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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care
Autoren: Jodi Picoult
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Zeilen stand: Das war das erste Mal, dass ich gelogen und gesagt habe, ich wünschte, du wärst nie geboren worden.

Teil I
    Die meisten Dinge brechen, Herzen eingeschlossen.
Die Lektionen, die einem das Leben erteilt, lehren einen nicht Weisheit, sondern hinterlassen Narben und Schwielen.
    Wallace Stegner,
DIE NACHT DES KIEBITZ

~ Rezept
    Temperieren: auf eine mäßig warme, auf den Bedarf gut abgestimmte Temperatur bringen.
    Das lateinische Wort ›temperare‹ bedeutet ›sich mäßigen‹ oder ›ins richtige Verhältnis setzen‹. Dennoch bringen wir mit ›Temperament‹ häufig ein Über maß an Erregung in Verbindung, wann immer ein Mensch rasch zu Zornesausbrüchen neigt. In der Kochkunst hingegen kommt der Begriff des ›Temperierens‹ der ursprünglichen Bedeutung schon viel näher, heißt ›Temperieren‹ doch, einen Effekt zu verstärken, indem man sich Zeit lässt. So temperiert man Eier, indem man geringe Mengen heißer Flüssigkeit hinzugibt. Die Idee dahinter ist, die Temperatur anzuheben, ohne dass die Eier stocken. Das Ergebnis ist eine Eiercreme, die man als Bestandteil von unterschiedlichen Desserts verwenden kann.
    Interessant ist dabei Folgendes: Die Konsistenz des fertigen Produkts hat nichts mehr mit der Flüssigkeit gemein, die man dafür verwendet hat; und je mehr Eier man benutzt, desto dicker und reichhaltiger wird das Ergebnis.
    Mit anderen Worten: Die Substanz, mit der man beginnt, bestimmt das Ergebnis.
    ~ Crème Patisserie
    2 Tassen Vollmilch
6 Eigelb, zimmerwarm
140 Gramm Zucker
40 Gramm Stärkemehl
1 Teelöffel Vanille
    Die Milch in einem unbeschichteten Topf zum Kochen bringen. Eigelb, Zucker und Stärkemehl in einer Stahlschüssel miteinander verrühren. Die Eigelbmischung mit der Milch temperieren, dann unter stetem Rühren erhitzen. Sobald die Mixtur zu stocken beginnt, schneller rühren, bis sie kocht; von der Herdplatte nehmen. Vanille zugeben, und das Ganze in eine Stahlschüssel schütten. Darauf ein wenig Zucker streuen und eine Plastikfolie direkt auf die Crème legen. Das Ganze in den Kühlschrank stellen und kalt servieren. Die fertige Crème eignet sich auch hervorragend als Füllung für Obstkuchen, Napoleontorte, Bienenstich, Eclairs etc.

Amelia
    Februar 2007
    In meinem ganzen Leben war ich noch nie in Urlaub. Ich habe noch nicht einmal New Hampshire verlassen, es sei denn, man zählt das eine Mal mit, als ich mit dir und Mom nach Nebraska gefahren bin – und selbst du musst zugeben, dass man es nicht gerade mit einem Strandspaziergang oder einem Besuch des Grand Canyon vergleichen kann, wenn man drei Tage lang im Krankenzimmer eines Shriner-Hospitals hockt und alte Tom-und-Jerry-Cartoons schaut, während du untersucht wirst. Du kannst dir also vorstellen, wie aufgeregt ich war, als ich erfuhr, dass unsere ganze Familie nach Disney World fahren würde. Die Reise sollte während der Februarferien stattfinden, und wir würden in einem Hotel wohnen, durch das eine Monorail fährt.
    Mom stellte eine Liste der Vergnügungsbahnen zusammen, auf die wir gehen würden: »It’s a Small World«, »Dumbo, the Flying Elephant«, »Peter Pan’s Flight«.
    »Die sind doch nur was für Babys«, beschwerte ich mich.
    »Aber sie sind auch sicher«, erwiderte Mom.
    »Was ist mit ›Space Mountain‹?«, schlug ich vor.
    »›Fluch der Karibik‹«, konterte sie.
    »Na, toll!«, schrie ich. »Da fahre ich das erste Mal in meinem Leben in Urlaub und werde noch nicht einmal Spaß dabei haben!« Dann stürmte ich rauf in unser Zimmer. Da konnte ich zwar nicht mehr hören, was unten vor sich ging, konnte mir aber sehr gut vorstellen, was unsere Eltern jetzt sagten: Da haben wir’s. Amelia spielt schon wieder die Trotzige.
    Es ist schon komisch … Wenn so etwas passiert (nämlich ständig ), ist es nicht Mom, die alles wieder glattbügelt. Sie ist einfach zu beschäftigt, weil sie nur dafür sorgt, dass mit dir alles in Ordnung ist; also muss Dad das erledigen. Ach, das ist auch so etwas, weswegen ich eifersüchtig bin: Du hast einen echten Vater, ich nur einen Stief vater. Meinen richtigen Vater kenne ich gar nicht. Mom und er haben sich schon vor meiner Geburt getrennt, und sie schwört, sein Verschwinden sei das Beste, was er je für mich habe tun können. Doch Sean hat mich adoptiert, und er verhält sich so, als liebte er mich genauso sehr wie dich … wäre da nicht dieser finstere Stachel, der mich ständig daran erinnert, dass das nicht sein kann.
    »Meel«, sagte er, als
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