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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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zum Beten gegangen sind.« Er erwähnte nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer Bedrohung umso größer wurde, je näher sie der legendären Bibliothek kamen. Die Menschen der Antike hatten alles nur Erdenkliche getan, um wertvolle Dinge vor Schatzjägern wie ihm zu schützen.
    Ein weiterer Skorpion kroch über den sandbedeckten Steinboden auf einen von Fieldings Helfern zu. Der Mann wich dem Tier mit einem Sprung aus und kam hart auf einem Stein zu seiner Rechten auf. Urplötzlich geriet der gesamte Boden in Bewegung, und zwischen den Steinen taten sich breite Spalten auf. Das gefährliche Insekt verschwand in einer der Öffnungen, und Fielding fasste nach der Wand zu seiner Rechten, um sich festzuhalten.
    »Rührt euch nicht von der Stelle!«, warnte er seine beiden Begleiter.
    Nachdem alle sekundenlang regungslos verharrt waren, trat Fielding vorsichtig einen Schritt vor und dann noch einen zweiten. Beim dritten geriet er wieder so heftig ins Schwanken, dass er Halt suchend nach der Wand griff. Kaum hatte er sie berührt, hörte er hinter sich ein Klicken. Dann gab der Boden unter ihm nach.
    Fielding fluchte, als er in die Tiefe stürzte und mit einem schmerzhaften Aufprall auf dem harten Boden der darunterliegenden Kammer landete. Die Laterne, die er in der Hand gehalten hatte, zerbrach und erlosch. Er konnte kaum noch den Schein der Laternen seiner beiden Helfer über ihm sehen.
    »Werft mir eine Fackel zu!«, rief er zu ihnen hinauf.
    Sie befolgten seine Anweisung, doch die unangezündete Fackel landete irgendwo zu seiner Linken. Es war so dunkel, dass er sie nicht sehen konnte. Er begann, den Boden abzutasten, doch der Gedanke an den Skorpion, der irgendwo hier unten war, ließ ihn wieder innehalten.
    »Lasst eine der Laternen an einem Seil herab, damit ich hier etwas sehen kann.«
    Die herabgelassene Laterne verbreitete genügend Licht in dem Raum, um die Fackel finden zu können. Fielding zündete sie rasch an, und sogleich streifte die Wärme des Feuers sein Gesicht. Ein rascher Blick durch die Kammer offenbarte ihm zwei weitere Fackeln an der Wand. Er entzündete beide, und kurz darauf erfüllte ein weiches Licht den Raum.
    Zu seiner Rechten befand sich die Öffnung zu einem dunklen Gang, der seiner Erforschung harrte. Ob er dabei, wie es seinem Auftrag entsprach, die Bibliothek entdeckte oder nicht, spielte keine Rolle, denn was immer er auch sonst hier unten finden mochte, würde ihm zweifellos ebenfalls ein hübsches Sümmchen einbringen.
    »Lasst das Seil noch ein Stück herunter, damit ich hochklettern kann, wenn ich hier fertig bin.« Keiner der Männer antwortete, aber das Seil wurde heruntergelassen, bis es fast den Boden der Kammer erreichte, in die Fielding gefallen war.
    Hier unten gab es weitere Hieroglyphen, doch sie waren nicht auf die Wände gemalt, sondern eingemeißelt worden. Fielding atmete tief ein und füllte seine Lungen mit der kalten, nach Kalk riechenden Luft. Der Gang erwies sich als enger als erwartet, und Fielding wurde klar, dass er ihn auf allen vieren würde durchqueren müssen. Keine leichte Aufgabe, wenn man gleichzeitig eine Fackel bei sich tragen musste.
    Auf die Knie und den linken Ellbogen gestützt, kroch er langsam in den Gang hinein, während er in der rechten Hand die Fackel hielt. Er befand sich schon halb in dem engen Gang, als ihm der Gedanke kam, der Tunnel könnte eventuell beschädigt sein. Mit der linken Hand tastete Fielding den Boden vor sich ab, um die Festigkeit des Gesteins zu prüfen. Soweit er es beurteilen konnte, war es ausreichend fest.
    Zentimeter um Zentimeter bewegte er sich vorwärts und merkte, dass das Dunkel vor ihm zunehmend schwärzer wurde. Erst mehrere aufgeregte Herzschläge später erkannte er, dass der Gang jenseits einer breiten Spalte im Boden weiterführte.
    Vorsichtig näherte er sich der Öffnung im Tunnelboden. Jemand hatte hier zu extremen Maßnahmen gegriffen, um zu schützen, was immer auch am Ende dieses Ganges lag. Fielding kroch bis an den Rand der breiten Bodenspalte und spähte in eine von Felswänden umgebene Kammer hinunter, die in tiefster Dunkelheit verschwand.
    Normalerweise stellte seine Körpergröße eine Behinderung für seine Arbeit dar, wenn er sich durch enge Spalten zwängen musste. Bei dieser großen Öffnung im Boden vor sich war Fielding jedoch ziemlich sicher, sie überwinden zu können. Wieder beugte er sich über den Rand und hielt die Fackel über den Abgrund, um zu sehen, was für ein Schicksal ihn
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