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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND
Autoren: Werner Rosenzweig
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ausstrahlt, und spende zehntausend Euro für die Neuanschaffung einer Krippe.’ Wir danken dem unbekannten Spender und beten für ihn, dass auch er einst das Himmelreich Gottes erlangen möge.“ Dann wiederholte er nochmals: „Gehet hin in Frieden. Dank sei Gott, dem Herrn.“
    Langsam und schweigsam strebten die Gläubigen dem Ausgang zu. „Was maansd, wer kennd der Schbender vo dera Gribbn sei?“, wollte Jupp Hochleitner von der Fanny Doldinger wissen. „Ja bisd dees ned du?“, antwortete die Fanny erstaunt. Der Jupp ließ die Fanny beleidigt stehen und drängte sich nach vorne.
    Draußen hatte sich der Himmel zugezogen, und es begann leicht zu regnen. Der Mörder freute sich, dass der Gottesdienst vorbei war. „Kummsd nu mid zu uns, Maigl?“, wollte seine Mutter wissen.
    „Heute nicht, vielleicht ein anderes Mal. Ich habe noch Schulaufgaben zu korrigieren, die ich am Montag zurückgeben will. Also, macht’s gut und ein schönes Wochenende.“ Er strebte dem Friedhofsausgang Richtung Pfarrstraße/Ringstraße zu. Vor dem schweren Gittertor standen Kommissar Gerald Fuchs und seine Assistentin Sandra Millberger. „Herr Kommissar, Frau Millberger, vielen Dank, dass Sie auch gekommen sind, um dem Tod meines lieben Onkels zu gedenken …“
    „… den Sie umgebracht haben, Herr Hausman“, ergänzte Sandra Millberger. „Wir verhaften Sie hiermit wegen des Verdachts des vierfachen Mordes, begangen an Ihrem Halbbruder Kuno Seitz, Ihrem Onkel Johannes Sapper, Ihrer Arbeitskollegin Yvonne Sievers sowie deren Freundin Beatrice Riu-Krummbauer. Alles, was Sie von nun an sagen, kann gegen Sie verwendet werden. Strecken Sie Ihre Hände vor! Wir müssen Ihnen, wegen des Verdachts auf Fluchtgefahr, leider Handschellen anlegen.“

Röttenbach, Gaststätte Fuchs, Samstag, 3.11.2012
    „Nun haben Sie der Kripo Erlangen bereits zum zweiten Mal aus der Patsche geholfen“, ergriff Hauptkommissar Joerg Kraemer das Wort.
    „Und widder hogg mer beim Fuchs do“, ergänzte die Retta.
    Gerald Fuchs, Sandra Millberger und beider Vorgesetzter sowie Kunigunde Holzmann, Margarethe Bauer und Dirk Loos saßen an einem Wirtshaustisch der Fischküche Fuchs. Es herrschte Hochbetrieb. Ein Aischgründer Spiegelkarpfen nach dem anderen wurde aus der Küche herausgereicht. Die meisten wurden den Gästen goldbraun gebacken, aber auch blau, als Pfefferkarpfen oder als Filet in einer feinen Dillrahmsoße serviert.
    Hauptkommissar Kraemer hatte für die beiden Witwen zwei riesige Blumensträuße, bestehend aus jeweils dreißig roten Rosen, und für Dirk Loos eine Flasche Champagner organisiert. Außerdem freute er sich auf das bevorstehende Abendessen mit den drei Freizeitdetektiven.
    „Sie hatten ja wieder mal die richtige Spürnase“, lobte Joerg Kraemer seine drei Gäste. „Wie sind Sie denn dem Mörder überhaupt auf die Schliche gekommen?“
    „Logischer Menschenverschdand, Herr Haubdkommissar“, erwiderte die Kunni, „und die Dadsache, dass mer uns in dera Kuarandäne eigschberrd had. Do habbi erschd richdi mei Wud grichd. Iech hab ja suwiesu vo Anfang an ned an den Zeggnzauber glabd. Dees wissns ja vielleichd. Als dann aa nu der Julia iehr Bruder an dem Krim-Kongo-Fieber gschdorbn is, woar bei mier der Ufn sowieso aus. Solche Zufäll – sachd aa der Kommissar Leitmayr immer – gibds ned. Dann is aa nu die Riu-Krummbauer umbrachd worn, bloß weil mier uns nach dem Kind Nummer 12/1974 erkundichd hamm. Do woars uns kloar, dass die was mid dera Gschichd zu du ham muss. Abber den erschdn kongreedn Verdachd, wer der Merder sei könnd, ham mier grichd, als uns die Julia Fuchs ieber iehre finanzielle Siduadzion aufglärd had. Mier ham zwoar gwissd, dass do Geld do is, dass die abber kwasi a Millijonärin is, dees hammer ned gwissd. Ja ja, alles bloß wecher dem Geld vo der Julia. Geld regierd die Weld! Wer hädd denn dengd, dass der Maigl Hausman su a Schbielerdibb is, sei ganz Vermögn verzoggd und obndrein aa nu Schuldn machd? Und dass a Mensch solche berverse Gedangn endwiggln kann, deswegn andere umzubringa, bloß um die möglichn Erbn auszudünna? Do hadds bei ihm woahrscheinli ausgsedzd in seim Hirnkäsdla. Bringd der sein Ongl aa nu um, wobei der ieberhabd ned in der Erbfolge bedachd woar!“
    „Neid, purer Neid, Tante Kunni“, ergriff ihr Neffe das Wort, „der Johannes Sapper hat es zu perfekt verstanden, seine Schwester immer wieder erfolgreich um größere Geldbeträge anzugehen. Der Hausman hat einfach befürchtet, dass
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