten gebracht. Ja, du hattest Recht, es ist Blut und zwar ziemlich sicher von ganz verschiedenen Personen. Wir analysieren gerade die DNA. Bei der geringen Menge überhaupt nicht einfach. Aber das ist nicht der Grund, warum ich
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