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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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Lindberg.«
    Lindberg nickte. »Wir sind uns schon einmal begegnet, glaube ich.«
    Fielding schwieg. Er wusste nicht viel über Lindberg, nur, dass ihm der Ruf als Schürzenjäger vorauseilte. Bei diesem Aussehen - blondes Haar und blaue Augen - dürften ihm Eroberungen auch nicht schwerfallen, dachte Fielding.
    »Und das ist Mr. Nichols«, sagte der Sprecher der drei und wies auf den Mann zu seiner Rechten. »Und ich bin Jensen.«
    »Nur Jensen?«, hakte Fielding nach.
    »Das genügt«, erwiderte Jensen. Sein faltiges Gesicht ließ keinerlei Regung erkennen, doch seine schwarzen Augen - sie waren so schwarz, dass Iris und Pupille nicht voneinander zu unterscheiden waren-, verrieten, dass er kein Mann war, der mit sich spaßen ließ. Er war es gewohnt, seinen Willen durchzusetzen, und er würde tun, was immer nötig war, damit das so blieb.
    Aber so leicht war Fielding nicht zu beeindrucken. Er hatte es schon mit weitaus mächtigeren Männern als diesen zu tun gehabt.
    Max Barrett schenkte sich einen Drink ein und erhob sich dann. »Wir möchten Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«
    »Das sagte mir Ihr Partner schon.« Fielding verschränkte die Arme vor der Brust. »Beeindruckend, dass Sie mich bis nach Ägypten verfolgt haben.«
    »Wir sind über Ihre derzeitige Beschäftigung ebenso informiert wie über Ihre frühere ... Tätigkeit für den Raben«, sagte der kleine, rundliche Mr. Nichols mit vor Nervosität stockender Stimme und wischte sich mit einem Taschentuch über die Stirn. »Es ist Ihre Erfahrung in solchen Angelegenheiten, die Sie auf einmalige Weise für unser Angebot qualifiziert.«
    Fielding beugte sich vor und stützte die Arme auf den Tisch. »Bieten Sie mir etwa eine Stellung an?«, fragte er spöttisch. »Ich wusste gar nicht, dass Solomons Personal beschäftigt.«
    »Abgesehen von den Angestellten, die in unserem Club arbeiten, beschäftigen wir auch für gewöhnlich keine Mitarbeiter«, stellte Jensen mit ruhiger, gelassener Stimme fest. »Wir möchten so weit wie möglich Stillschweigen bewahren, was unseren Namen und unsere Existenz betrifft.«
    »Doch da ich bereits von Ihnen weiß ...«, folgerte Fielding.
    »Richtig«, sagte Max.
    Fielding wusste, was sie meinten, aber nicht aussprachen. Sie wollten ihn ebenso wenig hier haben, wie er hier sein wollte. Sie hatten ihn aus purer Verzweiflung eingeladen. Ein Gefühl der Genugtuung erfasste ihn. Er würde ihr Angebot auf jeden Fall abweisen, egal, um was es ging.
    Allerdings würde er lügen, würde er behaupten, nicht ein wenig neugierig zu sein. Das war eine Eigenschaft, die er mit seinem Vater teilte und die er niemals hatte loswerden können, egal, wie sehr er sich bemühte.
    Um seine Neugier zu verbergen, beugte er sich vor und schenkte sich einen Brandy ein. »Was ist es denn nun, was ich für Sie tun soll?«, fragte er.
    »Uns ist zu Ohren gekommen, dass der Rabe möglicherweise eine ganz bestimmte, sehr wertvolle Antiquität ausfindig gemacht hat. Wir können nicht zulassen, dass er sie behält oder verkauft«, erklärte Jensen. »Ihr Onkel ist schließlich nicht unbedingt dafür bekannt, die reputierlichsten Verbindungen zu pflegen.«
    Das war noch milde ausgedrückt. »Sie wollen, dass ich ihm dieses Objekt stehle?« Fielding lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und ließ sich den Gedanken durch den Kopf gehen.
    »Sie können nicht bestreiten, Erfahrung in derartigen Dingen zu haben«, sagte Jensen.
    »Ich soll meinen Onkel bestehlen?« Fielding lachte. »Nein. Das kann ich nicht.« Es hatte früher schon Interessenkonflikte zwischen dem Raben und Solomons gegeben, doch zu einem Diebstahl hatten diese Männer sich noch nie verleiten lassen. Welches Artefakt auch immer es sein mochte, hinter dem sowohl sein Onkel als auch die Männer von Solomons her waren - es musste ein Vermögen wert sein. Fielding ließ nur einen winzigen Moment verstreichen, bevor er fragte: »Um was für einen Gegenstand handelt es sich?«
    Die drei Männer wechselten Blicke, ehe sie zu einem stillschweigenden Einverständnis kamen. Schließlich beugte Max sich vor und sah Fielding eindringlich an. »Es ist die Büchse der Pandora.«
    Fielding lachte. Die Büchse der Pandora aus dem Kindermärchen? Das sollte doch wohl ein Scherz sein. Aber dann bemerkte er, dass keiner der Männer lachte. »Sie meinen es ernst.«
    Jensen nickte.
    »Die echte Büchse der Pandora«, sagte Fielding. Im Grunde hätte er nicht überrascht sein dürfen. Alle Mitglieder von Solomon's
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