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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst
Autoren: Tom Clancy
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zwei Eisenbahnwagen heraus.
    Jack wusste, was jetzt kommen würde. Er warf sich kopfüber zu Boden und rollte sich über die Schulter ab, als ein Pistolenknall durch die Nacht peitschte. Ryan rollte weiter, bis er wieder auf die Knie kam und zwei Mal zurückschoss. Er hörte ein kurzes Ächzen und einen dumpfen Schlag, und die dunkle Gestalt brach zusammen.
    Trotzdem gab Jack noch einen dritten Schuss auf den regungslosen Mann ab, bevor er sich ihm vorsichtig näherte. Als er ihn auf den Rücken drehte, sah er, dass es der Leibwächter und nicht General Rehan war.
    »Scheiße«, fluchte Jack und lief weiter.
    Einen Augenblick später sah Ryan Rehan in der Ferne, um ihn sofort wieder aus den Augen zu verlieren, als ein langer Personenzug an ihm vorbeiratterte. Kurz darauf entdeckte er etwa hundert Meter weiter vorn den groß gewachsenen General auf dem Weg zum überfüllten Bahnhofsgebäude.
    Jack hob seine Beretta und zielte auf die Gestalt in der Dunkelheit. Er hatte den Finger bereits am Abzug, drückte jedoch nicht ab. Ein Pistolenschuss über eine Entfernung von hundert Metern war immer eine unsichere Sache, vor allem jetzt, wo Jack völlig außer Atem war. Wenn er jedoch sein Ziel verfehlte, konnte die Kugel in ein Gebäude fliegen, in dem sich Hunderte von Zivilisten aufhielten.
    Ryan ließ die Pistole sinken und rannte weiter, während aus beiden Richtungen Züge in den Bahnhof einfuhren.
    Dominic Caruso und der überlebende ISI-Hauptmann traten ein vernageltes Fenster auf der Südseite des Lagerhauses ein. Die Holzlatten krachten auf den Boden, und sofort wurde auf sie geschossen. Der Hauptmann suchte neben dem Fenster Deckung, hielt sein Gewehr um den Fensterrahmen herum und feuerte mehrere Salven in das Gebäude hinein. Dom entschied sich, einen neuen Zugang zu suchen. Er rannte um das Lagerhaus herum, bis er einen offensichtlich nicht mehr genutzten Seiteneingang fand. Er rammte mit der Schulter die Tür ein und fiel dabei selbst zu Boden.
    Sofort empfing ihn heftiges Gewehrfeuer aus dem Inneren des Lagerhauses. Um Dom herum flogen die Funken und wirbelte der Staub auf. Er sprang sofort auf die Füße und zog sich wieder aus dem Gebäude zurück. Zuvor durchschlug jedoch das Geschossfragment eines Querschlägers noch seine rechte Pobacke.
    Draußen fiel er auf den Beton und fasste sich an seine brennende Wunde. »Verdammte Scheiße!«
    Er stand ganz langsam auf und begann, nach einem anderen Weg zu suchen, um in das Gebäude zu kommen.
    Mohammed al-Darkur griff sich eine Kalaschnikow, die ein toter LeT-Kämpfer in der Nähe der Eingangstür des Lagerhauses fallen gelassen hatte, und feuerte ein volles Magazin auf eine Gruppe von Männern ab, die hinter einem Kran und einer großen Holzkiste in der Mitte der Lagerhalle lagen. Mehrere Geschosse schlugen in die Kiste ein und ließen Holzsplitter in alle Richtungen spritzen.
    Al-Darkur drehte den Toten um, holte ein Magazin aus dessen Tasche und lud seine Waffe nach. Dann lehnte er sich um den Türpfosten herum und gab gezieltere Schüsse ab. Er hielt es für möglich, dass in der Kiste die Atombombe lag. Er hatte gewisse Hemmungen, sein Sturmgewehr auf eine solche Nuklearwaffe abzufeuern.
    Er hatte zwei Lashkar-Terroristen getötet, konnte jedoch wenigstens drei weitere in der Nähe der Kiste sehen. Nur gelegentlich nahmen sie ihn selbst unter Feuer, da sie gleichzeitig noch aus zwei weiteren Richtungen beschossen wurden.
    Der Major befürchtete, dass dieses Feuergefecht zu lange dauern könnte. Sie hatten ja keine Ahnung, wie viel Zeit ihnen noch blieb, bis die Bombe explodierte. Er vermutete, dass er und die ganze Stadt Lahore zu Asche verbrennen würden, wenn er hier noch länger aufgehalten wurde.
    General Riaz Rehan kletterte mittlerweile auf den ersten Bahnsteig des Hauptbahnhofs von Lahore hinauf. Eine ungeheure Menschenmenge drängte in den Schnellzug nach Multan im Süden Pakistans. Der General holte seinen ISI-Pass hervor und kämpfte sich durch die Massen hindurch. Während er wieder zu Atem zu kommen versuchte, rief er, dass er in offizieller Mission unterwegs sei und ihm deshalb jedermann Platz machen müsse.
    Er wusste, dass er nur noch zwanzig Minuten Zeit hatte, um die Stadt zu verlassen und der Explosion zu entrinnen. Er musste an Bord dieses Zuges sein, wenn dieser losfuhr, und er musste dann sicherstellen, dass der Zugführer durch Lahore hindurchfuhr, ohne an irgendeinem anderen Bahnhof anzuhalten.
    Wer immer ihn gerade angegriffen hatte,
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