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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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Herren möchten Sie gleich nach Ihrer Ankunft sprechen.«
    Fielding hatte eine lange Liste von Dingen, die er nach seiner Rückkehr nach London zu tun gedachte: Ein langes, heißes Bad nehmen, sich ein Glas guten Brandy oder vielleicht sogar mehrere genehmigen und mindestens eine Woche im Bett einer willigen Frau verbringen. Ein Besuch bei Solomons stand nicht auf dieser Liste.
    »Ich habe kein Interesse an Solomons«, sagte er.
    »Und ich kann Ihnen versichern, dass das normalerweise auf Gegenseitigkeit beruhen würde, Mr. Grey. Unter den gegebenen Umständen glaube ich jedoch, dass ein befristetes Bündnis für beide Seiten von sehr großem Nutzen sein würde. Vielleicht denken Sie ja noch einmal darüber nach.« Der Mann zog ein Kuvert aus seiner Rocktasche und reichte es Fielding. »Es ist ein Angebot, das Sie gar nicht ablehnen können.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

1. Kapitel
    London,
    Mitte Juni 1887
    E s war an einem Freitagabend in einem verschlafenen Viertel Londons, als Esme Worthington höchst undamenhaft gähnte und sich die Augen rieb. Es war weit über ihre normale Schlafenszeit hinaus, aber sie hatte sich nicht von ihrer Lektüre losreißen können. Irgendwann nach Mitternacht hatte sie den Stuhl in ihrem Arbeitszimmer gegen das weitaus bequemere Sofa im Wohnzimmer getauscht. Dessen weiche geblümte Polster machten sie jedoch noch schläfriger, anstatt sie zu ermuntern, ihre Recherchen fortzusetzen. Esme veränderte erneut ihre Haltung, blinzelte ein paarmal und gab sich alle Mühe, sich wieder auf ihr Buch zu konzentrieren.
    Sie las den letzten Satz noch einmal und versuchte, das Gelesene zu erfassen. Einige dieser sogenannten Gelehrten stellten aber auch wirklich die absurdesten Behauptungen auf. Wie hätte ein Artefakt aus dem alten Griechenland in den Dschungel Südamerikas gelangen sollen? Es war völlig ausgeschlossen, dass die Büchse der Pandora auf dem Schiff eines spanischen Entdeckers gelandet war.
    Wieder gähnte Esme.
    Ihr großer schwarzer Kater hob verschlafen den Kopf von ihrem Schoß, auf dem er sich zusammengerollt hatte. Seine goldenen Augen waren kaum mehr als Schlitze, als er gähnte. »Du hast recht, Horace, ich glaube, ich sollte besser schlafen gehen. So müde, wie ich bin, bekomme ich ohnehin nichts mehr geschafft.«
    Esme kraulte den Kater hinter den Ohren, was er ihr mit einem zufriedenen Schnurren dankte. Sie legte das schwere Buch auf den Tisch neben sich und erhob sich seufzend. »Du bewachst die Bücher, und morgen früh bekommst du dafür etwas warme Milch von mir.«
    Esme löschte die Lampe und verließ das Zimmer. Als Horace ihr folgte, nahm sie ihn auf den Arm. »Du willst mir heute Nacht die Füße wärmen, was?«
    Dann hielt sie plötzlich inne, weil sie im Nebenzimmer ein Scharren auf dem Holzboden gehört hatte. Zu dieser späten Stunde konnte Tante Thea unmöglich noch wach sein. Vielleicht war es ja einer der Dienstboten, obwohl auch die normalerweise früh zu Bett gingen. Auf leisen Sohlen schlich Esme zu dem Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür.
    Zwei von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidete Männer unterbrachen, was immer sie auch taten, und fuhren zu ihr herum, als sie die Tür aufgehen hörten.
    Ein erstickter Schrei entrang sich Esme, als Horace ihr aus den Armen sprang und in das Arbeitszimmer stolzierte, in dem die Diebe sich befanden. Offenbar fehlte es ihm völlig an dem üblichen katzenhaften Gespür für Gefahr.
    Esmes Herz raste, doch nachdem sie die Eindringlinge überrascht hatte, konnte sie die beiden keinesfalls mit ihren Missetaten weitermachen lassen,. »Ich muss doch sehr bitten!«, sagte sie und straffte die Schultern, um größer zu erscheinen. »Was erlauben Sie sich eigentlich?« In ihrem Arbeitszimmer herrschte ein schier unglaubliches Durcheinander. Der Fußboden war übersät mit Büchern und Papieren. Was für Barbaren ... Esme hob das Buch auf, das direkt vor ihren Füßen lag und drückte es an ihre Brust.
    Die beiden Männer hatten in etwa die gleiche Größe, wobei der eine deutlich muskulöser und kräftiger als sein Komplize war. Er ging jetzt auf Esme zu, die viel zu spät bemerkte, dass sie nichts hatte, was sie als Waffe gegen den Kerl benutzen konnte. Selbst ihre Hausschuhe waren für eine Gegenwehr absolut untauglich. Vielleicht hätte sie ihm das Buch, das sie in der Hand hielt, über den Kopf schlagen können, aber es war ihre wertvolle Ausgabe von Gullivers Reisen,
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