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Zeit des Aufbruchs

Zeit des Aufbruchs

Titel: Zeit des Aufbruchs
Autoren: Raymond E. Feist
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Schwert, um sich der heranbrandenden, verängstigten Menge entgegenzustellen, während seine Krieger »Acoma!« riefen.
    Doch nicht alle in der Menge flohen vor der Magie. Rufe erklangen hinter ihnen, und fünf Krieger in rötlichbrauner Rüstung rasten heran, um Kenji und die zwei Soldaten in einen Kampf zu verwickeln. Der Truppenführer der Acoma zögerte keinen Moment. Statt auf der Flucht von hinten angegriffen zu werden, zog er es vor, mit einem lauten »Acoma!«-Ruf herumzuwirbeln und die Sajaio-Angreifer zu attackieren.
    Die Krieger stürzten ihm nach.
    Kevin und Mara hasteten weiter; jetzt war nur noch Lujan bei ihnen, um sie zu beschützen.
    Die Sajaio und Acoma trafen auf der Treppe aufeinander. Das Scheppern ihrer Waffen blieb unbemerkt in dem weiter anschwellenden Lärm aus dem Kreischen ängstlicher Zuschauer und den Rufen der Krieger und Wachen, die zum Schutz ihrer Herrschaften eilten. Andere Leute schrien verwundert auf angesichts des Zwischenspiels zwischen Milamber und den Schoßmagiern des Kriegsherrn, das sich in der kaiserlichen Loge entspann.
    Und dann kamen Schreie voller Schmerz und Entsetzen hinzu.
    Kevin, schon am oberen Ende der Treppe, wagte einen Blick zurück. Neben der Loge der Magier schoß fauchende, brodelnde Energie empor. Milamber verschwand in einem wabernden, glühenden Glanz; goldenes Licht vermischte sich mit blauem in einem angsteinflößenden, blendenden Schauspiel. In dem unwirklichen Tanz von Licht und Schatten traten die Gesichter der Menge klar hervor. In jedem spiegelte sich der sinnlose Drang zu fliehen. Die Leute drängten, stießen, stolperten und taumelten wie besessen auf die Treppen zu. Der Kampf, den die Soldaten der Sajaio entfacht hatten, wurde beiseite gefegt, hinweggeschwemmt von der heranwogenden vieltausendköpfigen Menschenmenge, die dem Zorn des Magiers entgehen wollte.
    Kevin packte Mara hart am Arm. »Lauf!« Die in Panik anstürmende Masse dicht hinter sich, stürzte er mit ihr die Treppenstufen an der Außenseite des Stadions hinunter. In den flackernden, glühenden Blitzen des Magiers schimmerte der Federbusch auf Lujans Helm in unwirklichem Grün. Seine wiederholten »Acoma!«-Rufe gingen in den wütenden, entsetzten Schreien hinter ihnen unter.
    Die Treppe nahm kein Ende. Mara rannte und stolperte auf ihren unpraktischen Sandalen vorwärts. Kevin empfand Furcht jenseits jeden Anstands, und er beugte sich zu ihr hinab und riß sie hoch in seine Arme. »Zieh die Schuhe aus!«
    Mara erwiderte etwas, doch die Worte waren in dem Lärm nicht zu verstehen.
    »Die Smaragde sind mir egal! Zieh sie aus!« befahl Kevin.
    Sie war leicht; dennoch machte ihn ihr Gewicht unbeholfen. Trotz all seiner Bemühungen weiterzurennen, blieben sie allmählich hinter Lujan zurück, und Kevin fühlte, wie Hände ihn stießen und Körper gegen ihn prallten.
    Mara streifte ihre Sandalen ab. Verzweifelt ließ Kevin sie herunter; seine Hand klammerte sich wie ein Schraubstock um ihren Arm. Er zerrte sie erbarmungslos und ungeachtet der stoßenden und schiebenden Menge weiter.
    Links von ihm fiel jemand zu Boden. Im nächsten Augenblick trampelten tausend unbarmherzige Füße über den Unglückseligen. Das Opfer schrie nicht ein einziges Mal. Das erdrückende Gewicht der Menge schwappte über ihn hinweg, zertrampelte ihn zu Brei. Ein zu Tode erschreckter, zu keinem klaren Gedanken mehr fähiger Gewöhnlicher stieß hart gegen Kevin und zog und zerrte an dem Arm, mit dem er Mara hielt. Reflexartig zog er Arakasis Messer.
    Das Handgelenk seiner Lady entglitt ihm immer weiter; jetzt hielt er nur noch ihre Finger. Über die Schulter des Mannes, der immer noch schob und drängte, fing Kevin einen Blick blanken Entsetzens auf, bevor er sie völlig aus den Augen verlor.
    Er konnte sie kaum noch festhalten, spürte, wie ihm ihre Finger aus der Hand rutschten … Er weinte, als er dem Mann, der sie auseinandergetrieben hatte, das Messer in den Rücken rammte.
    Das Gewicht fiel zu Boden, und er zog in unbarmherziger Verzweiflung an dem bißchen, was er von Mara noch in der Hand hatte. Sie kämpfte sich aus einem Keil panikerfüllter Handwerker und stolperte in seine Arme.
    »Acoma!« Der Ruf kam ganz aus der Nähe; Kevin starrte über die Köpfe des Mobs hinweg und empfand seine midkemische Statur einmal mehr als Segen. Sofort hatte er zwei Soldaten in grünen Rüstungen erspäht, die versuchten, sich einen Weg durch die Masse zu bahnen.
    »Hier!« rief er. »Hier!« Er winkte mit der
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