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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut
Autoren: B Leix
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doch meist schon einiges durchgemacht. Ach ja, Kinder ..., das habe ich auch noch festgestellt, Kinder hat unsere Unbekannte keine zur Welt gebracht.«
    »Hat ihr auch nichts genutzt, die ganze Fitness«, knurrte Lindt halblaut, denn von zu viel körperlicher Aktivität und vor allem von übertriebenem Leistungssport hielt er nicht viel. »Verzeihung, das war natürlich eine blöde Bemerkung«, entschuldigte er sich gleich umgehend, als sich überraschend das Handy von Jan Sternberg bemerkbar machte.
    »Hier Chef, für Sie. Der Paul ist dran. Ihr Gerät ist wohl gerade ausgeschaltet.« Er reichte das Telefon an den Kommissar weiter.
    »Wie, die Eltern ... ach so, die haben sich gemeldet ... aus der Zeitung ... kommen aus Darmstadt ... sind schon hierher unterwegs ... gut, wegen der Identifizierung ... Tochter wohnt und arbeitet aber hier in der Stadt ... hast du die Adresse? ... Ja, wir fahren gleich hin. Schick auch die Spurensicherung.«
    Lindt nickte seinem Mitarbeiter zu: »Komm, Jan, wir müssen weg. Vermutlich wissen wir jetzt, wer die Frau ist. Ihre Eltern haben das Bild in der Zeitung gesehen und sich gleich gemeldet. Wir fahren direkt dahin, wo sie gewohnt hat.«
    Sie bedankten sich bei der Gerichtsmedizinerin und eilten zum Wagen, um die Wohnung des Opfers in Augenschein zu nehmen.
     
    Gar nicht weit vom Klinikum entfernt hatten sie schnell die genannte Adresse in der Nordweststadt gefunden. In der Nähe des alten Flugplatzes war in den Sechzigerjahren viel gebaut worden. Ein Wohnblock mit sieben Stockwerken trug die richtige Hausnummer.
    »Dort müsste der Eingang sein«, zeigte Sternberg auf ein überdachtes Türelement. An den Klingelknöpfen fanden sie nach kurzer Suche tatsächlich den Namen. ›Andrea Helmholz‹ war mit Filzstift auf ein Pappkärtchen geschrieben.
    Lindt zeigte auf einen Knopf in der untersten Reihe, wo neben dem Namen noch groß ›Hausmeister‹ zu lesen war. »Lass uns mal dort klingeln.«
    »Wollen Sie zu mir?« Ein hagerer älterer Mann im grauen Arbeitsmantel kam um die Ecke. Er trug eine Schirmmütze aus Cord und hielt eine brennende Zigarette zwischen seinen vergilbten Fingern.
    »Wenn Sie der Hausmeister sind ...«, antwortete Lindt und zeigte seinen Dienstausweis. »Wir müssten in die Wohnung von Frau Helmholz. Sie haben doch bestimmt einen Generalschlüssel, oder ...?«
    »Was wollen Sie denn von der? Ich kann doch nicht einfach jemanden in eine Wohnung lassen.«
    »Haben Sie denn einen Schlüssel?«
    »Für Notfälle, Rohrbruch, Feuer oder so, da gibt es einen Generalschlüssel. Der hängt in einem Glaskasten in meiner Wohnung. Wenn ich ihn mal brauche, muss ich die Scheibe einschlagen und nachher alles ganz genau schriftlich begründen.«
    »Also los, holen Sie ihn bitte. Es ist wirklich dringend. Vermutlich lebt Frau Helmholz gar nicht mehr. Haben Sie denn nicht unsere Mitteilungen im Fernsehen oder in der Zeitung gesehen?«
    »Zeitung ...«, stotterte der Hausmeister, »Zeitung kann ich mir schon lange nicht mehr leisten und mein alter Fernseher hat vor zwei Wochen den Geist aufgegeben. Aber im Radio, da habe ich von einer ermordeten Frau gehört. Dort hinter dem Schlosspark im Wald ist sie gefunden worden. Meinen Sie, dass es Frau Helmholz ..., hier aus unserem Haus ... das wäre ja ...«
    Schnell schloss er die Haustür auf und ging den beiden Kriminalbeamten voraus, um aus seiner Wohnung den Notfallschlüssel zu holen.
    Sie benutzten den Aufzug, um in den ersten Stock zu kommen, obwohl es über die Treppe vermutlich schneller gegangen wäre. Lindt zog sich Handschuhe an und nahm den Schlüssel. »Bitte warten Sie hier«, bat er den Hausmeister.
    Sternberg entsicherte seine Pistole.
    Vorsichtig öffneten sie die Tür und traten ein.
    Schnell war die kleine Wohnung kontrolliert. »Keiner da«, rief Sternberg, aber sehen Sie mal, Chef ...«
    »Oh ja, die Spurensicherung wird sich freuen«, nickte Lindt. »Da hat einer ganze Arbeit geleistet.«
    »Ach du liebe Zeit, wie sieht’s denn hier aus!« Der Hausmeister war entgegen der Anweisung doch nachgekommen und betrachtete das Chaos in den beiden Zimmern. Der Inhalt sämtlicher Schränke und Schubladen war auf dem Boden verstreut. Kleidungsstücke und Schuhe lagen mit Zeitungen und Büchern vermischt umher. Genauso Wäsche und Handtücher, dazwischen Kontoauszüge und Versicherungsunterlagen. Im Bad waren Waschmittelkartons ausgekippt und Klopapierrollen umher geworfen worden.
    »Bloß nichts anfassen«, rief Lindt dem
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