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Zombies auf dem Roten Platz

Zombies auf dem Roten Platz

Titel: Zombies auf dem Roten Platz
Autoren: Jason Dark
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lachte. »Komm, nimm einen Schluck, Towaritsch!«
    Wladimir überlegte. Vielleicht sollte er sich nicht so bockig anstellen. Jede Sekunde, die sein Leben verlängerte, konnte kostbar für ihn sein, deshalb ging er auf den Wunsch des anderen ein. »Gut, ich werden einen Schluck mit dir trinken.«
    Karras' Masory lachte. »Das ist vernünftig mein Freund. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Haben wir nicht früher auch immer zusammen gebechert?«
    »Das stimmt.«
    »Wir wollen es auch heute, an deinem Todestag so halten. Was ein echter Russe ist, der nimmt die Wodkaflasche mit ins Grab, Towaritsch. Komm hoch, mein Freund!«
    Antek Karras streckte dem anderen den Arm entgegen, um ihm aus der Totenkiste zu helfen »Ich weiß, daß es nicht bequem für dich war. Aber diesen kleinen Scherz habe ich mir ausgedacht, denn ich wollte, daß du Angst spürst, Towaritsch. Die gleiche Angst habe ich auch gespürt, als ich in die Klauen deiner Folterknechte geriet. Weißt du noch?«
    »Ja, schon gut!« Golenkow stand. »Geheimdienste sind eben keine Kindergärten.«
    »Leider«, sagte der andere. »Leider. Manchmal wäre es besser, wenn sie menschlicher reagierten, wenn du verstehst.«
    »Nein.« Wladimir verließ den Sarg. Er stieg über den Rand, blieb neben der Totenkiste stehen und schaute sich um, denn bisher war seine Sicht nicht besonders günstig gewesen.
    Zuerst sah er die Zombies.
    Sie warteten auf ihn, damit sie ihn in ihrem Reigen aufnehmen konnten. Es war nicht sehr hell. Hinter Schutzgittern verborgene Wandlampen gaben ein blauweißes Licht ab.
    Es lag auf der Hand, daß sich Wladimir Golenkow im Herz des Kraftwerks befand, doch die Technik kümmerte ihn nicht. Er hatte nur mehr Augen für die lebenden Toten.
    Sie taten nichts. Sie standen nur da. Auch das empfand der Mann als sehr schlimm, und es schüttelte ihn, wenn er daran dachte, daß die Hände, die sich jetzt noch in einer nahezu lauernden Ruhestellung befanden, irgendwann zupacken konnten und ihn würgten. Es war kaum vorstellbar. Eine Gänsehaut nach der anderen lief dem Mann über den Rücken. Der harte Agent war in den letzten Tagen weichgekocht worden.
    Er schielte zu Seite.
    Dort stand Antek Karras. Er lächelte hinterlistig. Noch immer hielt er die aufgeschraubte Wodkaflasche in der Hand. »Willst du nicht trinken?«
    Die Blicke der beiden Gegner trafen sich. »Na los, Towaritsch, mach schon!«
    »Sicher, klar.« Golenkow nickte. Er griff nach der Flasche. Dabei hatte er das Gefühl, als würden ihm die Blicke der Zombies folgen und jede seiner Bewegungen genau nachvollziehen.
    Vor dem Sterben einen Drink.
    So hatte man es ihm gesagt. Aber er wollte es nicht akzeptieren, er wollte nicht sterben. Vielleicht war es die letzte Chance. Auch wenn die als Soldaten verkleideten Zombies bewaffnet waren, sie reagierten nicht so schnell wie normale Menschen. Irgendwie mußte doch eine Flucht zu schaffen sein.
    Auch hatten sich nicht alle lebenden Toten in diesem Riesenraum versammelt. Einige lauerten noch draußen, und wenn es ihm gelang einem der Untoten ein Gewehr abzunehmen, sah die Situation schon wieder besser aus.
    Karras sollte sich getäuscht haben. Noch lebte Wladimir Golenkow, und er war durch die harte Agentenschule des KGB gegangen.
    »Was geht in deinem Kopf vor?« erkundigte sich Karras lauernd.
    »Suchst du nach Auswegen?«
    Obwohl Golenkow über die Frage erschrak, zeigte er das Gefühl nicht und blieb ruhig.
    »Nein, wieso?«
    »Dann trink.«
    »Natürlich.« Wladimir nahm die Flasche in die Hand. Er ließ Karras nicht aus den Augen, hob den Arm und führte die flache Wodkaflasche dicht an seinen Mund.
    Bevor die Öffnung noch seine Lippen berührte, handelte er, drehte die Flasche und schleuderte den scharfen Schnaps aus der Öffnung genau gegen das Gesicht des Antek Karras.
    Der heulte auf vor Wut, war plötzlich geblendet und schlug beide Hände gegen die Augen.
    Der Russe bewegte sich blitzschnell. Mit einem Satz sprang er auf Karras zu und sichelte ihn mit einem Handkantenschlag von den Beinen. Er rannte aber nicht weiter, packte Karras, hievte ihn hoch, faßte in die Manteltaschen und bekam die Pistole aus der rechten Tasche hervor, während er die linke steckenlassen mußte, da sich die Waffe im Innenfutter der Tasche verhakt hatte.
    Dann schleuderte er den Mann zur Seite, um freie Bahn zu haben. Jetzt war er am Drücker und lachte schallend auf…
    ***
    Urplötzlich sahen wir das Messer!
    Es tauchte wie ein Blitzstrahl vor meinen
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