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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst
Autoren: Tom Clancy
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Sie an diese Nummer gekommen, Holtzman? Das ist eine Privatleitung.«
    »John Clark hat sie mir gegeben, Sir. Ich habe gerade mit ihm gesprochen, nachdem ich ein interessantes Treffen mit einem russischen Geheimdienstoffizier hatte.«
    Ryan beruhigte sich etwas, blieb jedoch weiterhin wachsam. »Ein Treffen in welcher Angelegenheit?«
    »Mr. Clark wollte nicht direkt mit Ihnen sprechen. Er glaubte, das könnte Sie in eine kompromittierende Lage bringen. Deshalb, Mr. President, bin ich in der eigentümlichen Position, Ihnen einige Dinge erklären zu müssen. Mr. Clark hat mir erzählt, Sie hätten keine Ahnung von der Verschwörung des russischen Geheimdiensts und Paul Laskas gegen Sie.«
    Wenn Jack Ryan sr. etwas in seinen vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Arnie van Damm gelernt hatte, dann dies: Wenn du es mit einem Journalisten zu tun hast, gib niemals zu, dass du nicht weißt, worüber er spricht.
    Aber Arnie war im Moment nicht da, und Jack hatte keine Lust, den Allwissenden zu spielen.
    »Wovon zum Teufel sprechen Sie, Holtzman?«
    »Wenn Sie eine Minute Zeit haben, kann ich es Ihnen erläutern, Sir.«
    Jack Ryan sr. bewaffnete sich mit Notizblock und Bleistift und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. »Ich habe immer Zeit für einen angesehenen Pressevertreter, Bob.«
    Eine Woche später knallte Charles Alden im Arbeitszimmer seines Reihenhauses in Georgetown kurz nach acht Uhr morgens den Telefonhörer auf die Gabel. Ihm war klar, dass dies einer von mehreren heutigen Anrufen nach Rhode Island sein würde. Er versuchte bereits seit drei verdammten Tagen, Laska zu erreichen, aber der alte Bastard hob weder ab noch rief er zurück.
    Alden war entschlossen, den Mann so lange zu behelligen, bis er sich rührte. Seiner Meinung nach war ihm Laska für die Risiken, die er in den vergangenen Monaten eingegangen war, noch etwas schuldig.
    Der stellvertretende Direktor der CIA schäumte, als er sein Arbeitszimmer verließ und in die Küche hinunterging, um sich noch eine Tasse Kaffee zu besorgen. Er hatte heute Morgen nicht einmal einen Anzug angezogen, was für einen Dienstag ausgesprochen selten war. Stattdessen würde er in seinem Trainingsanzug dasitzen, Kaffee trinken und den verdammten Paul Laska anrufen, bis dieser Hurensohn endlich ans Telefon ging.
    Ein Klopfen an seine Tür lenkte Alden von seinem Weg zur Küche ab. Er schaute durch den Türspion. Auf seiner Veranda standen zwei Anzugträger mit Trenchcoats. Hinter ihnen parkte ein Regierungs-Chrysler auf der verschneiten Straße in zweiter Reihe.
    Er hielt die Männer für Sicherheitsleute der CIA, konnte sich jedoch nicht vorstellen, was sie von ihm wollten.
    Charles öffnete die Tür.
    Die Männer traten schnell ein, ohne auf eine Einladung zu warten. »Mr. Alden, ich bin Special Agent Caruthers, und das ist Special Agent Delacort. Wir sind vom FBI. Ich muss Sie bitten, sich umzudrehen und mit dem Gesicht zur Wand aufzustellen.«
    »Wa… Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Ich werde es Ihnen sofort erklären. Für Ihre und meine Sicherheit, bitte stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand, Sir.«
    Alden drehte sich ganz langsam um. Ihm wurden plötzlich die Beine weich. Sie legten ihm Handschellen an. Delacort filzte dann höchst professionell die Taschen seiner Trainingshose. Caruthers stand derweil in der Tür und beobachtete die Straße.
    »Was zum Teufel tun Sie da?«
    Sie führten Alden durch die Tür in die Kälte hinaus. »Sie sind verhaftet, Mr. Alden«, sagte Caruthers, als sie die vereiste Verandatreppe hinunterstiegen.
    »Was zum Teufel … Wie lautet die Anklage?«
    »Vier Fälle von unerlaubter Weitergabe für die nationale Sicherheit relevanter Informationen und vier Fälle von unerlaubter Zurückbehaltung für die nationale Sicherheit relevanter Informationen.«
    Alden zählte im Kopf das Strafmaß blitzschnell zusammen. Er musste mit mehr als dreißig Jahren hinter Gittern rechnen.
    »Schwachsinn! Das ist doch Schwachsinn!«
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte Caruthers, als er seine Hand auf Aldens Kopf legte und ihn auf den Rücksitz des Chryslers bugsierte. Delacort saß bereits hinter dem Lenkrad.
    »Ryan!«, rief Charles Alden. »Da steckt Ryan dahinter! Jetzt verstehe ich. Die Hexenjagd hat angefangen, stimmt’s?«
    »Keine Ahnung, Sir«, sagte Caruthers, und der Chrysler machte sich in Richtung Innenstadt auf den Weg.
    Am gleichen Tag verließ Judith Cochrane um 9.30 Uhr ihr Hotel in Pueblo, Colorado, um wieder einmal den gewohnten Weg
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