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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst
Autoren: Tom Clancy
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Ich werde sie abwimmeln.«
    Die Pick-ups stoppten fünfundzwanzig Meter vor dem Hubschrauber und fünfzig Meter vor der vorderen Laderampe des Lagerhauses direkt neben zwei vollen Kohlewaggons, die auf einem Gleis neben der Zugangsstraße abgestellt waren. Mehrere Männer stiegen von den Ladeflächen herunter. Khan konnte nicht genau erkennen, wie viele es waren, da ihn die hellen Scheinwerfer blendeten. Er winkte ihnen zu und gab ihnen das Zeichen, umzukehren und sich wieder davonzumachen. Dabei zog er seinen ISI-Ausweis aus der Tasche und hielt ihn ins Scheinwerferlicht.
    Jetzt näherte sich ein einzelner Mann. Khan kniff die Augen zusammen und versuchte ihn zu erkennen. Als ihm das nicht gelang, hielt er ihm seine Hand mit dem ISI-Ausweis entgegen und rief ihm zu, er solle umkehren und vergessen, was er hier gesehen habe.
    Das Gesicht des Mannes würde er allerdings in diesem Leben nicht mehr sehen, und er würde auch nicht erkennen, dass es sich um Mohammed al-Darkur handelte und dass dieser eine Pistole in der Hand hielt.
    Was er sah, war ein Blitz. Danach fühlte er etwas in seine Brust einschlagen, und er wusste, dass man auf ihn geschossen hatte. Er fiel nach hinten. Noch während des Sturzes traf ihn al-Darkurs zweiter Schuss unter dem Kinn und blies ihm von unten das Gehirn heraus.
    Sobald al-Darkur Oberst Khan getötet hatte, eröffneten Caruso und Ryan, die beide auf den Kohlewaggon neben den Pick-ups geklettert waren, mit ihren G3-Gewehren das Feuer auf die Windschutzscheibe des Hubschraubers.
    Während sie auf den Helikopter feuerten, rannten die beiden Offiziere Mohammeds nach rechts zu einem Weichenhäuschen hinüber. Dort nahmen sie die Wächter in den Lagerhausfenstern ins Visier.
    Die LeT-Kämpfer hatten al-Darkurs Männer jedoch bereits entdeckt. Ein Offizier wurde durch eine Kalaschnikow-Salve getötet, die seine Beine und sein Becken durchschlug. Dem zweiten Offizier gelang es jedoch, die LeT-Wächter auszuschalten. Al-Darkur kam ihm jetzt zu Hilfe, packte sich das G3 seines gefallenen Kameraden, und gemeinsam hielten sie die Männer in Schach, die sie von der Laderampe des Lagerhauses aus in Beschuss nahmen.
    Ryans und Carusos Feuerstöße hatten inzwischen den Piloten und Kopiloten des Mi-8 getötet. Ihre Kugeln – jeder von ihnen feuerte ein volles Dreißig-Schuss-Magazin auf den Hubschrauber ab – hatten die Kabine durchschlagen und mehrere ISI-Leibwächter getötet oder verwundet. Rehan selbst war noch nicht im Hubschrauber gewesen. Als er jetzt über dem Lärm der Mi-8-Turbinen und -Rotoren das Gewehrfeuer hörte, warf er sich auf den Parkplatzboden und rollte sich vom Hubschrauber weg. Seine Männer schossen jetzt ihrerseits auf die Schützen auf dem Kohlewaggon. Zwar standen den zwei Angreifern jetzt fünf ISI-Männer gegenüber, aber diese verfügten nur über Pistolen, sodass Jack und Dom sie einen nach dem anderen ausschalten konnten.
    Rehan rappelte sich hoch, lief hinter den Hubschrauber, schaute sich um und rannte dann eine Passage westlich des Lagerhauses hinunter. Der letzte seiner Leibwächter, der noch am Leben war, lief ihm hinterher.
    Caruso und Ryan sprangen vom Kohlewaggon herunter. »Du und die anderen, ihr kümmert euch um das Lagerhaus«, sagte Jack. »Ich folge Rehan.« Die beiden Amerikaner rannten in unterschiedliche Richtungen davon.
     

82
    J ack rannte nacheinander drei dunkle Passagen entlang, bis er endlich den flüchtenden General und seinen Leibwächter erblickte. Rehan verfügte über eine blendende Kondition, was an seinem Laufstil, aber auch an der Art zu erkennen war, wie er jeden zur Seite stieß, der ihm in den Weg kam. Immer wieder eilten Gruppen von vollbepackten Zivilisten durch den Bahnhof, die versuchten, doch noch aus der umkämpften Stadt herauszukommen. Rehan und sein jüngerer Gorilla nahmen auf sie keinerlei Rücksicht und warfen sie notfalls zu Boden.
    Jack ließ sein großes, sperriges Gewehr fallen und zog seine Beretta. In dem Labyrinth von Lagerhäusern, Gebäuden und abgestellten Eisenbahnwaggons verlor er Rehan öfter aus den Augen, um ihn schließlich dann doch immer wiederzufinden.
    Inzwischen waren sie am westlichen Rand des Bahnhofsgeländes angekommen. Hier war es mit Ausnahme des schwachen Lichts einer schmalen Mondsichel vollkommen dunkel. Ryan lief zwischen zwei Reihen abgestellter Personenzüge hindurch, als er vor sich plötzlich eine Bewegung spürte. In der Dunkelheit beugte sich ein einzelner Mann aus einer Lücke zwischen
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