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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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Stufen tiefer befand.
    »Bottom – gib auf!« rief Craig.
    Der Dicke blickte herauf. Seine dunklen Augen waren weit aufgesperrt, und sein Gesicht war zu einer Grimasse verzogen. Kla'as Aufschrei brach sich an den Schachtwänden.
    Bottom drehte sich unvermittelt wieder um und stürmte weiter die Stufen hinunter. Craig beugte sich weit vor, zielte und drückte ab.
    Der Strahl traf die Treppe etwa drei Meter unterhalb des Dicken. Das Metall verdampfte. Der Dicke blieb stehen und starrte hinunter. Jetzt konnte er nicht mehr an die Bombe heran.
    Wenn er zu springen wagte, würde er sich zweifellos die Knochen brechen.
    »Kla'a!« rief er. »Spring!«
    Das Mädchen klammerte sich an das Eisengeländer. Voll Entsetzen starrte sie auf das rote Oberteil der Bombe hinunter. Craig sah, wie ein Schauer durch ihren schlanken Körper lief. »John!« Sie blickte zu ihm auf. »John Craig – bitte nicht schießen!«
    »Kla'a – verdammt! Du kannst die Zündung der Bombe einstellen. Das ist unsere einzige Chance. Damit haben wir Craig in der Hand. Er muß sich uns ergeben, sonst jagen wir den Planeten in die Luft.«
    »Ich ... ich k-kann nicht!« wimmerte das Mädchen.
    »Du würdest nie wieder heraufkommen, Kla'a«, sagte Craig. »Ohne Lebensmittel und Wasser würdest du da unten eingehen. Sei also ein braves Mädchen und komm zurück. Was hat eine kleine Freiheitsstrafe schon zu bedeuten?«
    Das Mädchen nickte und achtete nicht weiter auf die Beschwörungen des Dicken. Bottom drehte sich auf der Stufe um. Er kam langsam herauf und hielt den Blick fest auf Kla'a Foster gerichtet.
    »Kla'a – paß auf!« rief Craig.
    Das Mädchen drehte sich um und sah Bottoms ausgestreckte Hände. Sie setzte sich verzweifelt zur Wehr, aber sie war dem Dicken nicht gewachsen. Craig sah, wie der Mann ihr den Rock zerriß und sie über das Eisengeländer hob.
    Er hielt den Strahler feuerbereit in der Hand, wagte aber nicht abzudrücken. Kla'a bohrte die langen Fingernägel verzweifelt in Bottoms Augen.
    »Ich werde dir die Augen auskratzen ... ich werde dir die Augen auskratzen!« schrie sie.
    Alfred Bottom brüllte auf.
    »Nein!« rief Kla'a. »Nein ... ah, ihr Götter!«
    Die Hände des Mannes öffneten sich. Das Mädchen fiel wie ein Stein nach unten. Sie schlug auf und blieb reglos liegen.
    Alfred Bottom kam keuchend die Stufen herauf, eine Hand um das Geländer geklammert und die andere weit ausgestreckt. Blut sickerte aus seinen Augen über die feisten Wangen hinunter, und er schluchzte hysterisch. Die Eisentreppe bebte und ächzte unter dem Gewicht seiner Schritte.
    »Ich komme, Craig ... ich komme!« rief er.
    Craigs Nackenhaare sträubten sich beim Anblick dieses Mannes. Er sah mit seinem flatternden Gewand wie eine mythische Gestalt aus grauer Vorzeit aus. Er hatte alles vergessen und konzentrierte sich jetzt ausschließlich auf den Mann, der seine Pläne durchkreuzt hatte.
    »Ich werde dich umbringen, Craig! Du hast es nicht verdient am Leben zu bleiben. Es ist mir gleich, ob ich dabei vor die Hunde gehe – aber du wirst sterben. Sterben!«
    Craig brachte den Strahler in Anschlag, konnte aber nicht abdrücken. Dan Ingalls hatte gesagt, er wolle Bottom lebend in die Hand bekommen. Außerdem war dieser Mann, der jetzt auf ihn zukam, unbewaffnet.
    Bottom war jetzt noch zehn Stufen von ihm entfernt ... dann fünf ... schließlich nur noch eine. Craig knallte ihm die Faust ins Gesicht und hörte seinen dumpfen Aufschrei.
    Dann legten sich Bottoms Arme um seinen Körper und hoben ihn auf, als wäre er ein kleines Kind. Er hob Craig über das Eisengeländer, wie er es zuvor mit Kla'a Foster getan hatte. Craig hakte das Knie um das Geländer.
    Die gigantische Kraft dieses Mannes war unglaublich. Er sah dick und aufgeschwemmt aus, aber er verfügte über ungeahnte Kräfte. Craigs Körper baumelte über dem Schacht.
    Craig warf einen Blick in das blutverschmierte Gesicht des Mannes. Jetzt sah er, daß dieser blind war. Kla'a Fosters lange Fingernägel hatten ihn geblendet. Den letzten Akt dieses Dramas würde Alfred Bottom nicht mehr sehen. Doch seine Ohren waren unverletzt, so daß er Commander John Craigs Sturz und den Aufschlag hören könnte.
    Seine Ohren!
    Craig machte die Hände steif und schlug sie gegen Bottoms Ohren. Er kannte die Wirkung eines solchen Schlages: es war wie das Zerplatzen einer prall mit Luft gefüllten Papiertüte. Alfred Bottom stieß einen Schrei aus und warf sich nach hinten.
    Craig legte die Hände um Bottoms Hals.
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