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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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offensichtlich schon auf ihn warteten.
    »Was nun?« fragte Mylitta.
    Craig öffnete den Reißverschluß einer kleinen Hosentasche und zog eine silbern schimmernde Perle hervor. Nachdenklich ließ er sie über die flache Hand rollen, und Mylitta sah ihm zu.
    Craig warf die schimmernde Perle hoch in die Luft und fing sie wieder auf. Der Bärtige kam an den Tisch zurück.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, brummte er mit einem gierigen Blick auf die Perle.
    Craig lachte. »Warum erkundigen Sie sich nicht beim Baron? Das heißt, natürlich nur, wenn Sie sich nicht vor ihm und seinen Bluthunden fürchten.«
    Der Mann streckte die Hand aus. Craig gab ihm die Perle. Der Mann betrachtete sie eine Weile und rief dann einen Goldsucher an den Tisch.
    »Mein Freund Jalkor sucht die Bergbäche dieser Gegend nach Gold ab«, erklärte er und hielt dem Mann die Perle hin. »Was für ein Material ist das?«
    Jalkor warf einen Blick auf die Perle und schnappte hörbar nach Luft. Er klemmte sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger, führte sie an die Nase und roch daran. Ein harter Ausdruck stand in seinen Augen, als er Craig ansah.
    »Woher haben Sie das? Wollen Sie es verkaufen?«
    Craig lachte in sich hinein. »Es ist Trisium, nicht wahr? Hab ich mir gleich gedacht.«
    »Woher haben Sie es?«
    Craig deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Ich hab's da hinten am Hang des Melkarth Mountain gefunden, als wir heute nachmittag von den Hunden gejagt wurden. Ich mußte dort einen Mann in Notwehr erschießen und fand es in seiner Gürteltasche.«
    Der Goldsucher starrte den Bärtigen an. »Das also ist die Erklärung«, flüsterte er kaum hörbar.
    »Was für eine Erklärung?« fragte Craig.
    »Der Baron, Mann. Vielleicht hat er bei einem früheren Besuch hier auf dem Planeten des Vergnügens etwas von dem Trisium-Vorkommen erfahren und ist mit einer Mannschaft hergekommen, um das Material zu suchen.«
    »Ich habe gesehen, daß das Haus die ganze Nacht hindurch strahlend hell erleuchtet ist«, warf eine Stimme ein. »Bei Tag rührt sich da kaum etwas.«
    Einige Männer und Frauen umringten den Tisch. Fasziniert starrten sie auf die kleine Perle auf Jalkors Hand. Sie wußten, daß er ein Vermögen in der Hand hielt.
    Craig hatte fünfhunderttausend Z.E. verpfänden müssen, ehe ihm diese Perle übergeben wurde. Normalerweise befand sie sich in einer Vitrine des Museums und wurde bei Tag und Nacht bewacht. Trisium war das wertvollste Metall, das die Wissenschaftler im gesamten bekannten Universum gefunden hatten.
    Es gab nur sehr wenig davon. Commander John Craig hatte diese kostbare Perle nur bekommen, weil Dan Ingalls Bemus Fletcher persönlich versprochen hatte, daß sie nach der Durchführung dieses Auftrags wieder dem Museum überstellt werden würde. Sollte die Zeitbombe jedoch gezündet werden, würde das Trisium ohnehin mit dem ganzen Planeten vernichtet werden.
    Bemus Fletcher war also gar keine andere Wahl geblieben. Das Trisium bedeutete die Erfüllung des uralten Traums vom ewigen Leben der Menschen.
    »Eine Trisium-Mine«, flüsterte Jalkor. »Das kann nicht sein! Und doch ... und doch –«
    »Warum würde der Baron sonst so scharf darauf achten, daß niemand auf sein Gebiet kommt?« fragte eine Frau und brach in schrilles Gelächter aus. »Bestimmt doch nicht aus Rücksicht auf unsere moralischen Empfindungen.«
    »In Godforsaken gibt es keine moralischen Bedenken«, nickte der Bärtige. »Deshalb wird unser Gebiet ja aufgesucht.«
    »Ich hätte mir das Steingebäude am Hang gern mal angesehen«, sagte Craig. »Glaubt ihr wirklich, daß er eine Ader dieses Materials entdeckt hat?«
    Die Leute dachten schweigend an eine Trisium-Ader tief im Boden dieses Planeten. Mit einer solchen Perle konnte ein Mann das Leben eines Königs führen.
    Jalkor knallte unvermittelt die Faust auf den Tisch. »Bei allen Göttern von Moorn! Talbot, warum stehen wir eigentlich hier noch herum? Warum greifen wir die Anregung dieses Mannes nicht auf und sehen uns die Sache mal aus der Nähe an?«
    Der Bärtige fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. In seiner Stellung hatte er eine gewisse Verantwortung für diesen Stadtteil von Lewdity City zu tragen, und er wollte seine Stellung nicht aufs Spiel setzen.
    »Auf dem Zathek-Planeten feiert man zur Zeit das Amoraria. Die Frauen ziehen sich splitternackt in die Wälder zurück, und die Männer suchen sie.«
    Mylitta nickte. »Stimmt genau. Sobald ein Mann eine Frau fängt, gehört sie
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