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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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Augen zusammen und wünschte mit aller Macht, dass alles nur ein böser Traum sein möge. Denn es konnte einfach nicht geschehen. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie sich wieder der Realität gegenüber, denn die beiden Schurken saßen mit ihr in der engen Kutsche. So gut es mit ihren gefesselten Händen möglich war, schob Esme den Fenstervorhang beiseite. Wenn sie schon nicht fliehen konnte, wollte sie wenigstens sehen, wohin die Männer sie verschleppten.
    Die schwach erleuchteten Straßen Londons zogen vorbei, und Esme versuchte, sich die zu merken, durch die sie fuhren. Aber schon nach kurzer Zeit bogen sie in eine Straße ein, die sie nicht kannte, und dann in eine weitere, bis sie nicht mehr wusste, wo sie waren, und den Vorhang enttäuscht wieder zurückfallen ließ.
    Esme war sicher, dass die Männer ihr Herz klopfen hören konnten, so heftig, wie es gegen ihre Rippen pochte. Sie zwang sich zur Ruhe, indem sie bewusst langsam und tief atmete. Dann schloss sie die Augen. Wenn diese Schurken glaubten, sie schliefe, würden sie vielleicht in ihrer Wachsamkeit nachlassen, und sie würde fliehen können.
    »Was tun wir mit ihr?«, fragte Waters.
    Thatcher ließ seine Knöchel knacken. Das widerliche Geräusch hallte von den Wänden der kleinen Kutsche wider. »Wir nehmen sie mit zum Verlies. Danach bringen wir sie zum Raben; der wird sie schon zum Reden bringen.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

2. Kapitel
    F ielding Grey starrte nachdenklich auf das Schreiben, das er in Händen hielt. Er hatte es mindestens zehnmal gelesen, doch die Worte blieben immer dieselben.
    Mr. Grey,
    wir haben etwas Geschäftliches mit Ihnen zu besprechen. Es liegt in Ihrem eigenen Interesse, sich die Zeit für ein Gespräch zu nehmen. Setzen Sie sich so bald wie möglich mit uns in Verbindung, um ein Treffen zu vereinbaren.
    Hochachtungsvoll
    Die Mitglieder von Solomons
    28 King Street
    Fielding steckte die Nachricht ein, während er wieder auf die Uhr auf dem Kaminsims schaute und sich zum x-ten Mal fragte, warum er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, hierher zu Solomon's zu kommen. Bis zu der unerwarteten Begegnung in Ägypten hatte er lange Zeit weder an Solomon's gedacht noch an die Männer, die diesem Club angehörten.
    An diese Männer mit ihrer frömmlerischen Gesinnung und ihren Träumen von antiken Schätzen, die sich selber weismachten, sie suchten aus ehrenhaften Gründen nach verborgenen Kostbarkeiten. Seinen Vater hatten sie mit diesem Unsinn hinters Licht geführt und ihn dazu getrieben, einem solchen Schatz hinterherzujagen. Letztendlich jedoch hatte diese Jagd das gesamte Familienvermögen aufgezehrt und den viel zu frühen Tod seines Vaters herbeigeführt.
    Das Zimmer, in dem Fielding wartete, ähnelte denen in anderen Herrenclubs - schwere Ledersessel, auf den Tischen Aschenbecher und Pfeifenständer, an der einen Wand eine Kredenz mit Brandy, Portwein und Scotch. Es herrschte eine ruhige, entspannte Atmosphäre. Die Clubs waren Zufluchtsorte für jene Männer, die den Nörgeleien und der Geschäftigkeit ihrer Ehefrau und dem Geschrei ihrer Kinder aus dem Weg gehen wollten.
    Und dieser Club hier war der, in dem Fieldings Vater Zuflucht vor seiner Familie gesucht hatte.
    Fielding stand auf und ging durch das Zimmer, um die gerahmten Fotografien zu betrachten, die an einer der mahagonigetäfelten Wände hingen. Er ließ den Blick über die Bilder gleiten. Einige waren im Laufe der Zeit verblasst, andere dagegen waren jüngeren Datums und gestochen scharf. Auf allen waren ausschließlich die Mitglieder von Solomon's zu sehen. Fielding erkannte einige von ihnen, zum Beispiel den Marquis von Lindberg, der den Gerüchten zufolge ein ziemlicher Schürzenjäger war, oder Nick Callum, zweitältester Sohn eines Adligen, den Fielding aus der Schule kannte.
    Jeder dieser Männer stand für eine Legende oder, genauer gesagt, eine Obsession. Solomons war der geheimnisumwobenste und exklusivste Club Londons. Es hieß, er sei von König Henry VIII. gegründet worden, einem Mann, der selbst von dem Gedanken besessen gewesen war, verborgene Schätze aufzuspüren. Wer Mitglied bei Solomons werden wollte, musste sich zunächst als Experte im Wissen um eine Sage oder einen Mythos beweisen, bevor er in die Gemeinschaft aufgenommen wurde. Alle Bewerber wurden auf Herz und Nieren geprüft, ihr Engagement und ihre Absichten genauestens hinterfragt.
    Nur die altruistischsten Männer
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