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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst
Autoren: Tom Clancy
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Polizisten draußen vorfahren. Könnten Sie und Ihr Hauptmann hinausgehen und sie bitten, uns noch ein paar Minuten Zeit zu geben?«
    »Natürlich.« Mohammed und sein Adjutant verließen das Lagerhaus.
    Jack stellte sich neben Dom. »Wie sieht’s aus?« Während er das sagte, sah er, wie die rote Countdown-Uhr von 07:50 auf 07:49 Minuten umsprang.
    »Ich habe ein Bild von der Bombe gemacht und es an Clark geschickt. Er hat Experten bei sich, die es sich ansehen werden und mir dann mitteilen, ob wir bald im Dunkeln glühen werden.«
    »Sehr witzig.«
    »Wer macht denn hier Witze?«
    »Alles in Ordnung mit dir?« Ryan bemerkte auf Carusos Hosenboden einen großen Blutfleck.
    »Ich glaube, die haben meinen Arsch erwischt. Was ist mit Rehan?«
    »Tot.«
    Beide Männer nickten. In diesem Moment meldete sich der Nuklearexperte von Rainbow über Satellitentelefon und erklärte Caruso ganz genau, wie er den Höhenzünder wieder aktivieren konnte, was den manuellen Countdown sofort stoppen würde.
    Als Dom damit fertig war, waren gerade noch zwei Minuten und vier Sekunden übrig. Die Uhr blieb stehen, und die beiden Männer stießen einen Seufzer der Erleichterung aus und umarmten sich.
    Zwanzig Minuten später traf al-Darkurs SSG-Einheit in Begleitung einiger PAEC-Ingenieure ein, die die Bombe endgültig sicherten.
    Zu dieser Zeit waren Ryan und Caruso schon längst verschwunden.
     

 
    Epilog
    I n Baltimore war es 17 Uhr, als der designierte Präsident Jack Ryan das Fernsehgerät in seinem Arbeitszimmer ausschaltete. Er hatte die Nachrichtensendungen aus dem Kosmodrom Baikonur verfolgt und gleichzeitig in zwei Telefonkonferenzen mit seinen Beratern und seinen zukünftigen Kabinettsmitgliedern diese Angelegenheit ausführlich besprochen.
    Ein weiteres Thema war die sich ständig verschlechternde Lage zwischen Pakistan und Indien gewesen. Entlang der Grenze wurden bereits bewaffnete Auseinandersetzungen gemeldet. Einige Berichte deuteten jedoch an, dass die Artillerieangriffe in Lahore und Umgebung gar nicht von indischen Truppen, sondern von Einheiten der pakistanischen Armee durchgeführt worden seien, die sich mit abtrünnigen ISI-Offizieren verbündet hätten.
    Ryan würde in weniger als einem Monat sein Amt antreten. Offiziell war das alles also immer noch Ed Kealtys Problem, aber Ryan hörte ständig Klagen von Kealtys Leuten – viele von ihnen nahmen Kontakt zum Ryan-Lager auf in der Hoffnung, irgendeinen Job im Raum Washington zu ergattern –, dass der abgewählte Präsident die Lichter im Oval Office bereits ausgemacht habe. Bildlich gesprochen, natürlich.
    Sein Telefon klingelte, und er hob ab, ohne zu überlegen. »Hallo?«
    »Hi, Dad.«
    »Wo bist du?«
    »Auf dem Heimflug.«
    »Auf dem Heimflug woher?«
    »Deshalb rufe ich dich an. Ich muss dir eine Geschichte erzählen. Ich brauche deine Hilfe bei dieser Krise in Pakistan.«
    Ryan sr. runzelte die Stirn. »Was hast du damit zu tun?«
    In den nächsten zwanzig Minuten erzählte er seinem Vater von Rehan, dem ISI und dem Diebstahl der Atombomben, vom Haqqani-Netzwerk und den dagestanischen Rebellen. Ryan sr. unterbrach seinen Sohn nur einmal, um ihn zu fragen, welches Verschlüsselungssystem sein Telefon benutze. Jack jr. erklärte ihm, dass er sich im Privatflugzeug des Campus befinde und Hendley darauf achten würde, dass sie nur die besten und modernsten Kommunikationsmittel hätten.
    Als er fertig war, fragte Senior seinen Sohn noch einmal: »Bist du in Ordnung?«
    »Mir geht es gut, Dad. Nur ein paar Kratzer und blaue Flecken. Dom hat eine Kugel in den Hintern abgekriegt, aber das wird wieder.«
    »O mein Gott.«
    »Wirklich, zwanzig Minuten später hat er bereits Witze darüber gemacht.«
    Jack sr. rieb sich die Schläfen unter seinen Brillenbügeln. »Okay.«
    »Schau mal, Dad. Ich weiß, dass wir den Campus von dir fernhalten müssen, aber ich dachte mir, dass du vielleicht mit der Staatsführung in Indien reden und sie dazu bringen könntest, nichts zu überstürzen. Wir glauben, dass der Mann, der hinter dieser ganzen Operation steckt, tot ist, also wird die ganze Sache im Sande verlaufen, wenn keiner eine Dummheit macht.«
    »Ich bin froh, dass du angerufen hast. Ich werde mich gleich darum kümmern.«
    Kaum hatte er aufgelegt, klingelte das Telefon erneut. Ryan sr. glaubte, sein Sohn habe noch etwas vergessen. »Ja, Jack?«
    »Ähm, es tut mir leid, Mr. President. Hier ist Bob Holtzman von der Post.«
    Ryan wurde wütend. »Wie zum Teufel sind
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