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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care
Autoren: Jodi Picoult
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Eigelb schlagen. Eine kleine Menge der heißen, flüssigen Mischung zugeben und schlagen, bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist. Die Eiermischung in den Topf geben und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Etwa zwei Minuten weiterschlagen, bis die Masse dicker wird. Vom Herd nehmen und Zitronensaft sowie die geriebene Zitronenschale unterrühren.
    BAISER
    6 große zimmerwarme Eiweiß
1 Prise Weinstein
1 Prise Salz
3/4 Tasse Zucker
    Die Eiweiß, den Weinstein und das Salz mit dem Mixer auf unterster Stufe schlagen, bis sie sich miteinander verbinden. Die Geschwindigkeit erhöhen, bis die Masse steif geworden ist. Den Zucker teelöffelweise unterschlagen.
    Den Ofen auf 175 Grad vorheizen. Die Füllung auf den Boden streichen und mit der Baisermasse bedecken. Beim Verteilen darauf achten, dass das Baiser wirklich bis an den Rand reicht. Zehn bis fünfzehn Minuten backen. Anschließend zwei Stunden abkühlen lassen und zuletzt in den Kühlschrank stellen, um Weinen zu vermeiden.
    Oder einfach an etwas Schönes denken.

Willow
    März 2009
    In der Schule haben wir Hundert-Tag. Der fällt in den späten November, und wir müssen hundert Stück von irgendwas mitbringen. Als Amelia in der ersten Klasse war, hat sie hundert Schokoladenchips zur Schule mitgenommen, aber als sie aus dem Bus gestiegen ist, hatte sie nur noch dreiundfünfzig. Ich, ich habe eine Liste der fünfundsiebzig Knochen mitgebracht, die ich mir gebrochen habe, und die Namen von fünfundzwanzig weiteren, die ich mir noch nicht gebrochen habe.
    Eine Million ist zehntausend mal hundert. Ich kann mir zehntausend noch nicht einmal vorstellen. Vielleicht gibt es ja so viele Bäume in einem Wald oder Wassermoleküle in einem See. Acht Millionen sind sogar noch mehr, und das ist die Zahl, die auf dem großen blauen Scheck steht, der nun seit fast sechs Monaten an unserem Kühlschrank hängt.
    Meine Eltern reden viel von diesem Scheck. Sie sagen, dass der Van bald den Geist aufgeben wird und wir das Geld benutzen müssen, um einen neuen zu kaufen; doch dann lässt er sich doch noch mal reparieren. Sie reden davon, dass die Sommerlager für Kinder wie mich bald Anmeldeschluss haben und dass wir eine Anzahlung leisten müssen. Ich habe Broschüren neben meinem Bett liegen. Darin sind Kinder jeder Hautfarbe zu sehen, und sie haben OI wie ich. Sie sehen alle glücklich aus.
    Vielleicht kommt das so bei Kindern, die irgendwohin weggehen. Amelia hat das getan, und als sie nach Hause zurückkam, hatte sie wieder ihr braunes Haar und eine eigene Staffelei. Sie malt die ganze Zeit – Porträts von mir, während ich schlafe, und Stillleben von Kaffeebechern und Birnen und Landschaften in Farben, die es gar nicht geben kann. Ich muss schon ganz genau auf ihre Arme schauen, wenn ich die Narben noch sehen will, und selbst wenn sie mich dabei erwischt, macht sie sich nicht die Mühe, ihre Ärmel herunterzuziehen.
    Es war Samstag. Mein Vater saß vor dem Fernseher und schaute die Bruins. Amelia war irgendwo draußen und zeichnete. Meine Mutter saß am Küchentisch und spielte Solitaire mit ihren Rezeptkarten. Sie hatte über einhundert (wenn sie doch in der ersten Klasse wäre!), und sie hatte beschlossen, daraus ein Kochbuch zusammenzustellen. Es war ein Kompromiss, denn sie musste nicht mehr die ganze Zeit backen, wie sie es für Mr. DeVille getan hatte. Er verkaufte noch immer ihre Kuchen und Teilchen, wenn sie mal wieder gebacken hatte, aber jetzt hatte sie erst einmal vor, das Buch zu veröffentlichen und die Erlöse davon der OI -Stiftung zu spenden.
    Wir brauchten das Geld nicht, denn unseres klebte am Kühlschrank.
    »Hey«, sagte meine Mutter, als ich auf meinen Stuhl kletterte. »Was gibt’s?«
    »Nichts.« Die Post, die auf dem Tisch ausgebreitet lag, erregte meine Aufmerksamkeit.
    »Da ist auch was für dich dabei«, sagte meine Mutter.
    Es war eine Karte, und im Umschlag war ein Bild von Marin mit einem Jungen, der ungefähr in Amelias Alter war. Er hatte Hasenzähne und eine Haut wie Schokolade. Sein Name war Anton, und sie hatte ihn vor zwei Monaten adoptiert.
    Piper sahen wir nicht mehr, und Amelia und Emma waren keine Freundinnen mehr. Auf dem Schild vor dem Haus, in dem ihre Praxis gewesen war, stand ihr Name nicht mehr. Stattdessen stand dort: GRETEL HANDELMANN , CHIROPRAKTIKERIN . Und dann an einem Samstagmorgen gingen mein Dad und ich Bagels kaufen, und da war Piper in der Schlange vor uns. Mein Dad sagte Hallo, und sie fragte, wie es mir ging.
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